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Neue Freie Presse
Morgenblatt
No. 874. Wien, Dienstag den 5. Februar 1867

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Concerte.


0002Ed. H. Die leichte Brise, welche jüngst den stillen
0003Wasserspiegel unserer Oper bewegte, MéhulʼsJoseph“ und
0004MeyerbeerʼsNordstern“, hat unseren Blick ein Weilchen
0005von den Concert-Ereignissen abgezogen. Was unter den letz-
0006teren sich einiger Bedeutung rühmen kann, ist glücklicherweise
0007bald nachgeholt. Da war das sechste „Philharmonische
0008Concert
“ (warum entschließen sich nicht endlich die Unter-
0009nehmer, ihre Productionen fortlaufend von 1 bis 8 zu numme-
0010riren, anstatt zweimal von 1 bis 4?), welches mit einer neuen
0011Suite von Franz Lachner (Nr. III, F-moll) begann. Sie
0012ist die vierte Lachnerʼsche Orchester-Suite, die wir binnen kur-
0013zer Zeit kennen gelernt; Nr. 1 in D-moll wurde bereits frü-
0014her von Dessoff, Nr. II in E-moll und Nr. IV in Es-
0015dur von Herbeck zur Aufführung gebracht. Ob die F-moll-
0016Suite diesen ihren Schwestern gleichstehe, ihnen vorzuziehen
0017oder nachzusetzen sei, darüber weisen ihre Erfolge und die
0018Kritiken in den verschiedenen Städten bedeutende Uneinigkeit
0019auf. Dem Componisten kann es ganz recht sein, wenn die
0020eine seiner Suiten hier, die andere dort die Palme davonträgt
0021und am Ende wirklich nur Vorliebe den Entscheid trifft. Uns
0022ist noch immer die erste in D-moll am liebsten geblieben; an
0023Frische und Kraft obenan, hatte sie überdies den Reiz der
0024Neuheit für sich. Ihr zunächst möchten wir aber die zuletzt
0025gehörte in F-moll stellen, welche sich weder in allzu heroische
0026Anläufe versteigt, noch in Regionen der Trivialität abgleitet,
0027wie wir dies einigen Sätzen der Es-dur- und der E-moll-
0028Suite seinerzeit nachsagen mußten. Wir haben die F-moll-
0029Suite mit lebhaftem und ungetrübtem Vergnügen gehört. Da
0030sie mit den früher aufgeführten sehr viel Gemeinsames hat,
0031so müssen wir uns gleichfalls auf unsere früheren Bespre-
0032chungen der Lachnerʼschen Suiten berufen. Als unterscheidender
0033Zug wäre hervorzuheben, daß die F-moll-Suite auf die Ent-
0034faltung contrapunktischer Kunst und Künste beinahe verzichtet,
0035wodurch sie an Faßlichkeit und Gefälligkeit jedenfalls gewinnt,
0036was sie an imposanter Technik opfert. Das Werk zählt nicht
0037weniger als sechs Sätze, wovon vier nach alten Tanzformen
0038benannt sind (Chaconne, Gavotte, Sarabande, Courante). In-
0039dem Lachner dergestalt immer mehr in die alte Suitenform
0040zurückschreitet, nimmt er den entgegengesetzten Weg von jenem
0041Esserʼs, dessen Suiten im Gegentheil immer enger die Sym-
0042phonie umkreisen.*) Der bedeutendste Satz dünkt uns der
0047erste, ein ernst und kraftvoll einherschreitendes „Präludium“,
0048streng übereinstimmend in allen Einzelheiten und dennoch
0049romantisch im besten Sinne. Es folgt ein überaus anmu-
0050thiges melodiöses „Intermezzo“, in mäßig bewegtem Drei-
0051vierteltact, der hübscheste von den kleineren Sätzen des Werkes. Un-
0052ter dem Titel „Chaconne“ erscheint als dritter Satz ein Andante mit
0053Variationen, letztere an einzelne Solo-Instrumente (Flöte,
0054Clarinette, Horn, Violine) mit virtuoser Tendenz vertheilt.
0055Es ist ganz eigentlich, was man ehedem eine „Symphonie
0056concertante“ nannte und zu Ende des vorigen und Anfang
0057dieses Jahrhunderts (namentlich in Privatcapellen) mit großer
0058Vorliebe pflegte. So meisterhaft wiedergegeben, wie von un-
0059seren „Philharmonikern“, ist das Stück des lebhaftesten Bei-
0060falls sicher; die einzelnen Variationen sind jedoch von sehr
0061ungleichem Werthe und das Ganze ist von übermäßiger Länge.
0062Während dieses Andante im Zweivierteltact den Namen
0063„Chaconne“ (einer Tanzform im Dreivierteltact) nur usur-
0064pirt, ist der folgende Satz (F-moll, 3/4) eine richtige Sara-
0065bande
, „manierlich, sittsam, voll altfränkischer Feierlichkeit“,
0066wie sie in Shakspeareʼs „Viel Lärm um nichts“ charakte-
0067risirt wird. Zierlich und gefällig, etwas leer allerdings, klingt
0068die „Gavotte“, deren von anderen Kritikern getadelte „ballet-
0069mäßige“ Physiognomie uns an dieser Stelle nicht unberech-
0070tigt scheint. Das rasch hinströmende Finale („Courante“),
0071dessen concertmäßiges Violinthema etwas an Schumann erin-
0072nert, dehnt sich wieder in breiteren Formen und reicherer
0073Durchführung aus; letztere bringt mitunter überraschende Züge
0074und Klangwirkungen. Jedenfalls hat Lachner mit dieser
0075Suite wieder einen Beweis von beneidenswerther Jugend-
0076frische gegeben und das Concert-Repertoire um ein äußerst ge-
0077fälliges, meisterhaft ausgearbeitetes Orchesterstück bereichert,
0078das sich zwar nirgends zu genialem Flug erhebt, aber ein ge-
0079wisses freundliches Niveau der Empfindung mit glücklichster
0080Sicherheit beherrscht. Die Lachnerʼsche Suite fand reichlichen
0081Beifall, insbesondere nach dem zweiten und dritten Satze.
0082Man bedauerte, den würdigen Meister nicht selbst anwesend
0083zu sehen, der, von den Philharmonikern nach Wien eingela-
0084den, jedoch durch die schwere Geburt der „Afrikanerin“ in
0085München zurückgehalten war.


0086Beethovenʼs vollständige Musik zu „Egmont“ bildete
0087den zweiten Theil des Concerts. Man kennt die andächtige
0088und begeisterte Stimmung, mit welcher das Wiener Publi-
0089cum diese Musik vom ersten tragischen Accord der Ouverture
0090bis zum jubelnden Ausklang der letzten Scene jederzeit an-
0091hört. Lewinskyʼs ergreifende Declamation trug dazu bei,
0092diese Stimmung keinen Augenblick sinken zu lassen; höchstens
0093daß eine solche Abspannung sich während Clärchenʼs Liedern
0094einstellte, die von Frau Kainz ohne alle geistige Beweglich-
0095keit und Wärme gesungen wurden. Wenn bei den ersten Wor-
0096ten: „Die Trommel gerühret“, nicht schon das Auge der
0097Sängerin funkelt und ihre Haltung sich unwillkürlich streckt,
0098dann steht sie gewiß der ganzen Aufgabe wildfremd und gleich-
0099giltig gegenüber. Kaum aber wirkt irgendwo diese geistige
0100Apathie so niederschlagend wie hier, wo der Hörer, durch die
0101hinreißende Beredsamkeit der Orchesterstücke bereits mächtig
0102emporgehoben, von dem Eintritt der lebendigen Menschen-
0103stimme, der Stimme Clärchenʼs, die vollste Illusion erwartet.
0104Ein schönes Organ und ein guter Wille reichen hier nicht
0105aus; Beides haben wir Frau Kainz oft genug nachgerühmt.
0106Aus dem vorhergegangenen Philharmonischen Concert haben
0107wir Herrn Joseph Rubinstein für den feinen und maß-
0108vollen Vortrag des Weberʼschen Concertstückes ein beson-
0109deres Lob nachzutragen. Das Orchester excellirte in der
0110Ausführung von Mendelssohnʼs „Meeresstille und glückliche
0111Fahrt“ und der von Esser so effectvoll instrumentirten
0112Bachʼschen „Toccata“.


0113Endlich, in ihrer siebenten Soirée, brachte auch die Hell-
0114mesbergerʼsche Quartettgesellschaft eine Novität: ein Sextett 
0115für zwei Violinen, zwei Bratschen und zwei Cellos (G-dur)
0116von Johannes Brahms. Das Werk fand eine sehr ehren-
0117volle Aufnahme, wenn es gleich beiweitem nicht so unmittelbar
0118ansprach und erwärmte, wie Brahmsʼ älteres B-dur-Sex-
0119tett, dessen Klarheit und blühende Frische das neue Werk ver-
0120dunkelt. Letzteres beginnt mit einem überaus schönen und für
0121alle Metamorphosen der Durchführung äußerst verwendbaren
0122Thema. Der ganze erste Satz (der bedeutendste des Werkes,
0123ganz wie im B-dur-Sextett) verdient den Namen einer genia-
0124len Arbeit in echt Beethovenʼschem Geiste. Edel, wahr und
0125überzeugend fließt dies Stück, durchhaucht von ruhiger, aber
0126tiefer Empfindung, in Einem übersichtlichen Zuge dahin.
0127Einige harmonische Härten gegen den Schluß hin können un-
0128sere Freude nicht stören. Das Scherzo bewegt sich anfangs
0129ohne hervorragend originelle Melodie in jenem leicht mono[2]-
0130ton werdenden kurzen Zweier-Rhythmus gleich langer Noten,
0131welchen Schumann so häufig cultivirte. Ein rauschendes
0132Trio in Walzertempo bringt aber zu rechter Zeit rhythmisches
0133Leben, Glanz und Heiterkeit in den Satz. Die beiden folgen-
0134den Sätze stehen als Producte geistreicher, ja tiefsinniger Com-
0135bination hinter den früheren nicht zurück; nur ein über alle
0136Geheimnisse der Harmonie und alle Kunstgriffe des Contra-
0137punktes verfügender Musiker vermag Aehnliches mit solcher
0138Sicherheit zu gestalten. Aber in ihrer unmittelbaren Wirkung
0139auf den Hörer, der sich fast nur auf den anstrengenden Ge-
0140nuß musikalischen Mit- und Nachdenkens gewiesen sieht, sind
0141beide Stücke ermüdend und erkältend. In dem breit ausge-
0142sponnenen Andante (eine Art freier Variationen über kein
0143Thema) steigen noch einzelne übersichtliche Gestalten von be-
0144deutender, fesselnder Physiognomie auf, wie vor Allem die
0145erste, chromatisch absteigende Variation. Je länger aber, desto
0146farbloser, unsinnlicher und unfaßlicher wird die Erfindung.
0147Im Finale vollends tritt der warme, lebendige Pulsschlag der
0148Musik zurück, und an seiner Stelle hämmert mechanisch und
0149ermüdend die graue Reflexion. Das ist ein abstractes Musici-
0150ren, ein ruheloses Combiniren und Grübeln bis zum Kopf-
0151schmerz. In diesem Mangel an sinnlicher Schönheit, zunächst
0152an rhythmischem Leben und melodischem Schmelz, erinnert dies
0153Finale an manches recht unerquickliche Stück aus Schumannʼs 
0154letzter Epoche. Wir geben den ersten Eindruck, wie wir ihn
0155empfingen. Zu groß und aufrichtig ist jedoch unser Respect
0156vor Brahms, den wir für das bedeutendste Talent der
0157musikalischen Gegenwart halten, als daß wir dem ersten Ein-
0158druck auch das letzte Wort zugestehen sollten. Es ist
0159sehr möglich, daß ein wiederholtes Hören und ein Einblick
0160in die Partitur (wir konnten keine auftreiben) uns die beiden
0161letzten Sätze des G-dur-Sextetts in einem richtigeren und
0162günstigeren Lichte zeigen würde. Hoffentlich wird eine Wie-
0163derholung dieser bedeutenden Composition in der nächsten
0164Saison uns darauf zurückführen. Wir machen Herrn Hell-
0165mesberger
jetzt schon auf die neueren Kammermusiken von
0166Brahms aufmerksam, zunächst auf das Clavier-Quartett in
0167A-dur (op. 26), von Clara Schumann in Leipzig und
0168Frankfurt mit großem Beifall gespielt; ferner auf das Clavier-
0169Trio mit Waldhorn und die (Dr. Joseph Gänsbacher 
0170dedicirte) Sonate für Violoncell und Piano. Unsere Cla-
0171vier-Virtuosen hingegen, welche allezeit nach bedeutenden und
0172dabei glänzenden Solostücken seufzen, mögen endlich von
0173zwei im vorigen Sommer erschienenen neuen Compositionen 
0174R. Schumannʼs Kenntniß nehmen. Es ist ein Scherzo 
0175und ein Allegro passionato, beide von Brahms in
0176Schumannʼs Nachlaß gefunden und genau nach der Original-
0177Handschrift bei Rieter-Biederman herausgegeben. Das
0178Scherzo“ hatte Schumann ursprünglich als zweiten Satz
0179für das „Concert sans orchestre“ (op. 14) bestimmt, wäh-
0180rend das „Allegro passionato“ das Finale der G-moll-So-
0181nate (op. 22) bilden sollte. Schumann glaubte anstatt die-
0182ser zwei Sätze für das Concert und die Sonate passendere
0183componiren zu sollen, und die ursprünglichen blieben bis jetzt
0184unberührt und unbekannt liegen. Beides sind geistvolle, lei-
0185denschaftsprühende Stücke, welche das weithin kenntliche geniale
0186Gepräge der ersten Schumannʼschen Epoche tragen und kei-
0187nem Verehrer Schumannʼs fremd bleiben dürfen. Wir
0188hörten beide Stücke im Privatkreis von Clara Schumann 
0189vortragen und können versichern, daß Virtuosen von Geist
0190und Bravour ihre abgenützten Programme kaum wirk-
0191samer auffrischen könnten, als mit diesen zwei Re-
0192liquien. Auf Brahmsʼ Sextett folgte das sogenannte „Gei-
0193ster-Trio“ in D-dur von Beethoven, dessen Clavier-
0194part von Herrn Dr. Ed. Horn mit der Sicherheit vollen
0195musikalischen Verständnisses und mit kräftig schönem Anschlag
0196gespielt wurde. Herr Dr. Horn wurde mit seinen Partnern,
0197Hellmesberger und Röver, gerufen. Acht Tage früher
0198machte in der sechsten Quartett-Soirée der junge Joseph
0199Hellmesberger
sein erstes officielles Debut. Der talent-
0200volle Knabe hatte sich bereits in einigen Conservatoriums-
0201Concerten hören lassen, ohne daß sein Name auf dem Zettel
0202stand; diesmal fehlte auch der Name nicht, der den kleinen
0203Virtuosen ebensosehr unterstützt als verpflichtet. Für sein
0204Auftreten war Spohrʼs Doppelquartett in E-moll gewählt
0205worden, dasselbe, das vor mehreren Jahren Hellmesber-
0206ger
mit Vieuxtemps vorführte. Diesmal saß an Vieux-
0207tempsʼ Pult Hellmesbergerʼs Söhnlein, als Führer des zwei-
0208ten, durch die tüchtigen Zöglinge Risegari, Brodsky 
0209und Udl ergänzten Quartetts. Das Publicum freute sich
0210herzlich über das geläufige Spiel wie über das natürliche,
0211bescheiden-sichere Auftreten des jungen Hellmesberger, dem wir
0212für seine Carrière keinen besseren Glückwunsch wissen, als:
0213er möge seinem trefflichen Vater nachgerathen.


0214Concerte, bei denen die Wohlthätigkeit die erste Rolle
0215spielt, spielten in den Musikberichten gewöhnlich die letzte.
0216Doch wäre es ungerecht, die sogenannte „Crêche-Akademie“ zu
0217übergehen, welche am Lichtmeßtage, wie alljährlich, im Hof-
0218operntheater stattfand, Frau v. Rilius, diese sieg- und
0219segensreich wirkende Amazone der öffentlichen Wohlthätigkeit,
0220hatte keine Mühe gespart, das Programm mit wirksamen Lock-
0221mitteln auszustatten. Ebenso thaten die mitwirkenden Künst-
0222ler redlich das Ihrige und that das zahlreich zuströmende
0223Publicum das Seinige zur Förderung des humanen Zweckes.
0224Der „Akademische Gesangverein“ trug (von Herrn Dr. Ey-
0225rich
dirigirt) den etwas derben „Piratenchor“ von J. Otto mit
0226jugendlicher Energie vor, EngelsbergʼsHeini von Steier“
0227hingegen nicht mit jener freudigen Lebendigkeit, welche uns
0228den wesentlichsten Charakterzug des schönen Scheffelʼschen
0229Gedichtes, wie der liebenswürdigen, frühlingsfrisch quellenden
0230Melodie Engelsbergʼs zu bilden scheint. Der Chor fand
0231reichlichen Beifall. Fräulein Murska glänzte, von dem
0232Flöten-Virtuosen Doppler begleitet, in dessen wieder-
0233holt vorgeführten „Ungarischen Hirtenliedern“, einem Dop-
0234pel-Virtuosenstücke von interessanter nationaler Färbung.
0235Ueberdies sang Fräulein Murska die erste Arie der „Linda
0236von Chamounix“, mit verschwenderischem Triller- und Passa-
0237genschmuck; ihr Staccato klang wie springende Perlen. We-
0238niger glücklich war Herr Krastel mit der Declamation des
0239Uhlandʼschen „Märchens“, dieser sinnigen, aber für ein großes
0240Publicum minder passenden Allegorisirung des „Dornrös-
0241chen“. Wir möchten den beliebten Schauspieler insbesondere
0242vor dem pendelartig gleichmäßigen Scandiren der Verse war-
0243nen. Herr „Feri“ (wahrscheinlich Ferdinand) Kletzer,
0244coburgʼscher Kammer-Virtuose, spielte ein fades Concertstück
0245von Goltermann auf dem Violoncell mit hübschem, wenn
0246auch nicht großem Ton und lobenswerther Geläufigkeit.
0247Den Eindruck des Außerordentlichen machte uns dieser
0248Virtuose nach keiner Richtung; offenbar fühlte er
0249sich auch durch die auffallende Unsicherheit des accompagni-
0250renden Pianisten genirt. Herr Kletzer wurde, wie alle
0251früher genannten Künstler, gerufen. Die zweite Abthei-
0252lung der Akademie füllte ein Lustspiel aus, das den Titel:
0253Ein Bräutigam um jeden Preis“ führt und zwei
0254Franzosen als Autoren angibt. Wir hätten diese geistlose, lang-
0255weilig geschwätzige Ehestands-Comödie eher irgend einem biederen
0256Deutschen, wie Benedix oder Görner, zugeschrieben. Das
0257Stück wurde von den besten Kräften des Burgtheaters mit
0258der opferwilligsten Sorgfalt gespielt. Frau Gabillon und
0259Herr Sonnenthal waren unter den Mitwirkenden diejeni-
0260gen, welche unser höchstes Lob zugleich mit unserem tiefsten
0261Bedauern in Anspruch nahmen.

Fußnoten
  • *)Den Clavierspielern diene zur angenehmen Nachricht, daß die
    beiden Suiten von Esser, welche in den Philharmonischen Concerten
    eine so glänzende Aufnahme fanden, im Clavier-Arrangement
    zu vier Händen
    (vom Componisten selbst eingerichtet) erschienen sind.