Neue Freie Presse
Morgenblatt
No. 10. Wien, Samstag den 10. September 1864
[1]Musikalische Briefe. II.
(Neue Errungenschaften: Die Normalstimmung; Die Künstlerstipendien; Musikalische Prüfungs-Commissionen.)
0003Ed. H.*)
Eine zweite Errungenschaft unseres musikalischen
0007Haushaltes und Weltverkehrs ist die französische Normal-
0008stimmung. Sie erinnern sich, daß ich seinerzeit für diese Maßregel
0009nicht wenig in’s Feuer ging und Werth und Bedeutung derselben
0010vielleicht bis zur Ermüdung der Leser besprach. Sie haben deshalb
0011nicht zu besorgen, daß ich so oft Gesagtes Ihnen hier abermals auf-
0012tische. Nur möchte ich nicht, daß man diese Neuerung für geringfü-
0013gig ansehe, weil sie ohne Lärm in Scene gesetzt wurde und jetzt nie-
0014mand mehr von ihr spricht. Die neue Orchesterstimmung, obwol
0015sie nicht den geistigen, sondern nur den technischen Theil der Kunst
0016angeht, bleibt immerhin ein Capitel der musikalischen Culturgeschichte.
0017Nach rechts und links, von Paris bis Petersburg hat sie ihre Fäden
0018ausgebreitet und wird bald als musikalisches Eisenbahnnetz alle Cul-
0019turstädte verbinden. Durch sie ist dem modernen Orchester der doppelte
0020Vortheil der Unveränderlichkeit und der Gemeinsamkeit
0021der Tonhöhe gegeben. Der zweite Punkt ist allerdings noch nicht
0022allseitig gewürdigt und benützt. Nach außen hin hat das österreichische
0023Staatsministerium, welchem wir die Einführung dieser Maßregel ver-
0024danken, es an thätiger und erfolgreicher Verwendung nicht fehlen
0025lassen. Die meisten deutschen Hauptstädte, Berlin und Dresden an
0026der Spitze, haben nach Oesterreichs Vorgang die Normalstimmung
0027entweder schon eingeführt oder in nahe Aussicht gestellt. Deutschland
0028dürfte einen einheitlichen Münzfuß früher in der Musik besitzen, als
0029im Handel und Verkehr. Die modernen Zugvögel von Europa, die
0030italienischen Sänger, werden mit der Zeit die neue Stimmgabel über
0031den Ocean tragen. Nur im Innern der österreichischen Monarchie scheint
0032der Vorgang Wiens noch keine Nachahmung, ja kaum Beachtung zu
0033finden. Offenbar wollte unsere Regierung sich von dem centralisiren-
0034den Despotismus Frankreichs ferne halten, der im Verordnungswege
0035das ganze Reich, Theater, Concerte, Schulen und Fabriken binnen
0036Jahresfrist unter Eine Stimmgabel gebracht haben. Sehr despotisch,
0037wie gesagt, aber wirksam. Aus Dankbarkeit für die vollständige Ab-
0038stinenz unserer Regierung in diesem Punkte, hätten die wichtigsten
0039Musikinstitute Oesterreichs immerhin die neue Stimmungseinheit aus
0040freien Stücken adoptiren können. Jetzt noch ließe sich auf dem güt-
0041lichen Wege der Belehrung und Anempfehlung für die Einheit der
0042neuen Stimmung Vieles thun.
0043Es würde schon unleugbar wirken, wenn die Provinzen über-
0044haupt officiell erführen, daß der Staatsverwaltung die Stimmungs-
0045frage nicht schlechthin gleichgiltig sei. Für die künftige Herrschaft
0046der Normalstimmung ist uns nicht bange. In ihrer Zweckmäßigkeit
0047und ihrer Unfehlbarkeit besitzt sie eine unwiderstehliche Kraft, die, un-
0048terstützt von dem Einverständniß der musikalischen Weltstädte, zur
0049siegreichsten Propaganda wird. Die kleineren Städte und Institute
0050werden langsam und zögernd, mitunter wohl unwillig, aber sie wer-
0051den doch folgen. Daß Oesterreich unter den ersten Staaten war,
0052welche diesen neuen Fortschritt der musikalischen Cultur sich angeeig-
0053net, wird die Geschichtschreibung unserer Kunst einst rückhaltlos zu
0054würdigen haben.
0055Uebergehen wir von der Kunst zu den Künstlern. Für diese
0056ist in jüngster Zeit ein Schritt geschehen, der schon durch sein Princip
0057werthvoll, sich in der praktischen Durchführung vollends erfreulich zu
0058bewähren beginnt. Sie errathen, daß ich die jährliche Vertheilung
0059von Stipendien an hoffnungsvolle, mittellose Künstler meine.
0060Wir verdanken diese Maßregel der Initiative des Reichsrathes; die
0061Durchführung derselben leitet der Staatsminister persönlich an der
0062Spitze eines aus Fachmännern gebildeten Comité’s. Der ursprüng-
0063lich bewilligte Betrag von 10,000 Gulden wurde seither um
0064die Hälfte erhöht, um zu den Stipendien für hoffnungsvolle
0065Kunstjünger auch noch Pensionen für bereits selbstständige, verdiente
0066Künstler hinzufügen zu können, für welche eine Unterstützung wün-
0067schenswerth erscheint. Mag die Summe für das große Oesterreich
0068immerhin etwas gering erscheinen, die Wohlthat der Maßregel des-
0069halb zu leugnen vermöchte nur Undank oder Unverstand. Zum ersten-
0070male ist in Oesterreich ein eigenes bleibendes Budget gegründet, wel-
0071ches der Staat zur Ausbildung und Unterstützung einzelner Künstler
0072bestimmt. Der junge Künstler hat zum erstenmale das Bewußtsein,
0073daß der Staat sich um ihn kümmere, nicht blos um das fertige Kunst-
0074werk, sondern um ihn, den Künstler persönlich. Die Stipendien
0075sind nicht blos eine Hilfe, wie jede andere, sie sind eine öffentliche
0076Anerkennung der Befähigung des Künstlers; die Pensionen tragen
0077den Charakter einer Ehrengabe, die selbst den berühmten Künstler
0078nicht beschämt, sondern auszeichnet. Unter den „schaffenden Künstlern,“
0079für welche die Stipendien bestimmt sind, spielen Maler, Bildhauer
0080und Architekten naturgemäß die erste Rolle. Ihre Kunst beruht auf
0081einer speciellen, nicht in jedem Orte zu erwerbenden Technik, welche
0082schließlich des anschauenden Studiums classischer Kunstwerke im Aus-
0083land bedarf. Eine Reise nach Italien ist für den bildenden Künstler
0084eine Lebensfrage; sie ist es nicht für den Poeten und den Musiker.
0085Eigentliche Reisestipendien erhielten bisher nur bildende Künstler.
0086Was die angehenden Componisten betrifft, so ist man mit Recht
0087gegen die Anschauung der französischen Regierung aufgetreten, welche
0088einen längeren Aufenthalt in Italien noch immer als wesentliches
0089Bildungsmittel des Componisten festhält. Der „grand prix de Rome,“
0090welchen die talentvollsten Zöglinge der Compositionsclasse des Pariser
0091Conservatoriums bei ihrem Austritte erhalten, ist ein Reisestipendium,
0092das den Betheilten verpflichtet 3 Jahre in Rom zuzubringen. Diese
0093Bestimmung fußt auf einer längst veralteten Voraussetzung: dem
0094musikalischen Primate Italiens.
[2]
0095Gegenwärtig kann der junge Componist in Italien nichts hören
0096als eine verkommene Kirchen- und die schlechteste Opernmusik. Ein
00972 bis 3jähriger Aufenthalt in Rom schließt einem jungen Componi-
0098sten für diese ihm unschätzbare Zeit von guter Musik geradezu ab.
0099Er würde in einem Monat in jeder deutschen Hauptstadt durch bloßes
0100Zuhören mehr profitiren. Für den französischen Componisten ist über-
0101dies die lange Entfernung von Paris gerade in dem Zeitpunkt, wo
0102er die Flügel zu regen beginnt, von manigfachem Nachtheil. In
0103Frankreich selbst haben die einsichtsvollsten Männer sich bereits gegen
0104die Bestimmungen des „Prix de Rome“ ausgesprochen und die Er-
0105folge haben ihnen Recht gegeben. Seit der Stiftung dieses Reisesti-
0106pendiums sind über sechzig junge Musiker in Paris gekrönt und nach
0107Rom geschickt worden; nur fünf von ihnen haben sich ausgezeichnet
0108und eine Carriere gemacht: Herold, Halevy, A. Thomas,
0109Berlioz, Gounod. Für Ad. Adam war es ein Glück, daß er
0110keinen Preis erhielt und in Paris blieb.
0111Die seit 25 Jahren in Frankfurt bestehende „Mozartstif-
0112tung,“ welche eine jährliche Unterstützung von 400 Gulden auf 4
0113Jahre ertheilt, wird nicht als Reisestipendium, sondern dazu verwendet,
0114den betheilten Kunstjünger einem berühmten deutschen Meister zur
0115vollständigen Ausbildung zu übergeben.
0116Das kostspielige Bedürfniß der Studienreisen ist zunächst Ursache,
0117weshalb auf die bildenden Künstler der weitaus größte, auf die Mu-
0118siker in Oesterreich nur ein verhältnißmäßig geringer Theil der ganzen
0119Stipendiensumme entfiel. Ein zweiter Grund dieser scheinbaren Zu-
0120rücksetzung liegt in den gegenwärtigen Verhältnissen der musikalischen
0121Production überhaupt. Es ist betrübend, aber unbestreitbar, daß
0122Oesterreich derzeit sehr wenige hervorragende Compositionstalente be-
0123sitzt. Dies Brachliegen erstreckt sich allerdings mehr oder minder auch
0124auf die übrige musikalische Welt.
0125Es ist, als ob einerseits die bewunderungswürdig gesteigerte
0126Kunst der musikalischen Ausführung, anderseits der plötzliche Auf-
0127schwung der historischen und theoretischen Studien in der Musik die
0128schöpferische Kraft vorläufig zurückgedrängt hätte.
0129Die musikalische Commission im Staatsministerium soll über die
0130eingelangten Gesuche und Compositionsproben des ersten und zweiten
0131Stipendienjahrs ein betrübtes Gesicht gemacht haben. Ein großer
0132Theil der Gesuche mußte gleich anfangs als gänzlich unzulässig aus-
0133geschieden werden**), und was übrig blieb, machte einen überwiegend
0143dürftigen Total-Eindruck. Die Compositionen, welche von Gesuch-
0144stellern vorgelegt worden, bestanden fast durchaus aus Liedern, Vocal-
0145quartetten, kleinen kirchlichen Einlagstücken, Clavierbagatellen u. dgl.,
0146ohne einen Zug von ursprünglicher, intensiver Begabung. „Es ist
0147gar keine leichte Sache, zu entscheiden, ob jemand Talent habe oder
0148nicht“, pflegte Hebbel zu sagen und er verhielt sich auch thatsäch-
0149lich sehr zurückhaltend, wenn etwa auf seinen Ausspruch hin ein
0150junger Dichter sich der Muse widmen wollte. Aehnliches konnte man
0151oft aus Schumann’s Mund vernehmen, wenngleich seine weichere
0152Natur vorkommenden Falls sich milder äußerte als Hebbel. Nun,
0153Talent in gewissem Sinne gehört immerhin auch dazu, solche jeder
0154Originalität baare Kleinigkeiten anständig zu bilden, und in freund-
0155schaftlichen Kreisen mag denn auch ein leidlich klingendes Lied oder
0156Männerquartett mit relativem Recht als Product schöpferischen
0157„Talentes“ begrüßt werden. Das sind Seitenstücke zu den kleinen
0158Gelegenheitsgedichten, wie sie Hunderte von jungen Leuten ohne
0159eigentliche poetische Begabung, blos von allgemeiner Bildung und
0160einiger metrischer Fertigkeit getragen, produciren. Auf musikalischem
0161Feld ist nun allerdings die allgemeine Bildung nicht in dem Grade
0162flüssig, wie auf poetischem. Die Musik, als eine Sonderkunst, welche
0163auf einer speciellen Technik fußt und eine eigene Zeichensprache ver-
0164wendet, bringt es mit sich, daß selbst der bescheidenste Dilettant
0165in der Composition das Wesentliche dieser Zeichensprache und das
0166Leichteste jener Technik erlernt habe. Trotzdem kann nicht stark
0167genug betont werden, daß bei der gegenwärtig außerordentlichen Ver-
0168breitung der Musik, bei der seit Jahrzehenten unglaublich vermehrten
0169Gelegenheit, Musik zu hören und zu üben, auch in der Tonkunst ein
0170gewisses Geschick in der Erfindung und Formung kleiner Sätze immer
0171mehr Gemeingut und immer weniger ein Zeichen wahrhaft schöpferi-
0172schen Talentes geworden ist. Es hieße sich zum Mitschuldigen an
0173den künftig scheiternden Hoffnungen solch’ unselbstständiger vermeint-
0174licher Talente machen, wollte die Regierung sie durch ein Stipendium
0175officiell für „hoffnungsvoll“ erklären und damit zum Verharren auf
0176einer Laufbahn bestimmen, die sie am besten mit einer sichereren und
0177anspruchsloseren vertauschten. Indem das Staatsministerium bisher
0178nur drei Componisten mit einem Stipendium betheilte, hat es einen
0179strengeren Begriff von „Talent“ festgehalten, welcher der Zustimmung
0180jedes Einsichtsvollen gewiß sein kann.
0181Wie oft mag bei den Berathungen der Ausruf gehört worden
0182sein: Wenn Mozart oder Schubert noch lebte! Oder richtiger:
0183Wenn doch das Institut der Künstlerpensionen zu ihrer Zeit schon
0184bestanden hätte! Mit einer jährlichen Dotation von 1000 fl. hätte
0185Mozart, hätte Schubert sorgenfrei geschaffen. Damals hatten wir die
0186Genies und keine Unterstützung für dieselben, jetzt geben wir die
0187Unterstützung und haben keine Genies. „Wenn sie den Stein der
0188Weisen hätten, der Weise mangelte dem Stein“, lautet ein beißendes
0189Wort Mephisto’s im zweiten Theil des Faust. Wir müssen uns da-
0190mit trösten, unsere Schuldigkeit gethan zu haben und fernerhin zu
0191thun. Hoffentlich thut auch wieder einmal die Natur „ein Uebriges“
0192und läßt in Oesterreich eine neue Formation von Haydn’s, Mozart’s
0193und Schubert’s entstehen. —
[3]
0194Eine neue, die Hebung des Musikunterrichts bezweckende
0195Maßregel soll in nächster Aussicht stehen. Nachdem die „General-
0196Correspondenz“ officiell mitgetheilt hat, daß der Unterrichtsrath sich
0197unter anderem auch mit der Organisation „musikalischer Prüfungs-
0198commissionen“ beschäftige, kann es keine Indiscretion sein, wenn wir
0199— alle Details bei Seite lassend — dem musikalischen Publicum
0200sagen, was mit jenem Ausdruck gemeint sei. Es bestand bisher keinerlei
0201Norm für den Nachweis der nöthigen Qualitäten eines öffentlichen
0202Musiklehrers. Wenn die Regierung die Concession zur Errichtung
0203einer öffentlichen Musikschule ertheilte oder Musiklehrer an einer
0204Staatslehranstalt ernannte, pflegte sie sich auf das Privatzeugniß
0205irgend einer musikalischen Autorität oder eines bereits accreditirten
0206Musikvereins zu stützen. Bei der wachsenden Ausbreitung des Musik-
0207unterrichts und der erhöhten Bedeutung, welche die Tonkunst als all-
0208gemeines Bildungsmittel heutzutage besitzt, wurde eine Garantie immer
0209wünschenswerther, daß diejenigen Lehrer, welche die musikalische Bil-
0210dung der nächsten Generationen in der Hand haben, ihrer Auf-
0211gabe auch vollkommen gewachsen seien. Der Privatunterricht
0212bleibt hier natürlich ganz aus dem Spiel, da ja unsere Gesetze den
0213häuslichen Unterricht selbst in den obligaten Gymnasial-Gegenständen
0214völlig unbeschränkt lassen. Anders verhält es sich aber mit den In-
0215habern größerer Musikschulen und mit den Musiklehrern an Staats-
0216anstalten. Diesen gegenüber hat sowol die Regierung als das Publi-
0217cum ein gutes Recht auf eine gewisse Gewähr ihrer ausreichenden
0218Tüchtigkeit. Die Erprobung dieser Tüchtigkeit wird am besten durch
0219eine gleichmäßig zusammengesetzte, nach festen Normen vorgehende
0220Prüfungscommission geschehen, ähnlich derjenigen, welche bei uns
0221bereits für Gymnasiallehrer oder (um einen technischen Zweig zu
0222nennen) für Stenographen besteht.***)
Eine vom Staate bestellte, aus
0233den gebildetsten theoretischen und praktischen Musikern zusammenge-
0234setzte Commission dürfte, — zunächst in Wien, dann in drei bis vier
0235der größten Provinzhauptstädte — ein oder zwei mal des Jahres zu-
0236sammentreten und diejenigen Candidaten prüfen, welche entweder ge-
0237setzlich dazu verhalten oder sie freiwillig abzulegen gesonnen sind.
0238Die Zahl der Letzteren dürfte nicht gering sein und ich möchte auf
0239diesen facultativen Einfluß der bevorstehenden neuen Einrichtung fast
0240ebenso großes Gewicht legen, als auf den zwingenden. Es ist, wie
0241Sie wissen, in den letzten Jahren wiederholt vorgekommen, daß
0242Musiker, Organisten, Lehrer, welche nicht am Wiener oder Prager
0243Conservatorium gebildet waren, doch an diesen Instituten geprüft
0244und mit einem Zeugniß ihrer Fähigkeiten ausgerüstet werden wollten.
0245Diese Zeugnisse konnten jedoch immer nur den Charakter von Privat-
0246zeugnissen, nicht von sogenannten „staatsgiltigen“ haben. Oeffentliche
0247Musiklehrer oder Institutsleiter, welche sich für den ganzen Umfang
0248der Monarchie durch ein staatsgiltiges Zeugniß legitimiren wollen,
0249Privatlehrer, welche im Bewußtsein ihrer gründlicheren musikalischen
0250Bildung auch durch ein äußeres Beweismittel darzuthun wünschen,
0251daß sie über den großen Troß ihrer Collegen hervorragen, werden
0252die sich ihnen eröffnende Gelegenheit ohne Zweifel gerne nützen. Daß
0253die Prüfungscommissionen nicht allzu drakonisch verfahren und etwa
0254von Musiklehrern die Qualitäten eines Gelehrten verlangen werden,
0255dafür bürgt der einsichtsvoll praktische Gesichtspunkt, aus welchem die
0256ganze Frage aufgefaßt wurde. Unzweifelhaft würden mit den größeren,
0257oder doch genauer präcisirten Anforderungen der Regierung auch die
0258Anforderungen steigen, welche die Musiklehrer an sich selbst stellen,
0259und so wird der Strom der allgemeinen Bildung sich energischer in
0260ein Gebiet ergießen, das sich mitunter durch allzu einseitige Technik
0261dagegen abzugrenzen liebte.