Neue Freie Presse
Morgenblatt
Nr. 3092. Wien, Mittwoch, den 2. April 1873
0004Ed. H. In dem poetischen Bilder-Cyklus „Faust“ führt
0005Lenau seinen Helden eines Abends in eine Dorfschenke und
0006läßt dort Mephisto eigenhändig auf einer Geige zum Tanz
0007aufspielen.
0008Jetzt klingen im Dreigriff die lustigen Saiten, /
0009Wie wenn um ein Mädel zwei Buben sich streiten. /
0010So sagt das Gedicht, in welchem eine krankhaft auf-
0011geregte Sinnlichkeit sich in verwegenster Bilderjagd außer
0012Athem hetzt. Einen musikalischen Anempfinder von Liszt’s
0013Temperament mußte gerade diese Scene zur Nachbildung
0014reizen. Man denke nur: die Geige in Teufelshand, die
0015Musik als prickelnde Ruthe hinter Faust geschwungen, den
0016sie der Sinneslust in die Arme jagen soll! Wozu Mephisto
0017hier noch der Musik bedarf, ist freilich nach den früheren
0018Strophen nicht recht begreiflich, introduciren sie doch diesen Faust
0019bereits in einem Zustand von Liebesgluth, in welchem er
0020von dem schönsten Walzer ebenso wenig vernehmen wird,
0021als ein balzender Auerhahn. „Ich werde rasend, ich ver-
0022schmachte, wenn länger ich das Weib betrachte!“ ruft der
0023Aermste beim Anblick einer Bauerndirne aus. Es schwingen
0024ihre Locken „der Wollust rasche Sturmesglocken“, Mephisto
0025schwingt den Bogen, Faust schwingt „seine Brünette“ —
0026welch unwiderstehliche Aufgabe für die erotische Flagellanten-
0027Musik der Liszt-Wagner’schen Schule! Liszt illustrirt die
0028Lenau’sche „Dorfschenke“ in einem ausgeführten Orchester-
0029stück; dasselbe beginnt gleich mit so teuflischen Dissonanzen,
0030daß dem Hörer eine Schlangenhaut über den Rücken läuft
0031und die Zähne wehthun. (Die Bässe spielen durch 24 Tacte
0032die leere Quinte, über welcher zuerst die Quinte (fis (cis, dann
0033zusammen die beiden Quinten (fis (h und (a (d angeschlagen
0034werden und schließlich in schneidendstem Sforzando wiederholt
0035der gräßliche Quinten-Aufbau e h fis d a e sich erhebt!)
0036Liszt stellt einfach die musikalischen Naturgesetze auf den
0037Kopf, und unfähig, aus eigenen Mitteln Schönes zu schaffen,
0038ersinnt er mit Absicht das Häßliche.
0039In dem ganzen Musikstück malt sich übrigens weit mehr
0040die satanische Natur des Geigers, als der von Lenau ge-
0041schilderte sinnberückende und herzentzückende Zauber seines
0042Spiels; erst hart am Schlusse überrascht uns ein langes,
0043schmachtendes Flötentrillern und ein confuses Reißen in den
0044Harfensaiten, das nicht aus dem Tonstücke selbst, sondern
0045nur durch dessen Vergleichung mit dem unzweideutigen Schluß
0046des Gedichtes verständlich wird. Wir haben den Liszt’schen
0047„Mephisto-Walzer“ bereits früher von Claviervirtuosen mit
0048schrecklicher Wirkung spielen hören und gestehen gerne, daß
0049er in der pikanten Instrumentirung sich ungleich besser macht.
0050Während diese impotente Liebesraserei im Clavierauszug
0051nicht einmal amüsant ist, sieht man ihr doch wenigstens im
0052Orchester allmälig Hörner, Schweif und Pferdefuß wachsen.
0053Das ist recht unterhaltend, zumal da gleichzeitig die vielen
0054Reminiscenzen an Meyerbeer, Berlioz, Mendelssohn und
0055Weber auch das Gedächtniß des Hörers angenehm anregen. Für
0056ein ernsthaftes Kunst-Institut von der Bedeutung unserer
0057„Philharmonischen Concerte“ scheint uns aber dieses Genre
0058von Ergötzlichkeit doch nicht schicklich, nicht würdig. Auf den
0059Schlußaccord folgt im Publicum ein Augenblick lautloser
0060Stille; die Novität schien schweigend abgefertigt, als plötzlich
0061einige entrüstete Zischlaute ertönten. Natürlich erhob sich
0062eine applaudirende Opposition und entbrannte ein heftiger
0063Kampf zwischen beiden Parteien, der schließlich in allgemeiner
0064Heiterkeit erlosch.
0065Das Programm dieses achten und letzten Philharmonie-
0066Concertes war überhaupt keines von den glücklichsten. Herr
0067Ludovico Breitner spielte Mendelssohn’s „Sere-
0068nade und Allegro giojoso“ (Op. 43) für Clavier und Or-
0069chester — eine Composition, welche bei all ihrer Sauberkeit
0070doch mehr aus den Redensarten des Meisters zusammen-
0071gesetzt, als aus seinem Genius geboren ist. Nicht nur aus
0072Respect für Mendelssohn, sondern auch im Interesse des
0073jungen, größeren Aufgaben gewachsenen Virtuosen Breitner
0074hätte die Concert-Direction besser eines der beiden Clavier-
0075concerte von Mendelssohn gewählt. Auch Herrn Walter,
0076welcher Beethoven’s „Liederkreis an die entfernte Geliebte“
0077sehr zart vortrug, hätten wir lieber ein Gesangstück mit
0078Orchester vortragen hören, da die Gelegenheit einer treff
0079lichen Orchesterbegleitung unseren Sängern doch nur selten
0080zu statten kommt und dann nicht unbenützt bleiben sollte.
0081Nachdem Beethoven in diesem Concert mit seiner Achten
0082Symphonie standesgemäß vertreten war, entfiel vollends
0083jeder Grund zu abermaligem Vortrag einer oftgehörten
0084Gesangs-Composition, welche neben Beethoven’s Instrumen-
0085talwerken und Schubert’s besseren Liedern gleichmäßig im
0086Schatten steht. Die Aufführung der F-dur-Symphonie
0087glänzte durch Schwung und feine Ausarbeitung, so daß der
0088Schlußeindruck des diesjährigen Philharmonischen Cyklus
0089ein günstiger und für Dessoff ehrenvoller blieb.
0090Nicht umsonst hatten wir uns auf die Bekanntschaft
0091des Violin-Virtuosen August Wilhelmj besonders gefreut.
0092Der noch junge Mann (er ist 1845 im Nassau’schen gebo-
0093ren) ist erst seit wenigen Jahren bekannt und sofort auch
0094berühmt geworden. Die drei Cardinaltugenden der Violin-
0095Virtuosität: Reinheit der Intonation, Schönheit des Tones
0096und Bravour besitzt Wilhelmj in höchster Vollkommenheit.
0097Reinheit der Intonation — das klingt wie ein selbstver-
0098ständlich Ding und ist doch ein gar seltenes. Ich kann mich
0099keines Violin-Virtuosen, mit Ausnahme Joachim’s, erinnern,
0100dem nicht bei irgend einer schwierigen Applicatur-Passage,
0101im Flageolet oder im polyphonen Spiel doch ein oder der
0102andere Ton mißglückt wäre. Wilhelmj’s Intonation war in
0103den schwierigsten, wie in den einfachsten Stücken unfehlbar
0104rein. Ebenso ist die Kraft, Süßigkeit und Fülle seines Tones
0105einzig in ihrer Art. Niemals, selbst bei der äußersten Kraft-
0106entfaltung, streift sein Ton jenen scharrenden, reißenden Bei-
0107klang, durch welchen das Material des Instrumentes sich an
0108Gewaltthätern rächt. Wilhelmj’s Gesang auf der G-Saite
0109klingt in seiner dunklen, gesättigten Fülle ebenso herrlich, wie
0110seine E-Saite in ihrem feinen sonnenhellen Glanz. In
0111dem Vortrag von Schumann’s „Abendlied“, von Bach’s
0112„Arie“ bewies Wilhelmj, daß er der Bravour gar nicht be-
0113dürfe, um als großer Geiger dazustehen. Aber diese Bra-
0114vour! Sie wird doch zur funkelnden Krone auf dem Haupt
0115des Künstlers. In allen Künsten des Staccato und der
0116Arpeggien, des Trillers und der Doppelgriffe ist er vollen-
0117det. Als erstaunlichste Specialität möchten wir sein Spiel
0118in Terzen, Sexten und Octaven hervorheben. Der beste [2]
0119Pianist kann die Terzen- und Septengänge in Chopin’s
0120Des-dur-Nocturne (Op. 27) nicht sicherer und zarter ver-
0121bunden bringen, als Wilhelmj auf seiner Geige. Ganze
0122Cantilenen, ja rasche Scalengänge in Octaven spielte er so
0123rein und sicher, daß man, wie zweifelnd, mit geschärftem
0124Ohre hinhorcht, ob man das Unglaubliche denn wirklich ge-
0125hört habe. In Wilhelmj’s Spiel und Haltung herrscht der
0126Ausdruck einer unerschütterlichen, fast stolzen Ruhe, die mit
0127der kraftvollen, männlich-schönen Erscheinung des Künstlers
0128wohl harmonirt und an den Jüngling Spohr erinnern mag.
0129Mit Einem Wort — und es ist ein vielsagendes — Wil-
0130helmj steht jetzt schon in der vordersten Reihe der größten
0131Violin-Virtuosen der Gegenwart. Dennoch widerstrebt mir
0132der hie und da laut werdende Eifer, mit dem neu auf-
0133gehenden Gestirn unsern Joachim verdunkeln zu wollen.
0134Wilhelmj mag Joachim an Virtuosität gleichstehen, ihn
0135vielleicht in irgend einer technischen Specialität noch über-
0136treffen — was Joachim zu dem unvergleichlichen Musiker,
0137zu dem classischen Poeten des Violinspieles und zu der
0138idealen Künstlernatur macht, die wir an ihm verehren, das
0139ist aus Wilhelmj’s Spiel, für mich wenigstens, noch nicht
0140sprechend hervorgetreten. In seinen bisherigen Vorträgen,
0141so glänzend sie in der Bravour, so einschmeichelnd sie im
0142Gesange waren, hat uns Wilhelmj durchaus keinen Anhalts-
0143punkt gegeben, die eigentliche Seele seiner Kunst Joachim
0144ebenbürtig zu erklären. Niemand läßt sich ruhig seine Ideale
0145antasten oder gar vom Sockel stürzen, und zu diesen Idea-
0146len gehört mir Joachim. Noch hat uns Wilhelmj kein Con-
0147cert, kein Quartett von Beethoven, Mendelssohn, Spohr
0148vorgetragen, die eigentlichen Prüfsteine des Goldgehaltes,
0149des künstlerischen Adels eines Violinisten. Sein Programm
0150wollte uns nicht recht gefallen. Ein einziges Concert mit
0151Orchester (eine ungesunde, nüchterne und gespreizte Com-
0152position Raff’s) — alles Uebrige kleine Stücke, anmuthige
0153Genrebildchen, die mehr für den Gesellschaftssalon als für
0154den Concertsaal passen. Wagner’s sehr unbedeutendes
0155„Albumblatt“, zwei Chopin’sche Nocturnen, endlich eine
0156Bach’sche „Arie“, die in ihrer schlichten Einfachheit keine
0157geeignete Schlußnummer ist. Das Uebertragen Chopin’scher
0158Compositionen hat immer etwas Bedenkliches, da diese mit
0159allen Fasern im Clavierton und in der Claviertechnik wurzeln.
0160Wilhelmj’s vollendeter Vortrag des ersten Notturnos in
0161Des-dur ließ dieses Bedenken nicht aufkommen, es erwachte
0162aber bei dem zweiten in Es-dur (Op. 9), welches durch
0163Wilhelmj’s fast mazurka-artig rasches Tempo und fremd-
0164artig heitere Auffassung seinen eigenthümlichen, poetischen
0165Schmelz einbüßte. Wir bedauerten, daß ein so großer Vir-
0166tuose nicht in mehr großen Aufgaben sich zeigte und das
0167Orchester meistens müßig hinter sich stehen ließ. Vielleicht
0168bringt uns Wilhelmj das Versäumte in seinem nächsten
0169Concerte ein, dem wir mit freudig gespannter Erwartung
0170entgegensehen. Wilhelmj’s Erscheinen in Wien bleibt
0171epochemachend, und der Glanz, den sein Spiel hier aus-
0172strömte, wird lange nachleuchten.
0173Die Merelli’sche Gesellschaft ließ in verflossener
0174Woche zwei Bellini’sche Opern aufeinander folgen: „Die
0175Nachtwandlerin“ und „Die Puritaner.“ Zum Glück leuchtete
0176über dem monotonen Dämmerlicht dieser Opern Adelina
0177Patti als „Stern“. Ohne ihre bewunderungswürdige
0178Gesangsleistung in der Somnambule wäre es uns schwer
0179geworden, den langwierigen und übersüßen Empfindungen
0180dieser mondbeglänzten Landleute auch nur die von der strictesten
0181Höflichkeit gebotene Aufmerksamkeit zuzuwenden. Da weder
0182Graziani noch die Marchisio mitwirkten, diese einzigen Edel-
0183leute in dem singenden Hofstaate der Patti, so fesselte diese
0184als Amina ganz allein das Interesse der Zuhörer. Signor
0185Vidal, der aus seiner Haushofmeister-Stellung beim Grafen
0186Luna nie hätte heraustreten sollen, um selbst einen Grafen
0187zu spielen, gab den Conte Rodolfo mit der burschikosen Nach-
0188lässigkeit eines Hallenser Studenten, der auf Ferien in seinem
0189Heimatsdorfe bummelt. Zu dem ungehobelten Spiel stimmte
0190vortrefflich der unpolirte Gesang. Vidal’s Organ, ein kräf-
0191tiger Baß, doch ohne sonderlichen Ausdruck und, was noch
0192schlimmer ist, ohne die edle Rundung der Tonwelle, die das
0193rohe Material zum künstlerischen macht, scheint noch wenig
0194geschult. Es ist ein Zeichen der Anfänger, daß sie nicht in
0195der Tonmasse schattiren, sondern fast immer mit voller Stimm-
0196kraft singen: Herr Vidal verfällt bei jeder Steigerung in
0197ein Uebermaß von roher Kraft und bei dieser Gelegenheit
0198auch leicht dem Distoniren. In letzterer Kunst leistete er
0199so Außerordentliches als Graf Rudolph, daß er sogar mit
0200der so dankbaren Eingangs-Arie vollständig durchfiel.
0201Schreiten wir muthig über den Leib einer entsetzlichen „Wirthin
0202Lisa“ hinweg zu Elvino. Herr Emil Naudin betrat in
0203dieser Rolle zum erstenmale die heißen Bretter eines Wiener
0204Theaters. Zwischen dem Rufe dieses berühmten Tenors und
0205seiner Leistung als Elvino fühlte ich eine Kluft, die mir
0206heute meine Aufgabe fast peinlich macht; genug, daß Herr
0207Naudin mir gar nicht gefallen hat. Da ich nicht zu den
0208Glücklichen gehöre, die Naudin in seiner „guten Zeit“ ge-
0209hört haben, so vermag keine verklärende Erinnerung mir den
0210ungünstigen Eindruck dieser trockenen, klanglosen Stimme und
0211dieses aus lauter Nothbehelfen und raffinirten Effectchen zu-
0212sammengesetzten Vortrages zu mildern. Daß Naudin der
0213beste Vasco de Gama gewesen, nehme ich gern auf Treu’
0214und Glauben an; ich wünschte, sein Elvino wäre mir auch
0215nur aus derselben Quelle bekannt. Naudin’s Stimme klingt
0216nicht blos verblüht und unzureichend, sondern (für mich
0217wenigstens) positiv unangenehm; anstatt uns durch seelenvolle
0218Innigkeit und feinen Geschmack zu entschädigen, sucht Naudin
0219sein Heil zumeist in gewaltsamem Loslegen und einem affec-
0220tirten, gern vom pianissimo unmittelbar ins fortissimo
0221überspringenden Vortrag. Sein Gesang im zweiten Acte war
0222unausgesetztes Schreien, sein Spiel die routinirte Ausfüllung
0223der gewöhnlichsten Theaterschablone. Möglich, daß Herr
0224Naudin in Rollen von weniger jugendlichen Ansprüchen und
0225von schärfer contrastirenden Elementen sich vortheilhafter
0226auszeichnen wird; ich wünsche nichts aufrichtiger, als mein
0227aus dem ersten Eindruck geschöpftes Urtheil dann corrigiren
0228zu können.
0229Die „Puritaner“ haben bekanntlich bei ihrer ersten
0230Aufführung im Pariser Théâtre Italien (Januar 1835)
0231durch das berühmte Gesangsquartett Grisi, Rubini, Tam-
0232burini und Lablache einen außerordentlichen Erfolg errungen.
0233Bellini’s früher Tod breitete über dieses sein letztes Werk
0234obendrein den Schimmer einer verklärenden Pietät. Der
0235gefeierte und persönlich so beliebte Maestro starb im Sep-
0236tember desselben Jahres in Puteaux nächst Paris; bei der
0237Trauerfeierlichkeit sangen Rubini, Ivanoff, Tamburini und
0238Lablache die als Quartett arrangirte Tenor-Arie aus dem
0239dritten Acte der „Puritaner“ auf den lateinischen Text
0240„Lacrymosa“. Seither sind die „Puritaner“ rasch verblaßt,
0241in Deutschland und Frankreich beinahe vergessen, woran das [3]
0242ungeschickte Textbuch zweifellos mitschuldig ist. Die Partitur
0243enthält neben vielem Langweiligen und Trivialen manchen
0244glücklichen dramatischen Anlauf (bei dem es freilich stets sein
0245Bewenden hat), auch manche schöne Melodie von dem Wohl-
0246laut und der süßen Schwermuth, welche Bellini’s Gesänge
0247charakterisiren. Trotzdem gehören die „Puritaner“ heute
0248schon unwiderruflich zu jenen reizlos gewordenen Opern,
0249die nur durch die Gesangskunst außerordentlicher Sänger
0250für einzelne Abende wieder aufleben. Die Elvira der
0251Patti steht als unübertreffliche Gesangsleistung den virtuo-
0252sesten Rollen dieser Meisterin ebenbürtig zur Seite. Von
0253der Polacca im ersten Acte an bis zu der großen psycholo-
0254gischen Heilungsscene im dritten Acte war Alles so trefflich
0255abgerundet, so effectvoll und zugleich von dem Bellini eigen-
0256thümlichen schwermüthigen Geiste angehaucht, daß nach keiner
0257Seite ein Wunsch übrig blieb. Glänzenderes als ihr Vortrag der
0258Polacca im ersten Acte ist uns nicht vorgekommen, und
0259Zarteres, Weicheres, ein bewegtes Gemüth rührender Aus-
0260sprechendes kann man auch kaum hören, als Adelina Patti
0261in der großen Scene des zweiten Actes leistet. Das Publi-
0262cum ruhte nicht mit Applaudiren und Rufen, bis die Patti
0263die Bravour-Polonaise wiederholte. Herr Graziani sang
0264die erste Arie des Sir Richard mit edler Empfindung; im
0265Uebrigen war er matter als gewöhnlich, im Spiel beinahe
0266gleichgiltig. Herr Vidal (Sir George) freute sich sichtlich
0267über sein Starksingen, und schien nur zu bedauern, daß er
0268in dem berühmten Trompetenduett nicht beide Stimmen
0269übernehmen könne. Ein neuer Tenor, Signor Marini,
0270entfaltete in der schwierigen, für Rubini geschriebenen Rolle
0271des Arthur eine jugendlich frische, gesunde, in hoher Lage
0272leicht ansprechende Stimme, der es aber noch an technischer
0273Durchbildung und poetischem Ausdruck fehlt. Auch sein Spiel
0274ist das eines Anfängers und beschränkte sich in den Scenen
0275mit Elvira auf ein periodisch wiederkehrendes Handküssen.
0276Die Leistung Herrn Marini’s war übrigens ungleich und
0277dem entsprechend auch ihr Erfolg beim Publicum. Die un-
0278glückliche Königin Henriette war in einer Weise besetzt,
0279welche uns das reißend zunehmende Anwachsen der republi-
0280kanischen Partei vollständig erklärte.
Lebensdaten | 1784-1859 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 118616366 |
WIKIDATA | Q57226 |
PMB | 9968 |
OEML | musik_S/Spohr_Familie |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1831-1907 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 118776223 |
WIKIDATA | Q159976 |
PMB | 18873 |
OEBL | oebl_J/Joachim_Josef_1831_1907 |
OEML | musik_J/Joachim_Ehepaar |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1822-1882 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 118597779 |
WIKIDATA | Q547301 |
PMB | 9410 |
OEML | musik_R/Raff_Joachim |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1800-1876 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 117199044 |
WIKIDATA | Q605376 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Berlioz, Hektor |
---|---|
Lebensdaten | 1803-1869 |
Beschreibung |
|
GND | 118509675 |
WIKIDATA | Q1151 |
PMB | 6263 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1810-1880 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 117247960 |
WIKIDATA | Q4196252 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1794-1858 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 116636041 |
WIKIDATA | Q477681 |
OEML | musik_L/Lablache_Luigi |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1835-1892 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 116085053 |
WIKIDATA | Q569463 |
OEBL | oebl_D/Dessoff_Felix-Otto_1835_1892 |
OEML | musik_D/Dessoff_Felix_Otto |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Werk |
|
---|---|
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1791-1864 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 118581945 |
WIKIDATA | Q105237 |
PMB | 8931 |
OEML | musik_M/Meyerbeer_Giacomo |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1829-1901 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 116827882 |
WIKIDATA | Q4121399 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1833-1919 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 1283871076 |
WIKIDATA | Q3634650 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Weber, Karl Maria von |
---|---|
Lebensdaten | 1786-1826 |
Beschreibung |
|
GND | 118629662 |
WIKIDATA | Q154812 |
PMB | 4182 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1810-1856 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 118611666 |
WIKIDATA | Q7351 |
PMB | 12733 |
OEML | musik_S/Schumann_Ehepaar |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1797-1828 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 118610961 |
WIKIDATA | Q7312 |
PMB | 12729 |
OEBL | oebl_S/Schubert_Franz-Peter_1797_1828 |
OEML | musik_S/Schubert_Brueder |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1810-1849 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 118520539 |
WIKIDATA | Q1268 |
PMB | 14959 |
OEML | musik_C/Chopin_Frederic |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Fernando |
---|---|
Werk |
|
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Breitner, Ludovico / Ludwig |
---|---|
Lebensdaten | 1851-1933 |
Beschreibung |
|
GND | 116481765 |
WIKIDATA | Q65940009 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1801-1835 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 118655191 |
WIKIDATA | Q170209 |
PMB | 6211 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Patti, Adeline |
---|---|
Lebensdaten | 1843-1919 |
Beschreibung |
|
GND | 119235323 |
WIKIDATA | Q234166 |
PMB | 22381 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Mephisto |
---|---|
Werk |
|
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1802-1850 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 118571508 |
WIKIDATA | Q84280 |
PMB | 63259 |
OEBL | oebl_N/Niembsch-Strehlenau_Nikolaus-Franz_1802_1850 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Richard |
---|---|
Werk |
|
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Werk |
|
---|---|
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Grisi, Julia |
---|---|
Lebensdaten | 1811-1869 |
Beschreibung |
|
GND | 116855835 |
WIKIDATA | Q287344 |
OEBL | oebl_G/Grisi_Giulia_1811_1869 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Werk |
|
---|---|
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Henriette |
---|---|
Werk |
|
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | unbekannt (19. Jhdt.) |
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Beschreibung |
|
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Elwin |
---|---|
Werk |
|
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1685-1750 |
---|---|
Beschreibung |
|
GND | 11850553X |
WIKIDATA | Q1339 |
PMB | 10806 |
OEML | musik_B/Bach_Familie_1 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Wilhelmi |
---|---|
Lebensdaten | 1845-1908 |
Beschreibung |
|
GND | 117381209 |
WIKIDATA | Q69376 |
PMB | 10536 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Werk |
|
---|---|
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Freigedank; Widmann |
---|---|
Lebensdaten | 1813-1883 |
Beschreibung |
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GND | 118594117 |
WIKIDATA | Q1511 |
PMB | 13024 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1809-1847 |
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Beschreibung |
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GND | 118580779 |
WIKIDATA | Q46096 |
PMB | 12228 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Rudolf; Rudolph |
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Werk |
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Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Werk |
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Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1791-1876 |
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Beschreibung |
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GND | 115639290X |
WIKIDATA | Q95242580 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1834-1910 |
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Beschreibung |
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GND | 117130990 |
WIKIDATA | Q12018560 |
PMB | 13044 |
OEBL | oebl_W/Walter_Gustav_1834_1910 |
OEML | musik_W/Walter_Familie |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1770-1827 |
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Beschreibung |
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GND | 118508288 |
WIKIDATA | Q255 |
PMB | 10866 |
OEBL | oebl_B/Beethoven_Ludwig-Van_1770_1827 |
OEML | musik_B/Beethoven_Ludwig |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Graf Luna |
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Werk |
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Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | George |
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Werk |
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Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Naudin, Emil |
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Lebensdaten | 1823-1890 |
Beschreibung |
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GND | 116898569 |
WIKIDATA | Q5831247 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Name (alt) | Arthur |
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Werk |
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Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | unbekannt (19. Jhdt.) |
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Beschreibung |
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Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1794-1879 |
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Beschreibung |
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GND | 130551600 |
WIKIDATA | Q755461 |
OEML | musik_M/Merelli_Bartolomeo |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Lebensdaten | 1811-1886 |
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Beschreibung |
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GND | 118573527 |
WIKIDATA | Q41309 |
PMB | 8679 |
OEBL | oebl_L/Liszt_Franz_1811_1886 |
OEML | musik_L/Liszt_Familie |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Alternativname | Frankreich |
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Land | FR, France |
Typ | A, country, state, region,... |
Geonames | 3017382 |
GND | 4018145-5 |
WIKIDATA | Q142 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
GND | 4041265-9 |
---|---|
WIKIDATA | Q836680 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Land | FR, France |
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Typ | P, city, village,... |
Geonames | 2988507 |
GND | 4044660-8 |
WIKIDATA | Q90 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Land | DE, Germany |
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Typ | P, city, village,... |
Geonames | 2911522 |
GND | 4023025-9 |
WIKIDATA | Q445500 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Alternativname | Vienna; Vindobona |
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Land | AT, Austria |
Typ | P, city, village,... |
Geonames | 2761369 |
GND | 4066009-6 |
WIKIDATA | Q1741 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Land | FR, France |
---|---|
Typ | P, city, village,... |
Geonames | 2985034 |
GND | 4369659-4 |
WIKIDATA | Q234743 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Land | DE, Germany |
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Typ | A, country, state, region,... |
Geonames | 2921044 |
GND | 4011882-4 |
WIKIDATA | Q183 |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | La somnambula; Somnambule; Die Nachtwandlerin |
GND ID | 300017987 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | unklarer Bezug |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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GND ID | 1082527904 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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GND ID | 108252767X |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | unklarer Bezug |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Mephisto-Walzer |
GND ID | 300094167 |
Werkbezug | |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Serenade und Allegro giocoso |
GND ID | 300204515 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Notturno |
GND ID | 300037384 |
Werkbezug | |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Die Puritaner; I Puritani di Scozia |
GND ID | 300017928 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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GND ID | 4434846-0 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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GND ID | 300146760 |
Werkbezug | |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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GND ID | 300016425 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Notturno |
GND ID | 300037430 |
Werkbezug | |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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GND ID | 30010183X |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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GND ID | 300101821 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
Autor(en) | |
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Alternativtitel | Liederkreis an die Geliebte; Liederkreis an die entfernte Geliebte |
GND ID | 300014864 |
Digitalisat | vorhanden |
Überprüft | mehrfach |
Weitere Details |
ACDH-CH OEAW
Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Bäckerstraße 13
1010 Wien
T: +43 1 51581-2200
E: acdh-ch-helpdesk@oeaw.ac.at
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