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Wissenschaft und Kunst.

Zur musikalischen Literatur. Die kleine Schrift von Dr. Ed. Hanslick: Vom Musikalisch-Schönen“ (Leipzig, R. Weigel 1854) haben wir mit Vergnügen gelesen und empfehlen sie unsern Lesern als eine geistreiche und selbstständige Abhandlung. Nicht „Gefühle“, nicht „Empfindungen“, sondern „tönend bewegte Formen sind einzig und allein Inhalt und Gegenstand der Musik:“ um diesen Satz dreht sich des Verfassers Untersuchung. Obwol wir auch seinem Endergebniß im allgemeinen beistimmen müssen, so ist es doch nicht dieses, welches unser Interesse vornehmlich in Anspruch nimmt, sondern vielmehr die freie, behende Art, wie er dahin gelangt. Der Verfasser ist einer der ersten musikalischen Schriftsteller, welcher Fischers Aesthetik mit Verstand benutzt hat, nämlich durch Aneignung ihrer gesunden Principien ohne ihre Form nachzuahmen. Auch zeigt er eine recht gute Belesenheit in der älteren musikalischen Literatur; doch sind wir überzeugt, daß eine eingehendere Prüfung, besonders der Werke von 1650| HYPHEN-MATCH-| 1750, einen etwas abweichenden Sinn ergibt und zur Lösung der von Hanslick behandelten Fragen noch ohne Bedeutung ist. Das Verhalten zu den praktischen Bestrebungen der jeweiligen Gegenwart pflegt immer der Prüfstein theoretischer Untersuchungen zu sein: der Verfasser konnte kein günstigeres Vorurtheil für seine Schrift erwecken, als durch die Art, wie er sich über dieselben ausgesprochen. Ebenfalls über Gluck hat er sich eine unbefangene, historisch wohlbegründete Ansicht zueigengemacht. Das alles bemerken wir um so lieber, als in jüngster Zeit von Wien aus durch dicke Bücher und neuauftauchende musikalische Zeitschriften viel Unnützes in die Welt hineingeredet wird. Vor einem Abwege möge er auf der Hut sein, nämlich vor der Ansicht, als sei nur in der Instrumentalmusik die „reine“ Musik zu finden. So hört man zwar überall, es ist aber nicht richtig und schreibt sich von der zu einseitigen Beschäftigung mit Beethovens Werken her. —