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Neue Freie Presse
Morgenblatt
Nr. 3028. Wien, Dienstag, den 28. Januar 1873

[1]

Concerte.

(Joseph Sucher. Alfred und Marie Jaell. Door’s Trio-Soiréen. Philarmonisches Concert.)


0004Ed. H. Es gehört keineswegs zu den Annehmlichkeiten
0005des Kritikers, über ein vom Publicum kühl aufgenommenes
0006junges Talent zu berichten, gleichsam mit Anwendung von
0007Helmholtz’schen Resonatoren, welche auch die schwächsten
0008günstig stimmenden Töne deutlich und verstärkt an das Ohr
0009des Lesers leiten. Aber noch schlimmer ist es, wenn das
0010junge Talent vom Publicum enthusiastisch gefeiert wurde
0011und die Kritik nun hinterher kommen muß mit stark abküh-
0012lenden Betrachtungen. Das sieht so kleinlich und gemüthlos
0013aus, so mißgünstig — und doch ist’s nothwendig, will man
0014sich nicht zum Mitschuldigen machen an der künftigen Ver-
0015wilderung eines solchen Sonntagskindes. Wir sprechen
0016von dem mit eclatantem Jubel aufgenommenen Concerte
0017des Componisten Joseph Sucher, derzeit Gesangs-Repeti-
0018tors am Hofoperntheater. Nach der Quantität, ja sogar
0019nach der Qualität des Applauses konnte der Eingeweihte
0020Herrn Sucher als erklärten Schützling der Wagnerianer er-
0021kennen, denn nur diese Partei hat so eigenthümlich durch-
0022dringende Schreie beim Bravorufen und so donnerähnliches
0023Zusammenschlagen der hohlen Hände. Ein journalistischer
0024Herold dieses Lagers stieß auch bereits mächtig ins Horn
0025und proclamirte Herrn Sucher als den Schubert an der
0026Seite des modernen Beethoven, Richard Wagner’s
0027nämlich. Hingegen trafen die angesehensten kritischen Stim-
0028men Wiens in dem guten Rathe zusammen: Herr Sucher 
0029möge sein Ohr den Schmeichelworten unverständiger Freunde
0030verschließen und für eine zeitlang auch der Wagner’schen
0031Musik.


0032Kein Zweifel, daß Sucher’s Compositionen Talent zei-
0033gen; springt es doch in einzelnen starken Funken jäh, mit
0034blendendem Ungestüm in die Augen. Aber das Vergnügen
0035daran währt immer nur wenige Tacte, die nächste Phrase 
0036wirft uns mit Janitscharengewalt wieder aus der Stim-
0037mung. Sucher’s Talent ist ein specifisch dramatisches, noch
0038genauer theatralisches; auf dem Theater können solche al
0039fresco gemalte, in bengalischem Orchesterlicht flimmernde
0040Tonschilderungen ihre relative Berechtigung haben. Wenn
0041man aber an einer Reihe von Concert-Compositionen nur
0042das dramatische Talent loben kann, so gesteht man still-
0043schweigend, daß sie in einem falschen Styl componirt sind.
0044So ist es auch mit Sucher’s Tondichtungen. Wer Heine’s
0045Lied „Aus alten Märchen“, diesen Seufzer nach entschwun-
0046denen Jugendträumen, für Chor und großes Orchester mit
0047Pauken, Triangeln und Becken componirt, macht von vorn-
0048herein an seiner richtigen Einsicht zweifeln. Das Stück be-
0049ginnt in Schumann’schem Ton recht ruhig und sangbar,
0050bei den Worten „Funken“ und „rothe Lichter“ regt sich
0051aber sofort der theatralische Dämon in Herrn Sucher und
0052vollführt, unbekümmert um die Grundstimmung des Ge-
0053dichtes, auf eigene Faust eine kleine Walpurgisnacht, die erst
0054ziemlich spät wieder in das Anfangsmotiv zurückbiegt. Wie
0055hier der Componist die effectvolle Schilderung von Aeußer-
0056lichkeiten zur Hauptsache macht, so gibt er auch anderwärts
0057anstatt der Total-Empfindung musikalische Steckbriefe ein-
0058zelner Worte und Phrasen. Wenn es zum Beispiel in
0059Lingg’s Gedicht heißt: „Mit der Seele voll Verrath stand
0060am Mast der Calabrese“, so läßt Sucher das Wort „Ver-
0061rath“ vom ganzen Chor mit einem Nachdruck heraus-
0062schreien, welcher an die zähnefletschenden Bösewichter
0063an kleinen Provinzbühnen erinnert. Bei der Anrede des
0064Ritters (im „Waldfräulein“): „Bist du der Elfen eine?“
0065springen bei dem Stichwort „Elfen“ sofort Harfen-Arpeggien
0066und was sonst zu diesem Naturgeister-Hausrath gehört, her-
0067vor, obwol die Elfenwelt nichts mit der Scene zu thun hat.
0068Die größte Furcht der Anfänger, mißverstanden zu werden,
0069veranlaßt auch Herrn Sucher, jedes Wort dreifach zu unter-
0070streichen. Im Großen betrieben wird diese Maßlosigkeit in
0071dem Fragment aus Zedlitz’ „Waldfräulein“. Für die acht
0072kurzen Anfangszeilen, welche nur präludirend die Stimmung
0073angeben sollen („Es ist die Zeit, wo die Natur einhergeht 
0074auf der Liebe Spur“), verbraucht Herr Sucher die äußer-
0075sten, heftigsten Steigerungen des Ausdrucks und der Instru-
0076mentirung, Posaunen und Paukenwirbel, die Singstimmen;
0077fortissimo in höchster Lage — man glaubt ein großes
0078Opernfinale zu hören und hat es doch nur mit einer leisen
0079Frühlingsregung zu thun. Es versteht sich, daß die nach-
0080folgende Sonnenaufgangs-Schilderung zur Hauptsache aus-
0081gedehnt wird und das bloße Wort „Flimmer“ sämmtliche
0082Orchester-Effecte entfesselt, welche je in Wagner’s Par-
0083tituren „geflimmert“ haben. Gerade an dieser Stelle
0084gibt aber der Componist in der Nachahmung des allmälig
0085erwachenden Vogelgesanges eine glänzende Probe seines schil-
0086dernden Talentes und zugleich seiner Instrumentirungskunst.
0087Man kann das kaum effectvoller machen. Leider fallen gleich
0088auf die Worte: „Der Waldessänger ganzer Chor“ alle Blech-
0089instrumente so wüthend ein, daß man glauben muß, es sitzen
0090nicht Amseln und Lerchen, sondern Cavallerie-Musikbanden
0091auf den Zweigen. Das folgende große Liebesduett ist voll-
0092ständig wagnerisch, in „brünstiger“ Melodie, Harmonisirung
0093und Instrumentation, und gipfelt schließlich in einem trivia-
0094len unisono, das eine feierliche Verlobung zwischen Wag-
0095ner und Verdi vorstellen könnte.


0096Die Schlußnummer des Concertes bildete Lingg’s er-
0097zählendes Gedicht „Lepanto“ für Männerchor und großes
0098Orchester. Wenn das dissonirende Geschrei und der Orche-
0099sterlärm in der Geisterschiff-Scene des „Fliegenden Holländer“
0100(dritter Act) für eines der bedenklichsten dramatischen Wag-
0101stücke gilt, was soll man dazu sagen, wenn ein viel ärgeres
0102Spectakel als Ballade im Concertsaal erscheint? Da ver-
0103binden sich Trompeten, Hörner und Posaunen, Kanonen-
0104schläge, große und kleine Trommel (letztere fast in Perma-
0105nenz) mit den in unarticulirtes Schreien und Rufen um-
0106schlagenden Männerstimmen zu einem wüsten Lärm, von
0107dem sich jeder edlere Geschmack betrübt abwendet. Einige
0108Bariton-Lieder mit Clavierbegleitung sorgten dafür, daß
0109man nicht in ununterbrochenem Orchesterlärm zu Grunde
0110ging, außerdem noch, daß man nicht an Herrn Sucher’s
0111besserem Gefühle verzweifle. In diesen Liedern sind ein[2]
0112zelne Züge von Sinnigkeit und warmer Empfindung. So
0113wirkt der recitativartige Anfang des ersten Geibel’schen Lie-
0114des günstig durch seinen ruhigen, ernsten Ausdruck. Leider
0115hat das schon mit der fünften Zeile ein Ende, und der „in
0116tiefen Ernst Versunkene“ declamirt die Worte: „Mein Lieb,
0117ich hab’ an dich gedacht!“ als commandirte er eine
0118Schwadron Husaren. Auch das zweite Lied, „Liebesglück“,
0119hält sich etwa zwei Strophen lang recht gleichmäßig und vor-
0120nehm, in der dritten aber revoltirt der Spectakelgeist im
0121Componisten, um das Gedicht in fast komischer Weise Lügen
0122zu strafen; denn gerade zu den Worten: „Das höchste Glück
0123hat keine Lieder, der Liebe Luft ist still und mild“ bricht
0124Herr Sucher in ein dröhnendes Fortissimo aus!


0125Vielleicht bin ich über Sucher’s Concert bereits zu weit-
0126schweifig geworden; indeß, wo die Kritik tadelt, muß sie
0127meines Erachtens dreimal so viel Gründe beibringen, als
0128wo sie lobt. Ueberdies wolle Herr Sucher aus dieser Aus-
0129führlichkeit entnehmen, daß ich ihn keineswegs zu den Com-
0130ponisten zähle, die „nicht der Rede werth“ sind.


0131Das pianisirende Ehepaar Jaell hat, auf raschem
0132Flug durch Wien begriffen, im Bösendorfer’schen Saal mit
0133großem Beifall concertirt. Alfred Jaell, seit Jahren als
0134brillanter Salonspieler geschätzt, hat sich und sein Spiel un-
0135verändert rund und elegant erhalten. Neben mehreren, zum
0136Theil stark abgenützten Solostückchen (Des-dur-Walzer von
0137Chopin u. dgl.) nahm das von Jaell mit prachtvollem An-
0138schlag tadellos ausgeführte A-dur-Quartett von Brahms 
0139sich doppelt [???] aus. Neu war dem Wiener Publicum
0140Frau Marie Jaell, eine geborne Trautmann, aus
0141dem Elsaß. Sie führte sich mit Schumann’s „Davidsbünd-
0142lertänzen“ ein, welche sie — eine sehr unglückliche Idee —
0143vollständig, alle 18 Stück in Einem Zug durchspielte. Ich
0144bin in einiger Verlegenheit, den von Frau Jaell empfange-
0145nen Eindruck richtig zu schildern. Ihre ungewöhnliche Kraft
0146und Ausdauer, ihre Bravour und ihr Gedächtniß verdienen
0147alle Anerkennung; aber das Alles entschädigt nicht für die
0148Affectation und Unnatur, mit der sie Schumann vortrug,
0149halb Somnambule, halb Amazone. Die zarten, langsamen
0150Stücke spielte Frau Jaell tonlos leise, fast nur andeutend, 
0151ohne rechten Zusammenhang und festen musikalischen Kern;
0152man konnte glauben, es sei früher Morgen und die Dame
0153sitze in Schlafrock und Pantoffeln am Clavier, allenfalls ein
0154Zeitungsblatt auf dem Schoß, und lasse halb unbewußt die
0155Finger über die Tasten gleiten, an nichts denkend, als ihren
0156Gemal nicht aus dem Schlummer zu wecken. Tact und
0157Tempo waren bis auf eine Ahnung verschwunden. Nach
0158diesen bis zur Unhörbarkeit zerhauchten und zerflossenen
0159Eusebius-Melodien schwang sich Frau Jaell jedesmal wie
0160eine kühne Reiterin auf die nachfolgenden Allegrosätze Flore-
0161stan’s und tummelte dieselben wie ungesattelte wilde Pferde
0162durch den Circus. Es that mir weh, gerade diese Lieblings-
0163dichtung Schumann’s so willkürlich zugerichtet zu sehen.
0164Schumann hat genug feine, nervöse, bis zum Eigensinn lau-
0165nische Empfindung, genug excentrische Phantasie, als daß der
0166Spieler viel aus Eigenem dazugeben müßte; am wenigsten
0167vertragen wir einen solchen Ueberfluß empfindsamer, aus
0168Chopin’schen Krankheitsstoffen destillirter Subjectivität. Frau
0169Jaell, welche die schwierigsten Bravourstücke mit der Ruhe
0170und Unbeweglichkeit einer eisernen Jungfrau erledigt, fand
0171indessen für ihre kühne Virtuosität viel entsprechendere und
0172lohnendere Aufgaben in mehreren Concert-Piecen. Dazu
0173gehörte namentlich Liszt’sTarantella“, einer der giftig-
0174sten Tarantelstiche, welche Spieler und Hörer je in Schwin-
0175del versetzt haben.


0176Einen auserlesenen Genuß boten die beiden Trio-
0177Soiréen der Herren Door, Walter und Popper im
0178Bösendorfer’schen Saale. Der gerühmte Erfolg der ersten
0179Production kam der zweiten zu statten, welche noch weit
0180besser besucht und animirter gespielt war. Auch hier erschien
0181wieder das Brahms’sche A-dur-Quartett, das wir zwei
0182Jahre früher bei Jaell und kurz zuvor bei Hellmes-
0183berger
gehört. Ein merkwürdiges Zeugniß für die rasch
0184zunehmende Ausbreitung der weder leicht zu spielenden, noch
0185leicht zu fassenden, aber mit jeder Wiederholung mächtiger
0186anziehenden Werke von Brahms. Die Wirkung des A-dur-
0187Quartetts war ungleich größer und reiner bei Door als bei
0188Jaell. Zugestanden die größere Virtuosität und den feineren
0189technischen Schliff Jaell’s — heimischer ist doch Door in dieser 
0190Art von Tondichtungen. Sicherer und ruhiger in seinem
0191Spiele als voriges Jahr, verdiente Herr Door diesmal
0192das aufrichtigste Lob. Sein Vortrag ist immer rein, deutlich,
0193unaffectirt, gut musikalisch — lauter Dinge, die nicht gar
0194so häufig sind, wie man glaubt. Man kann mitunter im
0195Adagio die Empfindung tiefer und poetischer wünschen, im
0196Allegro die Leidenschaft dämonischer; allein zwischen den
0197Grenzen, die nur der Genialität erreichbar sind, waltet Herr
0198Door mit der wohlthuenden Sicherheit des Kunstverstandes
0199und der Bildung, dabei mit einer anmuthenden Frische und
0200Entschiedenheit, der man mit fröhlichem Vertrauen folgt.
0201Noch wichtiger für die Brahms’sche Composition war das
0202Zusammenwirken zweier Meister, wie Walter und
0203Popper. Das war ein ganz anderer Geigenklang als
0204am Abende zuvor in demselben Saale, da ein junger
0205Cellist sich zum erstenmale an dem schwierigen Part
0206versuchte und Schubert’s „böse Farbe“ einen für die
0207Reinheit des Violinspiels besonders bösen Tag hatte.
0208Unser vortrefflicher Popper spielte mit dem ihm eige-
0209nen seelenvollen Tone die zwei ersten Sätze einer für Vio-
0210loncell arrangirten Violin-Sonate von Corelli (D-moll)
0211und eine Arie aus der D-dur-Suite von Sebastian Bach.
0212Concertmeister Joseph Walter aus München, welcher am
0213ersten Abend die Rust’sche D-moll-Sonate, ein Werk voll
0214kräftiger Frische und Tüchtigkeit, so virtuos vorgetragen,
0215hatte am zweiten Abend kein Solostück, dafür aber hinrei-
0216chende Gelegenheit, in den Kammermusiken von Beethoven,
0217Schumann und Brahms als excellenter Musiker sich zu be-
0218währen. Wir hörten Herrn Walter Tags darauf (im
0219sechsten Philharmonischen Concerte) ein Viotti’sches Concert 
0220vortragen, dasselbe in A-moll, welches Joachim hier ein-
0221geführt hat. Aus den Händen Walter’s und Popper’s haben
0222wir in den letzten Tagen eine kleine Blumenlese seltener
0223Antiquitäten der Geigen-Literatur empfangen. Nicht häufig
0224dürften in drei modernen Concerten dicht neben einander
0225stehen: Archangelo Corelli (geboren 1653, gestorben 1713),
0226der ehrwürdige Vater der Violin-Virtuosität und der Violin-
0227Sonate; Boccherini, der Vorläufer Haydn’s im Streich-
0228quartett (gestorben 1809); der fruchtbare sächsische Sonaten-[3]
0229Componist Fr. Wilhelm Rust, eine Art modernisirter Bach,
0230aus Franz Benda’s Schule (gestorben 1796); endlich der
0231als Virtuose und Violin-Componist hochgefeierte Giovanni
0232Battista Viotti (geboren 1753, gestorben 1824), welcher
0233mit Corelli und Tartini das Dreigestirn des italienischen
0234Violinspiels im achtzehnten Jahrhundert bildete und als der
0235letzte classische Repräsentant desselben gilt. Während wir
0236die von Popper gespielte Corelli’sche Sonate noch vollständig
0237in den Banden des Kirchenstyls finden, zeigt uns das
0238Viotti’sche Concert die erste vollständige Befreiung der Violin-
0239Composition von dieser Tradition. Diese Emancipation und
0240die Einführung Haydn’scher Form und Instrumentirung
0241in das Violinconcert ist Viotti’s unvergeßliches Verdienst.
0242Vielleicht ließe sich aus seinen 29 Concerten doch noch eines
0243oder das andere herausfinden, das ein Meister zu ähnlicher
0244Wirkung wie jenes 22. in A-moll erwecken könnte. Außer
0245dem Viotti’schen Concerte, das Herr Walter mit großartigem
0246Erfolge spielte, wiederholten die Philharmoniker zwei der
0247interessantesten modernen Stücke ihres Repertoires: Gold-
0248mark’s
Ouvertüre zu „Sakuntala“ und Volkmann’s 
0249D-moll-Symphonie Nr. 1. Die Ouvertüre gefiel ausneh-
0250mend; die Symphonie litt unter der zu langen Dauer des
0251Concertes. Das Auditorium, welches den beiden ersten Sätzen
0252— den schönsten dieser Symphonie — mit warmem An-
0253theile gefolgt war, verfiel schließlich einer vollständigen Er-
0254mattung. Warum uns Herr Dessoff nunmehr durch zwei
0255Concerte den von Liszt instrumentirten Schubert’schen Marsch 
0256vorenthält, um dafür die beiden abgespieltesten Ouvertüren
0257(„Egmont“ und „Coriolan“) abermals zu wiederholen, ist
0258uns ein Räthsel. Es wurde oft von der Armuth des Ouver-
0259türen-Repertoires der „Philharmoniker“ gesprochen und auf
0260die ältere Opern-Literatur, beispielsweise auf Spontini,
0261hingewiesen. Die „Ferdinand-Cortez“-Ouvertüre wurde einige-
0262male in Zöglingsconcerten, aber nie von den Philharmoni-
0263kern gespielt; alle übrigen Ouvertüren Spontini’s („Vesta-
0264lin“, „Olympia“) sind seit Menschengedenken hier gar nicht
0265gehört und der gegenwärtigen Generation vollständig fremd.
0266Die Herren Philharmoniker scheinen sich auf ihre vornehme
0267Ignorirung älterer Meister wirklich etwas zugute zu thun.