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Neue Freie Presse
Morgenblatt
No. 1117. Wien, Donnerstag den 10. October 1867

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Pariser Opern während der Weltausstellung. IV.

(Die Italienische Oper.)


0003Ed. H. Wenn irgend eine Bühne in der Welt den Na-
0004men eines Luxusartikels verdient, so ist es die Italienische
0005Oper in Paris. Ihre Stellung ist hier noch weit künstlicher
0006und haltloser als in London oder Wien. London besitzt wäh-
0007rend der ganzen Saison keine andere Oper als die italienische
0008in Coventgarden und Her Majestyʼs; wer überhaupt eine
0009Oper hören will, ist somit auf die wälsche angewiesen. In
0010Wien herrscht in kleinerem Maßstabe das analoge Verhält-
0011niß, daß während der zwei- bis dreimonatlichen italienischen
0012Saison im Hofoperntheater die deutsche Oper ruht. In Pa-
0013ris
hingegen spielt die Italienische Oper vom 1. September 
0014bis 1. Mai jeden Jahres neben den drei französischen Opern-
0015bühnen: der Großen Oper, der Komischen und dem Théâtre
0016Lyrique, der kleineren Offenbachʼschen Tempel gar nicht zu
0017gedenken. Von den „lyrischen Bühnen“ ist es ohne Frage die
0018Opéra Comique, welche in Composition, Dichtung und Dar-
0019stellung den Geist der Nation am treuesten und liebenswür-
0020digsten wiedergibt. Sie besitzt von allen den ununterbrochen-
0021sten Zusammenhang mit der Vergangenheit und die aufrich-
0022tigste Sympathie der Gegenwart. Sie beweist, daß der Fran-
0023zose keineswegs wie der Italiener um jeden Preis hingeris-
0024sen
sein will, sondern in einer leichteren, anmuthig-geistreichen
0025Anregung sich befriedigt fühlt. Ihre Sänger imponiren weder
0026durch große Stimmen noch durch virtuose Gesangskunst, die
0027Ausstattung beschränkt sich auf das Zweckmäßige, künstlerisch
0028Schickliche. So bildet die Komische Oper einen harmonischen
0029Mikrokosmus, welcher Sinne, Geist und Gemüth auf einem
0030gewissen mittleren Niveau gleichmäßig befriedigt. Ihr zu bei-
0031den Seiten nehmen rechts die Große, links die Italieni-
0032sche
Oper bereits den Charakter des Extremen an; jene, in-
0033dem sie den Luxus des Sehens, diese, indem sie den Luxus
0034des Hörens einseitig steigert. Die Sänger der Großen Oper,
0035in Spiel und Gesang größtentheils al fresco malend, bilden
0036mitunter mehr die Staffage als den Mittelpunkt zu
0037der sich ausbreitenden Pracht der Ballette, Aufzüge, Decora-
0038tionen und Maschinerien. Durch Werke wie „Der Prophet“, 
0039Die Afrikanerin“, „Don Carlos“ ist diese Tendenz nach sce-
0040nischer Augenweide aufs höchste gesteigert, so daß die witzige
0041Aeußerung eines Theaterfreundes, er möchte die neue Oper
0042gerne noch einmal sehen, aber ohne sie zu hören, auf mehr als
0043Eine Novität dieser Bühne Anwendung findet. Wie in der
0044Großen Oper das Auge, so ist es in der Italienischen das Ohr,
0045auf dessen einseitige Schwelgerei hingearbeitet wird. Daß wir
0046damit nicht einen echt musikalischen Genuß meinen, etwa wie
0047bei vollendeten Concert-Aufführungen, sagt wol schon der Aus-
0048druck „Luxus“; denn gerade das einseitig, das geistlos
0049Luxurirende des Ohrenschmauses charakterisirt dieses Theater.


0050Das Publicum „aux Italiens“ verlangt nichts als Eine,
0051höchstens zwei schöne Stimmen, die in Trillern und Cadenzen
0052excelliren. Auf ein ausdrucksvolles Spiel wird ebensowenig ge-
0053sehen, als auf tadelloses Ensemble und gute Ausstattung. Letz-
0054tere entbehrt nicht blos jeglichen Glanzes (unter Anderem auch
0055der Ballettes), sie ist in den Decorationen, Costümen und Re-
0056quisiten von einer Einfachheit, die häufig aufhört, anständig zu
0057sein. Nie hätte ich vermuthet, in dem vornehmsten und theuer-
0058sten Theater von Paris so schäbige Costüme und Decoratio-
0059nen, eine so schlottrige, nachlässige Regie zu finden — Nie-
0060mand schien es zu bemerken. Das Orchester ist schwach be-
0061setzt und mittelmäßig — Niemand nahm daran Anstoß. Das
0062Repertoire endlich (das, im Gegensatze zu dem ganz kosmopoli-
0063tischen in London, auf streng Italienisches beschränkt ist) dreht
0064sich monoton in dem Kreise der abgespieltesten Opern, wie:
0065Il Barbiere“, „Lucia“, „Sonnambula“, „Linda“, „Rigo-
0066letto“ etc. Die letzte Novität dieser Saison, „Columella“,
0067von Vincenz Fioravanti (Sohn), fiel total durch; eine
0068frühere, „Crispino e la Comare“, hielt sich lediglich durch die
0069Leistung der Adelina Patti. Mit diesem Namen haben wir
0070die ganze Summe der Anziehungskräfte ausgesprochen, über
0071welche die Italienische Oper verfügt. Selbst die Gegner der
0072Patti müssen ihre immensen und aufrichtigen Erfolge in Paris 
0073anerkennen und sehen sich in ihrer ehemaligen Prophezeiung,
0074es werde der Patti-Enthusiasmus schnell erlöschen, bitter ge-
0075täuscht. Seit dem Jahre 1862 bis zum gegenwärtigen Augen-
0076blicke haben die Erfolge dieser Sängerin in Paris und Lon-
0077don nicht nur gleiche Höhe eingehalten, sondern immer größere
0078Dimensionen angenommen. Wenn Adelina Patti singt, so ist
0079die „Salle Ventadour“ überfüllt, es mag die Oper noch so
0080abgespielt, die übrige Besetzung noch so mittelmäßig sein; an 
0081allen übrigen Abenden bleibt trotz der herabgesetzten Preise
0082das Haus leer.*)  Die wunderbar klare Silberstimme Ade-
0089linaʼs hat seit ihrem Wiener Gastspiele an Kraft und nament-
0090lich in der Tiefe an Fülle gewonnen. Auch ihr Körper ist
0091etwas stärker geworden, der Kopf plastischer, bedeutender. Als
0092Gesangskünstlerin dürfte die Patti gegenwärtig kaum ihresglei-
0093chen haben. Von ihrer erstaunlichen und stets mühelosen Bra-
0094vour ganz abgesehen, ist diese Sängerin durch ihre Art, den
0095Ton zu bilden und zu schwellen, durch ihre unvergleichlich reine
0096Intonation, durch ihre Behandlung des Athems und der Re-
0097gister-Verbindung mustergiltig. Wodurch sie vor Allem als ein
0098später, köstlicher Nachhall der großen italienischen Gesangskunst
0099erscheint, das ist ihre Kunst, den Ton weit und kraftvoll auszu-
0100senden, ohne ihn zu forciren. So siegreich ihre Stimme in
0101dem „Lucia“-Sextett und dem Schlußquartett in „Rigoletto“
0102den Tonschwall des Orchesters und Ensembles beherrscht, sie
0103überschreitet die reine Schönheitslinie um keines Haares Breite.
0104Adelina Patti hat in den letzten Jahren ihr Repertoire bedeu-
0105tend erweitert, und gewichtige Stimmen aus London preisen
0106ihre Katharina (im „Nordstern“), ihre Margarethe und
0107Julia (in Gounodʼs Opern) als glänzende, auch dramatisch
0108vorzügliche Leistungen. Ohne sie in einer hochdramatischen
0109Partie selbst gesehen zu haben, bin ich doch überzeugt, daß das
0110heitere Genre stets ihre eigentliche Domäne bleiben wird. In
0111den wenigen Vorstellungen, in denen ich die Patti diesmal ge-
0112hört, konnte ich nicht bemerken, daß ihre Individualität sich
0113nach der Seite des dramatischen Ausdruckes merklich vertieft,
0114daß sie an leidenschaftlicher Gluth, an rührender Beredsamkeit
0115gewonnen hätte. In den höchsten dramatischen Momenten
0116kann nicht ihr Gesang, noch weniger ihr Spiel den Eindruck
0117des Gemachten (wenn auch sehr gut Gemachten) gänzlich über-
0118winden. In Rollen, welche mit ihrer Persönlichkeit und ihrem
0119munteren, neckischen Temperament harmoniren, ist sie hingegen
0120trefflicher als je, und man darf behaupten, daß keine Sänge-
0121rin existirt, die als Rosine, Norina, Adine, Zerline u. s. w.
0122mit der Patti wetteifern könnte. Angesichts der ungemeinen [2]
0123Beliebtheit dieser Sängerin wird der Fremde ihr Publicum
0124beinahe kühl, Beifall und Hervorruf äußerst mäßig finden.
0125Dies beruht auf einem Vorzug, den die Italienische Oper
0126vor allen übrigen Theatern in Paris voraus hat: die Aus-
0127schließung der Claque. Dieses theatralische Unkraut, das
0128leider schon zu dem Ansehen einer anerkannten, berechtigten
0129Existenz aufgewuchert ist, hat in allen Pariser Theatern tiefe,
0130vielleicht unausrottbare Wurzeln geschlagen. Nur in der Ita-
0131lienischen Oper war es niemals geduldet. Nicht deßhalb, weil
0132der Director dieser Bühne zu tugendhaft, sondern weil dort
0133Grund und Boden zu kostspielig ist. Man mag nicht eine
0134erkleckliche Zahl von Zwanzig-Francs-Sitzen dem Abonnement
0135entziehen, um sie lärmenden Industrierittern zu schenken, deren
0136Gegenwart und Gebahren der exclusiven Gesellschaft dieses
0137Theaters obendrein unangenehm wäre.


0138Die Freude an den Leistungen der Patti wurde dem
0139Zuhörer leider sehr getrübt durch ihre mittelmäßige Umgebung.
0140Director Bagier, ein ältlicher Elegant von sehr geringem
0141Kunstverständniß, scheint für die Kostspieligkeit der Patti sich
0142durch möglichste Wohlfeilheit der übrigen Engagements ent-
0143schädigen zu wollen. Er erhält 100,000 Francs Subvention
0144von der Regierung und 20,000 Francs für die kaiserliche
0145Loge — zu viel für das, was er leistet. Denn was mußten
0146wir nicht Alles hören in der berühmten Italienischen Oper
0147von Paris? Einen alten dicken Figaro, Namens Cresci,
0148der auf der Börse vermuthlich glücklicher spielt, als auf dem
0149Theater, und an dem nichts „gelobt“ sein darf, als das Land
0150seiner Herkunft. Signor Gardoni (auch kein Jüngling) sang
0151den Almaviva mit netter Coloratur, ohne Stimme und ohne
0152jeden Anflug von Temperament. Der berühmte Fraschini 
0153(gar kein Jüngling, sondern 54 Jahre alt) producirte als
0154Edgardo eine für sein Alter erstaunliche Kraft der Stimme, die
0155aber, aller Jugendfrische bar, uns ebenso ungeschmolzen ließ,
0156wie seine langweilige Manier, die Cantilene vorzutragen oder
0157eigentlich vorzuschleppen. Als Schauspieler schon in seiner Ju-
0158gend sehr passiv, hat Fraschini derzeit das „Spielen“ gänz-
0159lich aufgegeben und ersetzt es lediglich durch stummes Schwitzen
0160— ein kluges Mittel gegen den kränkenden Verdacht mancher
0161Zuschauer, er sei ganz von Holz. Den ergötzlichen Buffo
0162Zucchini, der gegen Ende März nach Wien abging, ersetzte
0163Scalese, ein älterer Studiengenosse obiger Jünglinge, wel-
0164cher als Don Bartolo sich anstrengt, seine abgehauste Buffo-
0165stimme durch die trivialsten Lazzi zu unterstützen. Das äußerst
0166sorglose Orchester wird von einem bohemischen Capellmeister
0167dirigirt, über dessen Namen Skoczdopolle fast jeden Abend
0168mehrere Franzosen lebensgefährlich stürzen. Und Emmy 
0169La Grua, die geistvolle, echt dramatische Sängerin, deren
0170Wiener Gastspiel wir zu den angenehmsten Theater-Erinne-
0171rungen zählen? Sie war allerdings bei Herrn Bagier enga-
0172girt, aber während der ganzen Saison kein halbdutzendmal
0173beschäftigt. Von Mitte März bis Ende Juni (so lange spielte
0174diesmal die Italienische Oper) kam sie nicht ein einzigesmal zum
0175Auftreten, so daß ich aus eigener Anschauung weder bestätigen
0176noch widerlegen kann, was mir Trauriges von dem Zustande
0177ihrer Stimme gesagt wurde. Nach dem Aussehen dieser Künst-
0178lerin müßte ihre Stimme sich eher verdoppelt als verloren haben.


0179Wie erklärt sich nur das Gedeihen, ja die bloße Fort-
0180existenz der Italienischen Oper bei den Franzosen, deren
0181theatralischer Geschmack sich von jeher in ganz entgegengesetzer
0182Richtung bewegt? Der Franzose hängt auch in der Oper an
0183seiner Muttersprache und deren geistreicher Behandlung. Er
0184verlangt ein interessantes Sujet, effectvolles Heraustreten des
0185Dramatischen, ausdrucksvolles Spiel, endlich die möglichste
0186Vollkommenheit des Ensembles und der Ausstattung. Für die
0187rein musikalischen Delicatessen des Gesanges und der Virtuo-
0188sität fehlt ihm die Vorliebe des Italieners, wie dessen feines
0189Gehör. Und dennoch zahlt das französische Publicum diese
0190Italienische Oper doppelt und dreifach so theuer, als seine
0191weit besseren nationalen Bühnen? Das Publicum der Ita-
0192lienischen Oper — so erklären wir uns den Widerspruch —
0193ist eben kein specifisch französisches, es ist das europäische 
0194Publicum par excellence. Was aus allen Ländern der Welt
0195an Vornehmen und Reichen nach Paris strömt und in der
0196„Gesellschaft“ eine Rolle spielen will, besucht die Italienische
0197Oper, weil sie der theuerste musikalische Leckerbissen und das
0198Rendezvous der eleganten Welt ist. Herren und Damen er-
0199scheinen in Balltoilette, die kostbarsten Kleider, Blumen, Ju-
0200welen und Orden wetteifern an Pracht und Glanz; ein Con-
0201greß von Schönheiten der ganzen Welt — und vollends der
0202halben! — prangt in den Logen und magnetisirt das Parterre.


0203Das ist das rechte Publicum für eine Luxus-Oper; so
0204neugierig, so zerstreut und so glänzend, daß die Zwischenacte
0205häufig interessanter werden, als das Schauspiel selbst. Zu-
0206schauer, die der Mode und einigen Trillern zuliebe 20 Francs
0207für einen Sitz und 100 für eine Loge zahlen, dürfen sich
0208natürlich auch aus der Quantität des Gebotenen nicht viel
0209machen. Der Franzose will im Theater viel und lange ge-
0210nießen, die Opernvorstellungen müssen von 7, längstens halb
02118 Uhr bis Mitternacht dauern. Nur die Italienische Oper
0212beginnt gewöhnlich erst um halb 9 Uhr und speist ihr Publi-
0213cum mit zwei oder drei Acten ab. Wenn eine französische
0214Bühne den Parisern an Einem Abend nichts als den „Bar-
0215bier von Sevilla“, oder den „Liebestrank“ bieten wollte, man
0216würde dem Director die Fenster einwerfen.**)


0223Die Mode ist es, welche in Paris die Italienische Oper
0224noch aufrechthält und vielleicht noch einige Zeit stützen wird.
0225Dem schärferen Blicke kann es trotzdem nicht entgehen, daß
0226die Sitte der italienischen Stagiones in fremden Landen un-
0227aufhaltsam ihrem Ende zueilt. Sie hatte nur Sinn erstens
0228zur Zeit, als „Gesang“ und „Oper“ überhaupt identisch waren
0229mit ihren italienischen Repräsentanten, also bis zum Ende des
0230vorigen Jahrhunderts, sodann in jener an Sängern und Me-
0231lodien fruchtbaren Nachblüthe Italiens, die mit Rossini er-
0232wachte und mit Donizetti zu Grabe ging. Seitdem die
0233Opern-Composition Italiens qualitativ und quantitativ an
0234den Bettelstab gekommen und das Monopol des Gesanges
0235von dem Lande der Citronen gewichen ist, vegetirt das Insti-
0236tut der wälschen Stagiones nur mehr als geistesschwacher Lu-
0237xus. So reich und genußsüchtig die Pariser Gesellschaft auch
0238sei, sie hat doch schon zahllose Unternehmer dieser Art dem
0239Bankerott überlassen. Kein Pariser Theater hat einen so
0240schnellen Wechsel von Pächtern aufzuweisen, als die Italie-
0241nische Oper. Ihre letzte glänzende Zeit fiel in die Jahre
02421830—1837, wo Lablache, Rubini, Tamburini,
0243die Ungher, Persiani, Grisi u. s. w. das ent-
0244zückendste Ensemble bildeten. Es sollte bald auf eine entsetzliche
0245Art zerrissen werden. In der Nacht vom 13. auf den 14.
0246Januar 1838
, nach einer Vorstellung von Mozartʼs „Don
0247Juan“, brach im Théâtre Favart (dem damaligen Hause der
0248Italienischen Oper) Feuer aus. In Folge der strengen Kälte
0249war das Wasser in allen Brunnen gefroren und man mußte
0250fast thatlos zusehen, wie das Theater bis auf den Grund nie-
0251derbrannte. Der Director der Oper, Severini, sprang in
0252kopfloser Angst aus dem Fenster herab und blieb todt liegen.
0253Hoffentlich wird ein so tragischer Ausgang sich nicht mehr
0254wiederholen. Allein über kurz oder lang dürfte sich der Fall
0255umkehren: die kopflos gewordene Italienische Oper wird sich
0256zu Tode stürzen (das Fenster scheint schon offen zu stehen)
0257und ihre Unternehmer werden — finanziell und moralisch —
0258abbrennen. Mögen sie dann ganz Paris noch so flehentlich
0259zu Hilfe rufen, die Brunnenröhren der allgemeinen Theil-
0260nahme werden eingefroren sein.

Fußnoten
  • *)Adelina Patti sang im Laufe der letzten fünf Jahre 250mal
    in der Italienischen Oper zu Paris; die Gesammt-Einnahme (des
    Theaters) von diesen 250 Vorstellungen belief sich auf 2.960,000 Fr.
    Das Honorar der Patti beträgt etwa 3500 Fr. für den Abend.
    Ebensoviel pflegt man ihr für die Mitwirkung in vornehmen Privat-
    Soireen zu zahlen.
  • **)Die Opéra Comique gab z. B. in diesem Sommer Au-
    berʼs
    Schwarzen Domino“, und die dreiactige „Marie“ von Herold 
    an Einem Abend; desgleichen „Lalla Rookh“ und den „Postillon von
    Lonjumeau“; „Die Reise nach China“ und „Die Regimentstoch-
    ter“ etc. Die Comédie Française bringt zwei, auch drei Molièreʼsche
    Stücke, also 8 bis 10 Acte in Einem Abend.