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Neue Freie Presse
Morgenblatt
Nr. 10901. Wien, Samstag, den 29. December 1894

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Neue Musiker-Biographien.

(E. Th. A. Hoffmann. J. Adam Hiller. Brahms. Reinecke. Jenny Lind, Hermine Spies. Meyerbeer und Wagner.)


0003Ed. H. Aus der Menge neuer Bücher über Musik
0004locken uns immer zuerst die biographischen. Bereits sind an
0005dieser Stelle „Liszt’s Briefe an eine Freundin“ und die
0006Liszt-Biographie von Lina Ramann eingehend besprochen
0007worden. Ein sehr dankenswerthes Buch von Georg Ellin-
0008ger
behandelt „E. Th. A. Hoffmann, sein Leben und
0009seine Werke“. (Hamburg bei L. Voß, 1894.) Der berühmte
0010Verfasser der „Phantasiestücke“ und der „Serapionsbrüder“
0011war mit Leib und Seele Musiker, Dirigent, Tondichter und
0012ist erst von der Musik aus zur Schriftstellerei gelangt.
0013Dennoch ist er als Tondichter gänzlich verschollen, während
0014seine Erzählungen kaum in einer gebildeten Familie fehlen.
0015Man muß die Berliner königliche Bibliothek aufsuchen, um
0016Hoffmann’s musikalische Schöpfungen kennen zu lernen.
0017Das Buch von Ellinger, worin der Dichter Hoffmann nicht
0018zu kurz kommt, gibt uns die interessantesten Auf-
0019schlüsse doch über den Musiker. In ruhiger, an-
0020ziehender Darstellung sehen wir das vielbewegte Leben
0021dieses genialen Menschen an uns vorüberfluthen. Er
0022war seines Zeichens eigentlich Jurist. Wir finden
0023ihn zuerst bei der Regierung in Posen angestellt. Dort ver-
0024lockt ihn sein satirisches Talent, Caricaturen der ange-
0025sehensten Personen zu zeichnen und auf einem Maskenball
0026vertheilen zu lassen. Er wird strafweise nach dem preußisch-
0027polnischen Städtchen Plozk versetzt und kommt erst nach
0028längerer Verbannung als Rath nach Warschau. Hier betreibt
0029er die Gründung eines großen Musikvereins, malt eigen-
0030händig die Fresken am Plafond des Concertsaales und
0031dirigirt die Orchesterconcerte. Nebenbei componirt er eifrig
0032und malt Porträts — das Alles ohne Vernachlässigung der
0033Amtsgeschäfte. Sein Fleiß war nicht weniger bewunderungs-
0034würdig als sein Talent. Unter den Warschauer Compositio-
0035nen Hoffmann’s befindet sich die Musik zu zwei echt roman-
0036tischen Bühnendichtungen: Zacharias Werner’s „Kreuz an
0037der Ostsee“ und Brentano’s „Lustige Musikanten“; außer-
0038dem eine eigene Oper: „Liebe und Eifersucht“, nach Calderon.
0039Herr Ellinger analysirt seinen Lesern diese Partituren
0040Nummer für Nummer — eine mühsame und doch recht
0041unfruchtbare Arbeit, wie es solche Wortbeschreibungen 
0042uns gänzlich unbekannter Compositionen fast immer sind.
0043Ellinger’s Buch läßt uns nichts zu wünschen übrig als —
0044einige Musikbeilagen; Proben von Hoffmann’s Compositions-
0045Talent, welche, abgesehen von dem Reize ihrer großen
0046Seltenheit, dem Leser ein eigenes Urtheil ermöglicht hätten.
0047Als die französische Armee in Warschau eingerückt war und
0048die Regierung auflöste, trat die Sorge um die Zukunft
0049wieder dringend an Hoffmann heran. Er will durch seine
0050musikalischen Kenntnisse sich einen neuen Wirkungskreis
0051schaffen und faßt zunächst Wien ins Auge. In einem (bei
0052Ellinger nicht abgedruckten) Briefe an E. Hitzig schreibt
0053Hoffmann am 14. Mai 1807: „Ohne das Günstige des
0054Locals zu kennen, wie Sie es mir geschildert haben, ging
0055schon mein ganzes Sinnen und Trachten nach Wien; es
0056war eine Art Inspiration, die mich wachend und träumend
0057nur immer nach Wien versetzte und mich da meine Künstler-
0058laufbahn betreten ließ... Meine Oper rückt vor („Liebe
0059und Eifersucht“), und es wäre herrlich, wenn ich sie
0060vollendet nach Wien mitnehmen könnte; indessen sind
0061meine Ouvertüren, meine Symphonie und meine Messe hin-
0062länglich, mich bei einer competenten Behörde als Componist
0063auszuweisen.“ Allein der Plan verwirklichte sich nicht,
0064da Hoffmann nicht die nöthigen Geldmittel besaß
0065für einen längeren Aufenthalt in Wien. Er wird
0066nun Musikdirector beim Theater in Bamberg. Die Miß-
0067wirthschaft der Theater-Verwaltung führte alsbald zum
0068Bankerott, und Hoffmann ist wieder ohne Anstellung. Um
0069seine Einnahmsquellen zu vermehren, wendet er sich an
0070Friedrich Rochlitz, den Herausgeber der Leipziger Musik-
0071zeitung, und trägt sich ihm als Mitarbeiter an. Rochlitz,
0072von Hoffmann’s geistvollem Brief bestochen, macht ihm
0073sofort den Vorschlag, das Charakterbild eines begabten,
0074excentrischen Musikers auszuarbeiten, auch Betrachtungen
0075über die C-moll-Symphonie von Beethoven niederzuschreiben.
0076Nach zehn Tagen schon schickt ihm Hoffmann die Besprechung
0077der C-moll-Symphonie und den Aufsatz: „Johannes
0078Kreisler’s, des Capellmeisters musikalisches Leiden“. Das
0079war der Anfang von Hoffmann’s schriftstellerischer Thätig-
0080keit, die, wie man sieht, direct aus der Musik hervorging.
0081Die Direction des Bamberger Theaters übernahm Hol-
0082bein
, derselbe feingebildete Bühnenleiter, dem wir dreißig Jahre
0083später als „Regierungsrath v. Holbein“ an der Spitze des
0084Wiener Burgtheaters, zuletzt auch noch des Kärntnerthor-
0085Theaters begegnen. Unter ihm wurde Hoffmann Directions-
0086Gehilfe mit einem Gehalt von monatlich fünfzig Gulden. 
0087Er hatte abwechselnd als Theater-Architekt (Maschinist), als
0088Decorations-Maler und als Componist thätig zu sein!
0089Als Holbein 1812 die Leitung des Bamberger Theaters
0090niederlegte, nahm Hoffmann bei dem Theater-Director Joseph
0091Seconda in Dresden eine Capellmeisterstelle an, die er nach
0092einem Jahre wieder verlor. Endlich kam Hilfe. Durch
0093Hippel’s Verwendung durfte Hoffmann wieder in den
0094Justizdienst eintreten, und zwar beim Kammergerichte in
0095Berlin. Nach sechs Jahren musikalischen Wanderlebens kehrt
0096er wieder zu seinem Anfang, dem Richterstande, zurück und
0097Berlin wird seine eigentliche Heimat. Hier erlebt er die
0098Freude, seine Oper „Undine“ (1816) im königlichen Schau-
0099spielhause aufgeführt zu sehen. Der Stoff ist, wie in
0100Lortzing’s gleichnamiger Oper, dem bekannten Märchen 
0101von Fouqué entnommen; für Hoffmann hatte Fouqué selbst
0102das Libretto geschrieben. „Die Musik“ — urtheilte C. M.
0103Weber — „ist ungemein geistreich, ja oft frappant und
0104durchaus effectvoll, so daß ich großen Genuß daran hatte.“
0105Die originelle, durchaus romantische Färbung, welche an
0106dieser Musik allgemein gerühmt wurde, ist um so bemerkens-
0107werther, als „Undine“ fünf Jahre vor Weber’s „Freischütz“
0108erschien. So hat denn Hoffmann, der anfangs ganz im
0109Banne Mozart’s componirte, doch mit seinem feinen
0110Instinct und von Romantik durchtränkten Talent die Morgen-
0111dämmerung einer neuen Kunstrichtung zuerst geahnt
0112und nach Maß seiner Kräfte vorbereiten geholfen. Von da
0113an hört Hoffmann’s musikalisches Schaffen auf, um seiner
0114fruchtbaren schriftstellerischen Thätigkeit den Raum vollständig
0115freizulassen. ... Beim Lesen von Ellinger’s trefflichem Buch 
0116mußte ich mehr als einmal an Daniel Schubart, den
0117Gefangenen vom Hohen-Asperg, denken, der wie Hoffmann 
0118uns nur mehr als Poet bekannt ist, während doch die
0119Musik seinen eigentlichen Beruf und die Leidenschaft seines
0120ganzen Lebens ausgemacht hat. Er war Organist in Nürn-
0121berg, in Geißlingen und Ludwigsburg gewesen, zuletzt sogar
0122Director der deutschen Oper in Stuttgart. Im ganzen Lande,
0123auch an den Fürstenhöfen von Schwetzingen und München,
0124bewunderte man seine Virtuosität im Orgel- und Clavier-
0125spiel und pries seine Compositionen. Als er gefangen auf
0126dem Hohen-Asperg saß, erhielten die Schulmeister der Um-
0127gebung die Erlaubniß, bei Schubart Unterricht im General-
0128baß, im Orgelspiel und Gesang zu nehmen. Er musicirte
0129unermüdlich und schrieb eine große Menge Compositionen
0130kirchlicher und weltlicher Gattung. Wer kennt heute eine Note
0131davon?

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0132Einen charakteristischen Gegensatz zu dem unsteten,
0133leidenschaftlichen Romantiker Hoffmann bildet die patriarcha-
0134lische Gestalt Johann Adam Hiller’s. Herr Karl
0135Peiser
in Leipzig hat dem vielverdienten Mann in einem
0136schmächtigen Bändchen einen Denkstein gesetzt und damit
0137einen werthvollen Beitrag geliefert zur Musikgeschichte des acht-
0138zehnten Jahrhunderts. (Leipzig, Gebrüder Hug, 1894.) Adam
0139Hiller’s Neigung und Thätigkeit war nicht wie die Hoff-
0140mann’s zwischen Poesie und Musik getheilt, sondern gehörte
0141vom Anbeginn nur der Tonkunst. Auf diesem Gebiete hat
0142er aber erfolgreich zwei merkwürdig verschiedene Thätigkeiten
0143entfaltet; er war der Schöpfer des heiteren deutschen Sing-
0144spiels und gleichzeitig als Dirigent des „Großen Concerts“,
0145dann als Cantor an der Thomasschule ein eifriger Apostel
0146der strengen Kunst, der classischen Musik. Der Verfasser
0147that wohl daran, in seiner anspruchslosen, soliden Weise
0148das Andenken an Adam Hiller neu zu beleben. Seine
0149Schrift, deren Werth mehr in der biographischen Darstellung,
0150als in ihrem ästhetischen und kritischen Theile liegt, ver-
0151öffentlicht auch drei bisher ungedruckte Briefe Hiller’s und
0152einige interessante Actenstücke aus dem Archiv des Leipziger
0153Rathes.


0154Von lebenden Componisten haben Brahms in Emil
0155Krause, Reinecke in J. v. Wasielewski einen
0156liebevollen Schilderer gefunden. Krause’s Broschüre
0157Johannes Brahms in seinen Werken“ (Hamburg, bei
0158L. Gräfe) bietet uns nach einer sehr dürftigen biographischen
0159Einleitung eine Besprechung von Brahms’ Compositionen
0160bis einschließlich op. 111 (G-dur-Quintett). Diese Kritiken
0161zeichnen sich nicht sowol durch scharfe Charakteristik aus, als durch
0162ihre warme unbedingte Hingebung. Da dem Büchlein ein
0163vollständiges Verzeichniß der Werke von Brahms beiliegt,
0164möchten wir es am besten als einen „Führer“ bezeichnen
0165und empfehlen. Das reichhaltige und anziehend geschriebene
0166Buch von Wasielewski (Leipzig, bei J. H. Zimmer-
0167mann) ist ein Weihgeschenk zum siebzigsten Geburts-
0168tag Karl Reinecke’s. Wir freuen uns, daß
0169es den als Tonsetzer und Dirigenten hochverdienten Jubilar
0170in seltener Frische antrifft, immer rüstig am Dirigenten-
0171pult wie am Clavier. Noch heute hat Reinecke als Mozart-
0172spieler keinen Rivalen. Die Biographie gibt uns ein sym-
0173pathisches Bild von diesem echten Künstler, der aus engen,
0174kümmerlichen Verhältnissen sich willenskräftig und seinen
0175Idealen treu zu bedeutender und erfolgreicher Wirksamkeit
0176emporgearbeitet hat. Wasielewski schildert unter Anderm sehr 
0177hübsch, wie Reinecke in den Vierziger-Jahren für den da-
0178mals noch verkannten Robert Schumann eifrig Propa-
0179ganda gemacht hat, und zwar — in Weimar! Weil er aber
0180kein Wagnerianer ist, genießt Reinecke heute den Ruf des
0181allerärgsten Reactionärs, genau wie vor ihm Franz Lachner 
0182und Ferdinand Hiller.


0183Ein interessantes, ja durch seine Provenienz merk-
0184würdiges Büchlein handelt von Jenny Lind. Es ist von
0185einem Geistlichen geschrieben und einem Geistlichen gewidmet.
0186Der gelehrte Verfasser, Doctor der Theologie und Philo-
0187sophie C. A. Wilkens in Kalksburg, bezeichnet seine
0188Schrift als „Ein Cäcilienbild aus der evangelischen Kirche“.
0189Darin liegt ihr leitender Gedanke ausgesprochen. „Jenny
0190Lind hat harmonisch verwirklicht, was allgemein als fast
0191unvereinbar gilt. Eine ebenso entschiedene wie lebendige und
0192demüthige Christin, war sie zugleich eine Gesangs- und
0193Bühnengröße ohnegleichen.“ Keineswegs blos ihrem Kirchen-
0194und Oratorien-Gesang — jeder ihrer Operngestalten wird
0195die liebevollste bewundernde Schilderung zu Theil. Ein
0196werthvoller Beweis, daß lebendiges Interesse für dramatische
0197und musikalische Kunst sich ganz gut verträgt mit dem
0198geistlichen Beruf. Der Verfasser benützt das biographische
0199Material der englischen Lind-Biographie von Holland und
0200Rockstro, erhebt also nicht den Anspruch neue Daten zu
0201bringen. Aber sein von großer Belesenheit unterstützter feiner
0202Geist und lebhafter Kunstsinn weiß auch das uns Bekannte
0203anziehend zu gestalten und zu schmücken.


0204Eine andere Sängerin steht uns zeitlich näher:
0205Hermine Spies, deren glänzend aufsteigende Laufbahn
0206ein früher Tod so grausam schnell beenden sollte. Fräulein
0207Minna Spies, die treue und verständnißvolle Be-
0208gleiterin ihrer Schwester auf allen Kunstreisen, hat dieses
0209Gedenkbuch für ihre Freunde“ (Stuttgart, bei Göschen)
0210herausgegeben und mit Tagebuchblättern und Briefen der-
0211selben, auch mit einem Vorwort von Bulthaupt aus-
0212gestattet. Auf den ersten Capiteln ruht noch der Sonnen-
0213schein gemeinsam verlebter Jugendjahre, dann erzählt Minna 
0214mit wohlthuend schlichter Natürlichkeit, wie es kam, daß
0215Hermine die ausgezeichnete Liedersängerin wurde, die uns
0216auch in Wien wiederholt erfreut und entzückt hat. Wer sie
0217gekannt, der wird gerne an der Hand ihrer Schwester all
0218die Reisen und Concerte, Leiden und Freuden der Sängerin
0219in der Erinnerung durchleben. Mit V. Widman nennen
0220wir dieses „Gedenkbuch“ ein rührendes Todtenopfer, wie
0221Ismene ihrer Antigone kein schöneres bringen konnte.


0222Größtentheils biographischen Inhalts sind auch zwei
0223Bücher, welche der fleißigste aller Musikschriftsteller, Herr
0224Dr. Adolph Kohut, in Berlin nacheinander veröffentlicht
0225hat. Das eine, „Dur- und Moll-Accorde“ (Berlin 
0226bei R. Boll, 1894), bringt hauptsächlich Mittheilungen aus
0227dem Leben Meyerbeer’s nebst mehreren ungedruckten Briefen
0228desselben; sie rücken das Verhalten R. Wagner’s gegen
0229Meyerbeer in grelle Beleuchtung. Schade, daß Herr Kohut 
0230das Corrigiren zu verschmähen scheint. In dem Aufsatze
0231Meyerbeer in Wien“ lesen wir immer Rallstab statt
0232Rellstab, Marchetti statt Mechetti und vielleicht zwanzig-
0233mal nacheinander Bielka statt Vielka. Das zweite Buch,
0234welches den wenig geschmackvollen Ferientitel führt: „Aus
0235dem Zauberlande Polyhymnias“, enthält ähnliche amüsante
0236Plaudereien, darunter eine Anzahl mehr oder minder interessan-
0237ter Wagner-Anekdoten. Mit welcher Vorsicht sie aufzunehmen
0238sind, beweist unter Anderm folgendes hübsche Beispiel: Herr Kohut 
0239schreibt wörtlich: „Zu den begeistertsten Verehrern 
0240des Wagner’schen Genius gehörte der größte Dichter Oester-
0241reichs, Franz Grillparzer, der bekanntlich auch ein
0242ausgezeichneter Musiker und musikalischer Kritiker war. Er
0243schrieb in die Wiener Allgemeine Musikzeitung, welche
0244A. Schmidt redigirte, unter Anderm Folgendes (Jahrgang
02451846, S. 585): „Richard Wagner ist nach meiner Ueber-
0246zeugung das größte dramatische Talent unter den
0247lebenden Componisten. Der „Tannhäuser“ gehört in
0248charakteristischer und neuer Behandlung des Orchesters zu
0249den eminentesten Leistungen.“ Ich glaubte zu träumen, als
0250ich diesen Satz las. Wie? Grillparzer ein begeisterter Ver-
0251ehrer Wagner’s? Grillparzer, dem Wagner ein Gräuel
0252war?*) Und Grillparzer ein Mitarbeiter an der Wiener
0260Musikzeitung? Ich ließ mich die Mühe nicht verdrießen,
0261den von Kohut so genau citirten Jahrgang 1846 nachzu-
0262schlagen und fand richtig auf Seite 585 — meinen 
0263„Tannhäuser“-Artikel, mit meinem vollen Namen gezeichnet!
0264Von Grillparzer keine Spur. So wird mitunter Geschichte
0265geschrieben.

Fußnoten
  • *)Grillparzer kannte von Wagner nur die „Tannhäuser“-
    Ouvertüre aus einer Concert-Aufführung und machte sich in einem
    satirischen Aufsatze über das vorgedruckte Programm dieser Ouvertüre
    lustig. Als die Oper endlich selbst zur Aufführung kam, begrüßte sie
    Grillparzer (1858) mit folgendem Epigramm:
    „Erscheint Freund Wagner auch denn auf der Bühne? /
    Ein mag’rer Geist mit einer Crinoline!“ /