Neue Freie Presse
Morgenblatt
Nr. 2416. Wien, Donnerstag, den 18. Mai 1871
0002Ed. H. So ist denn wirklich auch Auber heimgegan-
0003gen, dessen Unverwüstlichkeit und ewige Jugend sprichwörtlich
0004geworden! Die Jahre, die sich auf seinem weißen Haupte ge-
0005sammelt, schienen so wenig Macht zu haben über diese gra-
0006nitene Constitution, daß man an ein baldiges Ende des Neun-
0007undachtzigjährigen gar nicht dachte. An solcher, fast äußerster
0008Grenze menschlicher Lebensdauer braucht es keines besonderen
0009Erklärungsgrundes für das schließliche Stillstehen der Ma-
0010schine. Trotzdem dürfte die neueste Schreckens-Tragödie von
0011Paris das Ende Auber’s wahrscheinlich beschleunigt haben;
0012schmerzlich verbittert hat sie es gewiß. Nähere Nachrichten
0013fehlen noch; wir wissen nicht einmal, wann und wie Auber
0014von London, wohin er mit zahlreichen Parisern vor der deut-
0015schen Belagerung geflüchtet war, nach Paris zurückgelangt sei.
0016Ob er in Paris selbst, in seinem wohnlichen Hause, Rue
0017St. Georges, gestorben, in dessen Nachbarschaft jetzt das
0018Hotel seines Freundes Thiers unter den Fäusten „patrio-
0019tischer“ Barbaren zusammenkracht? Was für welthistorische
0020Ereignisse hat Auber mit erlebt! Die Hinrichtung Lud-
0021wig’s XVI., die Schreckenszeit der ersten Revolution, Bona-
0022parte’s Siege und Kaiserreich, die Restauration, Louis Na-
0023poleon’s Glück und Ende! In all diesen politischen Wand-
0024lungen blieb Auber seiner Kunst in unermüdlicher Thätigkeit
0025treu. Die Musik und Paris, das waren seine Götter, die
0026beiden nie versiegenden Lebensquellen, die ihn frisch und glück-
0027lich erhielten. Wie liebte er sein Paris! Er verließ es nie-
0028mals, selbst zur Sommerszeit nicht; ein Gang über die
0029Boulevards, ein Ritt ins Bois de Boulogne ersetzte ihm
0030Italien und die Schweiz. Als er einst einen Fremden, der
0031ihn besucht, zur Thür begleitete, sprach er, auf einige Land-
0032schaftsbilder an der Wand zeigend: „Betrachten Sie diese
0033Berge und Wälder; es ist ungefähr Alles, was ich je von
0034der Natur und ihren Reizen gesehen. Ich denke,“ fügte er
0035lächelnd hinzu, „Scribe hat mich in meinen Opern genug
0036auf Reisen geschickt, daß ich wol mit gutem Gewissen daheim
0037bleiben und mich ausruhen darf.“
0038Als ich im Frühling 1867 während der Weltausstellung
0039Auber zuletzt sah, strahlte Paris in berückendem Zauber, der
0040Hof Louis Napoleon’s in seinem höchsten Glanze. Niemand
0041ahnte damals die Nähe so schrecklicher Katastrophen, am wenig-
0042sten der alte Herr selbst, welcher aufgeräumter als je in den
0043Salons, in der Oper, in unseren Sitzungen erschien, allent-
0044halben mit Ehren und Liebenswürdigkeiten überhäuft. Ganze
0045Generationen waren nach ihm gekommen und vor ihm ge-
0046gangen, er allein wandelte in seinem Uralter ungebeugt, lebens-
0047froh, im vollen Sonnenschein des Glückes. Aber der Tod
0048und das Unglück vergessen Niemanden. Frankreichs liebens-
0049würdigster und berühmtester Künstler mußte 89 Jahre alt
0050werden, um sein Paris von Parisern entehrt und zerfleischt
0051zu sehen und inmitten eines wüsten Barricaden-Pöbels, unter
0052dem Donner des brudermörderischen Bombardements den
0053letzten Atemzug zu thun.
0054Das richtige Datum von Auber’s Geburtstag ist der
005529. Januar 1782, so hat es Fétis von Auber’s Vater selbst
0056erhalten. Häufig findet man das Jahr 1784 angegeben — ein
0057Irrthum, der übrigens nicht wie bei Beethoven, Weber und
0058Meyerbeer aus der elterlichen Schwäche floß, ihr Wunderkind
0059um zwei Jahre jünger zu machen. Im Gegentheil, Auber’s
0060Talent entwickelte sich spät, und er hat, ursprünglich zum Kauf-
0061mann bestimmt, lange Zeit gar nicht daran gedacht, die Musik
0062zum Lebensberuf zu wählen. Mit einigen Romanzen, Clavier-
0063und Violoncellstücken machte er sich als Amateur in den
0064Salons beliebt. Für ein Dilettanten-Theater schrieb er (1805)
0065seine erste Operette: „Julie“; das Orchester bestand aus zwei
0066Violinen, zwei Bratschen, einem Cello und einem Contrabaß,
0067im Ganzen sechs Personen. Bei der Probe bemerkte er, daß
0068der erste Violinspieler den Bogen aufs Gerathewohl über die
0069Saiten spazieren ließ, um die Darstellerin der Julie besser
0070betrachten zu können. „Mein Herr,“ sagt ihm Auber schüch-
0071tern, „möchten Sie nicht so gütig sein, auf die Musik zu
0072achten; ich glaube, Sie sind nicht ganz im Tact.“ — „Wol
0073möglich, aber betrachten Sie doch, ich beschwöre Sie, diese
0074junge Dame! Ich bin zuerst Maler, dann erst Musiker
0075und begegnet mir ein schönes Modell, so muß ich es bewun-
0076dern.“ Dieser Geiger war niemand Anderer als der Maler
0077Ingres. So lernten die beiden berühmten Meister einan-
0078der kennen, um durch volle 62 Jahre die intimsten Freunde
0079zu bleiben. Als Auber’s Vater, ein wohlhabender Kunsthänd-
0080ler, durch Unglücksfälle sein Vermögen verlor, entschloß sich
0081der Sohn, sein musikalisches Talent ernsthaft für seinen Le-
0082bensunterhalt zu verwerthen. Seine musikalischen Studien
0083hatte er bei Cherubini ganz von vorn wieder angefangen und
0084erreichte es im Jahre 1813, seine erste Oper: „Le séjour
0085militaire“ im Théâtre Feydeau (der damaligen Opéra Co-
0086mique) zur Aufführung zu bringen. Sie gefiel nicht, und
0087Auber mußte nach diesem Mißerfolge sich fünf Jahre lang
0088bei allen Pariser Dichtern vergeblich um ein Libretto bemühen.
0089Auf Cherubini’s Verwendung gab ihm endlich Plarard,
0090einer der literarischen Machthaber des Théâtre Feydeau, drei
0091Textbücher zur Composition. Zwei dieser Opern hatten das
0092gleiche Mißgeschick, die dritte endlich: „La Bergère châ-
0093telaine“, erlebte eine glänzende Aufnahme und zahlreiche
0094Wiederholungen. Auber zählte 38 Jahre, als er diesen ersten
0095Erfolg errang; Rossini schied mit 37 Jahren für immer von
0096der Bühne. Von der „Bergère châtelaine“, also vom Jahre
00971820, datirt Auber’s Berühmtheit. Seither hat er dem
0098französischen Theater eine Reihe von mehr als 40 Opern
0099geschenkt, welche fast sämmtlich die Zeitgenossen entzückten
0100und von denen eine ansehnliche Zahl heute noch in unversehr-
0101ter Frische wirkt.
0102Werth und Bedeutung Auber’s stehen in der Musik-
0103geschichte seit lange fest. Sie nennt Auber als einen der
0104ersten Meister des musikalischen Lustspieles, für das er einen
0105seiner Nationalität und den modernen Anforderungen entspre-
0106chenden Conversations-Styl ausgebildet hat, ohne der Melodie
0107und Formschönheit ihr Recht zu entziehen. Gegen die andrin-
0108gende Uebermacht Rossini’s hat Auber die französische Natio-
0109nalität (ähnlich wie Weber die deutsche) glänzend repräsentirt
0110und geschützt. Auber’s Musik verkörpert alle anmuthigen, lie-
0111benswürdigen Seiten des französischen National-Charakters; [2]
0112seine besten Opern sind Werke von allgemein giltigem, blei-
0113bendem Werthe, die schwächeren zum mindesten graziöses Ge-
0114plauder eines Mannes von Geist. Je unbedeutender und tri-
0115vialer seine Nachahmer sind, je ärmer mit jedem Jahre die
0116Production komischer Opern überhaupt wird, desto werth-
0117voller und erfreulicher erscheint uns, was Auber geschaffen.
0118Dieser Meister wächst noch im Sarge.
0119In der langen, fruchtbaren Carrière Auber’s pulsirt ein
0120ziemlich gleichmäßiges, rasches Tempo. Eigentliche Entwick-
0121lungs-Perioden, durchgreifende Wandlungen des Styles hat
0122Auber nicht aufzuweisen, und die chronologische Folge seiner
0123Opern spottet mitunter jedes Versuches, das Wachsthum sei-
0124nes Talentes daran zu messen. Neben und zwischen seinen
0125besten Werken stehen oft die allerschwächsten. Auch seine mu-
0126sikalische Herkunft war anfangs nicht so rein und ungemischt,
0127wie man jetzt leicht annimmt. Im Großen und Ganzen er-
0128kennt man allerdings Auber sofort als die directe Fortsetzung
0129Boieldieu’s. Gibt es doch wenige Kunstgebiete, auf wel-
0130chen eine so merkwürdige Einheit und Stetigkeit herrscht, wie
0131in der französischen Opéra Comique, wie sie von Grétry,
0132Philidor und Monsigny begründet, von Isouard und
0133Boieldieu auf größere poetische und musikalische Höhe geho-
0134ben, endlich von Auber, nach ihm von Adam, Ambroise
0135Thomas etc. weitergeführt wurde. „La Bergère châte-
0136laine“ (1820) ist ein schwacher, ungeschickter Boieldieu,
0137mit einigen aufleuchtenden Momenten von Eigenthümlichkeit.
0138Um diese Zeit begann die Herrschaft Rossini’scher Musik in
0139Paris. Sie nahm einen erstaunlichen Einfluß auf Auber, sei
0140es, daß er wirklich davon widerstandslos gefesselt
0141war, sei es, daß er eine Carrière in anderer Weise nicht
0142mehr für möglich hielt. Thatsache ist, daß Auber’s
0143nächste Oper: „Der Schnee“ (1823) nicht Auber’s
0144eigenste Sprache, sondern ein verdorbenes Rossinisch
0145spricht. Die Arien sind mit Coloratur überhäuft;
0146diese Coloratur ist die specifisch Rossini’sche, dane-
0147ben Triolenketten, Orchester-Crescendos, Felicità-Schlüsse,
0148wie man sie frischweg aus dem „Tancred“ abschreiben kann.
0149Einzelne Nummern von anmuthigstem, echt französischem Reiz
0150blühten inzwischen, recht eigentlich Blümchen im Schnee.
0151Ein pikantes Textbuch und dankbare Rollen thaten das
0152Uebrige, dieser Oper auch in Deutschland Erfolge zu ver-
0153schaffen, die uns heute aus der Partitur allein kaum mehr
0154erklärlich sind. Nun, sollte man glauben, würde der Componist
0155in dieser für ihn so erfolgreichen Rossini’schen Manier fort-
0156arbeiten. Das gerade Gegentheil geschah. Gleich die Oper
0157des nächsten Jahres: „Leocadia“, enthält sich aller Colo-
0158raturen, und die darauffolgende: „Der Maurer“ (1825),
0159läßt von Rossini’scher Manier kaum eine Spur mehr finden.
0160In dieser Oper haben wir im besten Sinne echt französische
0161Musik und zum erstenmale den echten Auber, wie wir ihn
0162seither kennen und lieben. „Der Maurer“ ist das Ideal von
0163einem musikalischen Genrebild; leider nur noch einmal und
0164nicht mit gleichem Gelingen hat uns Auber (in der „Braut“)
0165das gemüthliche Kleinleben des Bürgerthums geschildert. „Der
0166Maurer“ darf neben dem idealeren „Fra Diavolo“
0167als die schönste Blüthe von Auber’s Talent betrachtet wer-
0168den, beide behaupten einen Ehrenplatz in der Geschichte der
0169komischen Oper.
0170Drei Jahre nach „Maurer und Schlosser“ (wie man
0171die Oper in Deutschland nennt) erschien Auber’s Meisterwerk
0172im ernsten Styl: „Die Stumme von Portici“. Und
0173was finden wir zwischen diesen beiden? Die flache, wieder
0174von Rossini’schen Anklängen wimmelnde „Fiorella“, welche
0175die Ueberraschung nicht ahnen läßt, die gleich darauf das
0176erstaunlich gewachsene Talent ihres Componisten in der
0177„Stummen“ der Welt bereiten würde. Die überall epoche-
0178machende „Stumme von Portici“ (1828) war Aubers erster
0179Versuch in der großen Oper! Ein merkwürdiges Beispiel,
0180wie ein doch immerhin begrenztes Talent mit der Größe
0181seiner Aufgabe zu wachsen vermag. Niemand würde dem
0182leichten Romancier der komischen Oper einen so fortreißenden
0183dramatischen Zug und so glänzende Massenwirkung in großen
0184Situationen zugetraut haben. Sogar Leidenschaft und Innig-
0185keit, die beiden schwächsten, oft auch ganz mangelnden Elemente
0186Auber’scher Musik, leuchten manchmal in der „Stummen“
0187überzeugend auf; am schönsten in den Melodramen Fenella’s.
0188„Die Stumme“, welche über ihrem Lorbeer noch die Krone
0189einer historischen Bedeutung trägt (sie wurde in Frankreich,
0190Belgien und anderwärts die Revolutions-Oper par excel-
0191lence,*)
stand an der Spitze der nun folgenden neuen Rich-
0200tung in der Großen Oper. Rossini’s „Tell“ (1829),
0201Meyerbeer’s „Robert“ (1831) und dessen spätere „Huge-
0202notten“ verdanken ihr mächtige Anregung. In Auber’s Lauf-
0203bahn nimmt „Die Stumme“ eine ähnliche Stelle ein, wie
0204„Wilhelm Tell“ unter den Werken Rossini’s. Nur daß Ros-
0205sini mit dieser überraschend mächtigen Wendung seine Carrière
0206beschloß, während die analoge Erscheinung bei Auber in dessen
0207erste Periode fällt. Noch eine zweite bedeutsame Aehnlichkeit
0208verbindet diese beiden exceptionellen Schöpfungen: weder
0209„Tell“ noch „Die Stumme“, obgleich sie den höchsten Auf-
0210schwung, das äußerste Aufgebot darstellen, dessen Auber’s und
0211Rossini’s Talent fähig ist, können als die vollkommenste
0212Blüthe desselben gelten. Beide Tondichter leisteten hier ihr
0213relativ Höchstes auf einem Gebiete, das nicht ihr eigenstes
0214war. „Der Barbier“ und „Fra Diavolo“ sind in sich ab-
0215gerundeter und eigenthümlicher, sind vollkommenere Kunst-
0216werke in ihrer Gattung als „Tell“ und „Die Stumme“.
0217Auber wußte das offenbar; trotz des fabelhaften Erfolges der
0218„Stummen“ kehrte er gleich zur komischen Oper zurück. In
0219der langen Reihe seiner 43 Opern begegnen wir nur sehr
0220wenig ernsten, darunter nur zwei bedeutenderen und erfolg-
0221reichen: „Die Ballnacht“ (Gustave) und „Der ver-
0222lorne Sohn“ („L’enfant prodigue“). Ein drittes, für die
0223Große Oper geschriebenes Werk gehört dahin eigentlich nur [3]
0224wegen der überwiegenden Betheiligung des Ballets, es ist
0225die halbpantomimische Oper: „Der Gott und die Ba-
0226jadere“, deren Heldin, gerade wie Fenella, nicht zu
0227singen hat.
0228Unmittelbar auf die „Stumme“ folgte die einst hoch-
0229beliebte, heute bereits sehr verblaßte „Braut“, und nach dieser
0230der köstliche „Fra Diavolo“ (1830). Was nun die nächsten
0231sieben Jahre bringen bewegt sich wieder bergauf, bergab:
0232„Die Bajadere“, „Der Liebestrank“ (dessen Handlung
0233fast identisch mit dem Donizetti’schen), „Der Schwur“,
0234„Die Ballnacht“, „Lestocq“, „Das Pferd von
0235Erz“, „Die Gesandtin“, „Der schwarze Domino“.
0236Auber’s Erfindung zeigt sich noch stellenweise von unver-
0237sehrter Anmuth und Frische, allein sie ermüdet schon häufiger
0238und beginnt ihre Zuflucht zu oberflächlichem Geplauder oder
0239raffinirten Effecten zu nehmen. „Der schwarze Domino“
0240(1837), wol das Beste, was der Meister seit „Fra Diavolo“
0241geschrieben, dünkt uns ein Abschnitt, ein Uebergangspunkt,
0242wenngleich kein scharf markirter. Auber’s Liebenswürdigkeit
0243und Esprit strahlen hier noch einmal in vollem Glanze, aber
0244bereits mit entschiedener Bevorzugung des Pikanten und Tanz-
0245mäßigen. Die Epoche vom „Maurer“ bis zum „Domino“,
0246in ihren Spitzen betrachtet, bildet die wahre Blüthen- und
0247Erntezeit von Auber’s Talent. So reizende Partien sich in
0248den späteren Opern noch finden (vor Allem in „Teufels
0249Antheil“, „Krondiamanten“ und „Haydée“), das
0250Ermatten der Erfindungskraft, das Schablonenmäßige der
0251Form, die Herrschaft lockerer Tanzrhythmen ist doch nicht zu
0252verkennen. Auch Scribe (durch 40 Jahre der treue, geistes-
0253verwandte Mitarbeiter Auber’s) nimmt schließlich einen ent-
0254scheidenden Einfluß auf dessen neue Wendung. Seine Opern-
0255bücher werden ausgearbeitete Lustspiele von so complicirter
0256Intrigue, daß die Musik sich nirgends mehr lyrisch auszu-
0257breiten vermag, sondern, von der Handlung gehetzt, nur neben-
0258herlaufend oder sprungweise sich geltend machen kann. Man
0259denke an „Zanetta“, „Sirene“, „Die Barcarole“,
0260den „Herzog von Olonnes“ und ähnliche Opern Auber’s
0261aus den Vierziger-Jahren. Die besseren dieser Werke, die, wie
0262gesagt, noch immer viel Anmuth und Geist besitzen, errangen
0263in Paris noch reelle, wenn auch nicht mehr so anhaltende
0264Erfolge; sie drangen selbst nach Deutschland. Seit dem „Ver-
0265lorenen Sohn“ (1850) spann Auber nur mehr die dünnen
0266weißen Fäden eines musikalischen Altweibersommers. Nichts von
0267diesen Gespinnsten aus den Jahren 1850 bis 1867 vermochte
0268aufrichtigen Beifall zu finden oder über die Grenzen Frankreichs
0269zu dringen. Es sind dies: „Zerline, oder: Der Orangenkorb“,
0270„Marco Spada“ (veranlaßt durch ein Bild von Horace Vernet:
0271„Die Beichte des Räubers“), „Jenny Bell“, „Manon Lescaut“,
0272„Die Circassierin“ und „Die Braut des Königs von Garbes“.
0273Nur die Bewunderung für solche noch im höchsten Alter rege
0274Schaffenslust und die Pietät für eine so blüthenreiche Ver-
0275gangenheit breiten ihren verklärenden Schimmer darüber. Es
0276fügte sich schön, daß gerade die allerletzte Oper des 86jähri-
0277gen Auber: „Le premier jour de bonheur“, wieder
0278glücklichere Einfälle und einen frischeren, melodiösen Zug auf-
0279wies, so daß ihre erste Aufführung in der Opéra Comique,
0280im Februar 1868, aufrichtig und lebhaft ansprach und zu
0281einem unerhörten Triumph für den greisen Tondichter wurde.
0282Das Werk, in welchem allerdings Tanzrhythmen und oberfläch-
0283liche Conversations-Musik vorherrschen, hat mehrere Nummern
0284von gediegenerem musikalischen Gehalt und reizender Origi-
0285nalität. Es dürfte überall ansprechen, wo die Sänger zugleich
0286gute Schauspieler sind. Diese Probe hat der „Erste Glücks-
0287tag“ bereits auf mehreren deutschen Bühnen mit Glück bestan-
0288den. Am Ende der Vorstellung wurde Auber von den An-
0289wesenden mit stürmischem Jubel gerufen; da er sich jedoch
0290weigerte, vor dem Publicum zu erscheinen, wartete die Menge
0291draußen vor dem Opernhause, um da den Scheidenden zu
0292sehen und noch einmal zu begrüßen. Und als der Greis sicht-
0293bar wurde, da erdröhnte die Luft von dem Vivatruf aus tau-
0294send Kehlen. Das war der rührende Ausgang des „Ersten
0295Glückstages“, den Auber wol mit Recht seinen „letzten“
0296nennen durfte.
Lebensdaten | 1791-1864 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 118581945 |
WIKIDATA | Q105237 |
PMB | 8931 |
OEML | musik_M/Meyerbeer_Giacomo |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1797-1877 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 118801937 |
WIKIDATA | Q5738 |
PMB | 25997 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1791-1861 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 118612425 |
WIKIDATA | Q319261 |
PMB | 12756 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1770-1827 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 118508288 |
WIKIDATA | Q255 |
PMB | 10866 |
OEBL | oebl_B/Beethoven_Ludwig-Van_1770_1827 |
OEML | musik_B/Beethoven_Ludwig |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Fetis |
---|---|
Lebensdaten | 1784-1871 |
Beschreibung |
|
GND | 11949924X |
WIKIDATA | Q523581 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Donizetti, Gaëtano |
---|---|
Lebensdaten | 1797-1848 |
Beschreibung |
|
GND | 118526731 |
WIKIDATA | Q101698 |
PMB | 6837 |
OEBL | oebl_D/Donizetti_Gaetano_1797_1848 |
OEML | musik_D/Donizetti_Brueder |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | unbekannt (18./19. Jhdt.) |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 1149525282 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Plarard |
---|---|
Lebensdaten | 1783-1853 |
Beschreibung |
|
GND | 123381762 |
WIKIDATA | Q3060242 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1726-1795 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 118791818 |
WIKIDATA | Q203229 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1760-1842 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 118520377 |
WIKIDATA | Q20721 |
PMB | 14933 |
OEML | musik_C/Cherubini_Luigi |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Rossini, Gioacchino |
---|---|
Lebensdaten | 1792-1868 |
Beschreibung |
|
GND | 118602985 |
WIKIDATA | Q9726 |
PMB | 2652 |
OEML | musik_R/Rossini_Giachino |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Gretry |
---|---|
Lebensdaten | 1741-1813 |
Beschreibung |
|
GND | 118542079 |
WIKIDATA | Q210962 |
PMB | 114279 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1775-1818 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 118983849 |
WIKIDATA | Q736805 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Louis XVI. |
---|---|
Lebensdaten | 1754-1793 |
Beschreibung |
|
GND | 118574949 |
WIKIDATA | Q7732 |
PMB | 146697 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1773-1850 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 11864064X |
WIKIDATA | Q7771 |
PMB | 114962 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Napoleon Bonaparte |
---|---|
Lebensdaten | 1769-1821 |
Beschreibung |
|
GND | 118586408 |
WIKIDATA | Q517 |
PMB | 4769 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1780-1867 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 11855560X |
WIKIDATA | Q23380 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Boyeldieu; Boïeldieu |
---|---|
Lebensdaten | 1775-1834 |
Beschreibung |
|
GND | 118512978 |
WIKIDATA | Q109875 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1789-1863 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 118804243 |
WIKIDATA | Q161145 |
PMB | 153096 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1811-1896 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 119221187 |
WIKIDATA | Q297717 |
PMB | 10214 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Werk |
|
---|---|
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Weber, Karl Maria von |
---|---|
Lebensdaten | 1786-1826 |
Beschreibung |
|
GND | 118629662 |
WIKIDATA | Q154812 |
PMB | 4182 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Werk |
|
---|---|
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Zoloë |
---|---|
Werk |
|
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Louis Napoleon |
---|---|
Lebensdaten | 1808-1873 |
Beschreibung |
|
GND | 118586416 |
WIKIDATA | Q7721 |
PMB | 149176 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1729-1817 |
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Beschreibung |
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GND | 100552641 |
WIKIDATA | Q705124 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1782-1871 |
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Beschreibung |
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GND | 118646192 |
WIKIDATA | Q157672 |
PMB | 13557 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Alternativname | Helvetien |
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Land | CH, Switzerland |
Typ | A, country, state, region,... |
Geonames | 2658434 |
GND | 4053881-3 |
WIKIDATA | Q39 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Alternativname | Rue St. Georges |
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WIKIDATA | Q3449876 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Land | DE, Germany |
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Typ | A, country, state, region,... |
Geonames | 2921044 |
GND | 4011882-4 |
WIKIDATA | Q183 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Alternativname | Frankreich |
---|---|
Land | FR, France |
Typ | A, country, state, region,... |
Geonames | 3017382 |
GND | 4018145-5 |
WIKIDATA | Q142 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Alternativname | Italien |
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Land | IT, Italy |
Typ | A, country, state, region,... |
Geonames | 3175395 |
GND | 4027833-5 |
WIKIDATA | Q38 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Land | FR, France |
---|---|
Typ | L, parks,area, ... |
Geonames | 3032063 |
GND | 4514416-3 |
WIKIDATA | Q209626 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Land | GB, United Kingdom |
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Typ | P, city, village,... |
Geonames | 2643743 |
GND | 4074335-4 |
WIKIDATA | Q84 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Land | FR, France |
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Typ | P, city, village,... |
Geonames | 2988507 |
GND | 4044660-8 |
WIKIDATA | Q90 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Alternativname | Belgien |
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Land | BE, Belgium |
Typ | A, country, state, region,... |
Geonames | 2802361 |
GND | 4005406-8 |
WIKIDATA | Q31 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Die Sirene |
GND ID | 119631019X |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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GND ID | 1221094262 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Maurer und Schlosser; Der Maurer |
GND ID | 4667404-4 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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GND ID | 4666985-1 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Der verlorene Sohn |
GND ID | 300450524 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Der Schwur |
GND ID | 113702724X |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Der Gott / Brahma und die Bajadere / Bayadere |
GND ID | 1072482479 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Des Teufels Antheil |
GND ID | 1034788477 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Die Circassierin |
GND ID | 7686864-3 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Der Liebestrank |
GND ID | 1143132971 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Der Barbier von Sevilla; Almaviva, oder: Die unnütze Vorsicht |
GND ID | 30013228X |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Der schwarze Domino |
GND ID | 30000320X |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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GND ID | 300746423 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Robert der Teufel |
GND ID | 300205562 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Zerline, oder: Der Orangenkorb |
GND ID | 1200905229 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Le duc d'Olonnes; Herzog von Olonnes |
GND ID | 1161440275 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
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Autor(en) | |
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Alternativtitel | Lestoq |
GND ID | 1053669488 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
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Autor(en) | |
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Alternativtitel | Die Braut |
GND ID | 1058119737 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
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Autor(en) | |
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Alternativtitel | Die Hugenotten |
GND ID | 300245637 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
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Autor(en) | |
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GND ID | 1214196675 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Die Barcarole |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Der Schnee |
GND ID | 1121603440 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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GND ID | 1231386487 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Die Braut des Königs von Garbes |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Gustav oder Der Maskenball; Gustave oder Der Maskenball; Die Ballnacht |
GND ID | 30046360X |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Leocadia |
GND ID | 1031723897 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Die Krondiamanten |
GND ID | 4444744-9 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Tankred; Tancred |
GND ID | 300132867 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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GND ID | 1156419069 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Das Pferd von Erz |
GND ID | 1085733815 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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GND ID | 4799120-3 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
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Autor(en) | |
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Alternativtitel | Der Glückstag; Der erste Glückstag |
GND ID | 1223000524 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
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Autor(en) | |
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GND ID | 300003218 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
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Autor(en) | |
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Alternativtitel | Die Stumme von Portici |
GND ID | 300003250 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
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Autor(en) | |
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Alternativtitel | Wilhelm Tell |
GND ID | 300132514 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
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Bäckerstraße 13
1010 Wien
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