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Neue Freie Presse
Morgenblatt
Nr. 4046. Wien, Dienstag, den 30. November 1875

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Concerte.


0002Ed. H. Das „Zweite philharmonische Con-
0003cert
“ gab schon vor der Aufführung mancherlei zu denken
0004und zu reden. Nach dem großen Anschlagszettel sollten näm-
0005lich folgende drei Orchesterwerke zur Aufführung gelangen:
0006Hunnenschlacht“ von Liszt, „Symphonische Variationen“
0007von Herbeck und „Ouvertüre zu Benvenuto Cellini“ von
0008Berlioz. Am Concerttage selbst war jedoch die Berlioz’sche
0009Ouvertüre plötzlich vom Programm verschwunden und durch
0010Beethoven’s C-dur-Symphonie ersetzt. Die moralischen Ur-
0011heber dieser Abänderung sind nicht minder zu loben, als die
0012Einsicht und Willfährigkeit, mit welcher Herr Hanns Richter 
0013ihrem Rath folgte. Wir erwähnen dieses Zwischenfalles als
0014bedeutsam für die Zukunft unserer Philharmonie-Concerte.
0015Das Publicum derselben, das aus der musikalisch besten
0016Gesellschaft von Wien besteht, verlangt keineswegs, daß
0017dieses Concert-Institut sich engherzig als ein Museum für
0018ältere Musik constituire; noch weniger wünscht es jedoch,
0019dasselbe zu einem modernen Reformclub umgewandelt zu
0020sehen. Mindestens ein bis zwei classische Tonwerke in jedem
0021Concert, das ist ein billiges, das Recht des Lebenden nicht
0022schmälerndes Verlangen. Jede der drei genannten Novitäten
0023heißen wir willkommen; nur dasselbe Concert sollen sie nicht
0024als einzige Trias ausfüllen, ohne den Widerhalt irgend einer
0025— im ästhetischen oder historischen Sinn des Wortes —
0026„classischen“ Orchester-Composition, auf welche hier das fran-
0027zösische „Pièce de résistance“ so bedeutsam paßt. Ob viel-
0028leicht das persönliche Glaubensbekenntniß des Dirigenten
0029die älteren Götter abgeschworen habe, thut nichts zur Sache;
0030er gibt die Concerte nicht für sich, sondern für sein Publicum.
0031Er begeht keine Untreue gegen seine musikalischen Ideale,
0032wenn er daneben jene der großen gebildeten Gesellschaft respec-
0033tirt. Ein Deputirter kann anständigerweise nicht abwechselnd auf
0034der Linken, im Centrum und auf der Rechten sitzen — ein
0035Concert-Dirigent muß es. In unseren Philharmonie-Concerten 
0036namentlich würde er den Schwerpunkt der Programme nicht
0037in die äußerste Linke verlegen dürfen, ohne die Theilnahme
0038seines Stammpublicums bald bedenklich abnehmen zu sehen.
0039Darum erblicken wir in der nachträglichen Einsetzung
0040Beethoven’s auf den Platz von Berlioz ein vernünf-
0041tiges Besinnen; im nächsten Concerte werden wir Letzterem
0042um so theilnehmenderes Gehör schenken.


0043Liszt’sHunnenschlacht“ ist außer der „Hungaria“
0044und „Heroïde funèbre“ die einzige seiner zwölf sympho-
0045nischen Dichtungen, welche, meines Erinnerns, in Wien noch
0046nicht aufgeführt worden ist. Wer die früheren kennt, wird
0047über die „Hunnenschlacht“ nicht viel Worte verlangen, we-
0048nigstens nicht von Jemandem, der über jene schon so oft
0049und ausführlich geschrieben hat. Wir sehen immer dieselbe
0050bekannte Methode auf ein neues Object angewendet, nur ist
0051es diesmal statt einer Tragödie oder eines Epos ein Ge-
0052mälde, was Liszt musikalisch nachzumalen unternimmt. Wer
0053kennt nicht Kaulbach’s genial concipirte „Hunnenschlacht“,
0054welche die Sage von dem Kampf zwischen den Geistern der
0055gefallenen Hunnen und Römer vor den Thoren Roms dar-
0056stellt? Von der leichenbedeckten Wahlstatt erheben sich die
0057Geister in großartig bewegten Gruppen in den Aether und
0058setzen dort den Kampf fort. Nachdem Liszt in seinen
0059„Symphonischen Dichtungen“ Shakespeare’s „Hamlet“, Goethe’s
0060Faust“, Schiller’s „Ideale“, den Dante und den Tasso 
0061nachmusicirt hat, warum nicht auch Kaulbach’s „Hunnen-
0062schlacht“? Angenommen, aber nicht zugegeben, daß die
0063Musik
mit rein instrumentalen Mitteln wirklich das
0064Alles könne, so liegt es doch außer jedem Zwei-
0065fel, daß gerade Liszt nicht das Alles kann. Was
0066er uns gibt, ist grelle Decorations-Malerei, auf blen-
0067dende Sinnentäuschung, Ueberraschung und Ueberrumplung
0068des Hörers abgesehen. Mit vollendeter Beherrschung aller
0069raffinirten Klang-Effecte, aber nur der raffinirten, mit rück-
0070sichtsloser Kühnheit und großem Aufwand von Geist in
0071kleinen Dingen geht hier eine an musikalische Impotenz
0072streifende Erfindungsarmuth Hand in Hand. In der „Hunnen-
0073schlacht“ mußte es natürlich vor Allem darauf ankommen, 
0074den Schlachtenlärm in ein gespenstisches Licht zu rücken. Ein
0075Blick auf die erste Seite der Partitur belehrt uns, mit welch
0076vertrauensvoller Illusion Liszt an diese schwierige Aufgabe
0077geht. Wir lesen da als Aviso für den Dirigenten: „Das
0078ganze Colorit soll anfangs sehr finster gehalten sein und
0079alle Instrumente geisterhaft erklingen.“ Und das soll der
0080Dirigent bewerkstelligen? Warum nicht gar! Das „Co-
0081lorit“ (man sieht, wie den Kaulbach-Componisten die Malerei
0082verfolgt) kann in der Ausführung nicht heller oder finsterer
0083herauskommen, als es der Tondichter in seiner Instrumen-
0084tirung zuwege gebracht, und wie eine Orchesterstelle nicht
0085blos piano oder forte, sondern ganz genau „geisterhaft“ zu
0086spielen sei, das dürfte dem besten Dirigenten verschlossen
0087sein. Liszt hat übrigens in diesem Punkte es an nichts fehlen
0088lassen. Aus der Berlioz’schen Hausapotheke hat er alle
0089Elemente trefflich gemischt, aus denen man „geisterhaften
0090Klang“ und „finsteres Colorit“ kocht: drei Pauken in As, C, G
0091„mit Schwammschlägel“, Becken „mit Holzpaukenschlägel“,
0092das ganze Streichquartett mit Sordinen u. s. w. Mit bloßen
0093Schlachtenmalerei konnte sich übrigens ein Mann von dem
0094Geiste und der Bildung Liszt’s unmöglich begnügen, es
0095mußten auch einige welthistorische Perspectiven eröffnet
0096werden. Ein Choral, zuerst nur von den Posaunen unisono
0097geblasen und von einigen abgerissen grollenden Geigenfiguren
0098begleitet, ertönt als Repräsentant des Christenthums. Er
0099wird in Gegensatz gebracht zu einem fanfarenartigen, stark
0100an Wagner’s „Walkürenritt“ mahnenden Thema, dem später
0101ein dröhnender „Schlachtruf“ der Trompeten und Posaunen
0102sich beigesellt. Als der Schlachtenlärm seine gefährlichste
0103Höhe erreicht, ertönt der (bisher von den Bläsern besorgte)
0104Choral auf der Orgel. Das Gegenüber- und Aufeinander-
0105stellen des Orgelchorals und der Schlachtmotive bei fort-
0106währendem Tempowechsel zwischen Sechsviertel- und Vier-
0107viertel-Tact füllt die ganze zweite Hälfte der „Hunnen-
0108schlacht“. Die Einführung der Orgel in eine Symphonie
0109und die Zusammenstellung dröhnender Beckenschläge mit
0110frommen Orgelklängen ist unstreitig etwas Neues, ein selbst
0111von Berlioz und Wagner noch unberührter Effect. Er soll [2]
0112uns Philosophie der Geschichte lehren, den Geist des fünften
0113Jahrhunderts in Töne fassen, natürlich — schade nur, daß
0114wir bei aller Ehrerbietung vor so hohen Intentionen diese
0115symphonische Bereicherung doch nur als einen ordinären
0116Opern-Effect empfinden. Und das Ganze? Es kann einen
0117Augenblick blenden und interessiren, aber nur für einen
0118Augenblick. Unerwärmt, unbereichert, ungeläutert scheidet
0119man von dieser im Purpurmantel einherstolzirenden armen
0120und kalten Musik, die mit allen Holz- und Schwammschlägeln
0121keinen frischen Quell aus dem Felsen zu schlagen vermag.


0122Unmittelbar aus Liszt’s „Hunnenschlacht“ folgten die
0123neuen „Symphonischen Variationen“ von Johann Her-
0124beck
. Einen größeren Dienst hätte man ihnen nicht erweisen
0125können, als durch diese Nachbarschaft. Sie erklärte uns ohne
0126Worte aufs deutlichste Herbeck’s künstlerische Anschauungen
0127und Ziele. Einem klaren Kopf und guten Musiker wie Her-
0128beck muß bald zur Ueberzeugung gediehen sein, daß man auf
0129dem von Berlioz, Liszt und Wagner bis an die Grenzen
0130des Musikalisch-Möglichen geführten Pfade nicht weiter könne.
0131Dieses Gedanken- und Bildermusiciren, diese harmonische und
0132melodische Herrenlosigkeit, diese äußerste Emancipation der
0133Form und Ueberkünstlung des Orchester-Effectes konnte
0134weiter unmöglich geführt werden ohne Lebensgefahr für den
0135Componisten. Nur eine besonnene Rückkehr zu einfacheren
0136Form- und Klangverhältnissen, zu musikalisch selbstständigen
0137und schönen Gestalten vermag heute einem Orchester-Com-
0138ponisten die Gewähr für echte und solide Erfolge zu bieten.
0139Herbeck’s neuestes Werk ist trotz seines modernen Geistes
0140solch ein wohlgelungenes Stück Rückkehr zu den Traditionen
0141classischer Instrumental-Musik. Es sind Variationen nicht über
0142Dante und Shakespeare, sondern über ein musikalisches Thema,
0143ein blos vom Streichquartett vorgetragenes, einfach gesang-
0144volles Andante von sechzehn Tacten. Die Variationen ergehen
0145sich frei und doch maßvoll, das Thema in seinen mannich-
0146faltigsten musikalischen Beziehungen und wechselnden Stim-
0147mungslagen ausführend und umbildend, durchaus sinnig,
0148fein und graziös, dabei von wirksamster, vornehm einfacher
0149Instrumentirung. Es charakterisirt sie eine freundliche Behag-
0150lichkeit, ein mittleres Niveau der Empfindung, die weder in 
0151Seichtigkeit herabsinkt, noch zu gewaltsamer Leidenschaftlichkeit
0152sich aufstachelt. Der österreichische Charakter, manchmal an Schu-
0153bert anklingend, macht sich bescheiden, aber unverkennbar geltend.
0154Herbeck’s „Symphonische Variationen“ wurden sehr warm
0155aufgenommen und verdienen, ebenso warm allen novitäten-
0156bedürftigen Concert-Instituten (und welche wären es nicht?)
0157empfohlen zu werden. Der Componist, welcher sein Werk
0158selbst dirigirte, wurde mehrmals stürmisch gerufen. — Den
0159Beschluß machte Beethoven’s Erste Symphonie in C-dur.
0160Seit vielen Jahren hier nicht gespielt, war sie manchen
0161Hörern eine Novität, allen eine willkommene Recapitulation.
0162Wer sie allmälig aus den Concerten verdrängt hat, war
0163einzig und allein Beethoven selbst, indem er bald mit
0164seinen nachfolgenden Symphonien so überreichlich erfüllte
0165und übertraf, was sein aufblühendes Genie in der ersten
0166versprochen hatte. Für die Art, wie Herr Capellmeister
0167Hanns Richter die drei so grundverschiedenen Orchester-
0168stücke dirigirte und wie die Philharmoniker sie spielten, gibt
0169es nur Einen Ausdruck: vollendet! Ausnahmsweise hörten
0170wir auch eine Gesangsnummer, die Ocean-Arie aus Weber’s
0171Oberon“, welche Frau Martha Prochazka aus Prag 
0172beifällig vortrug. Gattin des um die Prager Musikzustände
0173hoch verdienten Dr. Ludwig Prochazka, gilt sie für die beste
0174Concert-Sängerin und die schönste Sopranstimme in ihrer
0175Vaterstadt. Im Philharmonischen Concert war Frau Pro-
0176chazka offenbar etwas befangen und indisponirt; wir werden
0177sie demnächst, in ihrem eigenen Concerte, besser kennen und
0178beurtheilen lernen.


0179Zu erwähnen haben wir noch das jüngst vom „Wie-
0180ner Musikerverein
“ veranstaltete Massenconcert und
0181eine Production der russischen Pianistin Fräulein Vera
0182Timanoff
. Das Massen- oder Monstre-Concert (um
0183dessen Leitung die Herren Hanns Richter, Kremser 
0184und Heisler sich verdient machten) vermochte uns nicht
0185von den Bedenken zu curiren, die wir gegen so übermäßig
0186starke Orchester-Besetzung wiederholt geäußert. Was sollen
0187uns zum Beispiel sechzehn Waldhörner in Mendelssohn’s
0188Hebriden“ oder in Beethoven’s „Egmont“-Ouvertüre? Zwi-
0189schen den Orchesterstücken producirte sich mit großem Erfolg 
0190ein junger Violin-Virtuose, Franz Krezma, absolvirter
0191Zögling des Wiener Conservatoriums. Anwärter einer gro-
0192ßen Zukunft, ist dieser höchst talentvolle Knabe doch gegen-
0193wärtig noch nicht reif für öffentlichen Vortrag der schwie-
0194rigsten Concertstücke. Noch weniger wird Jemand das von
0195seiner Schwester, der Pianistin Anna Krezma, behaupten.
0196Hingegen Vera Timanoff — das ist eine Virtuosin, die
0197sich sehen lassen kann. Nicht blos um ihres blühend hübschen
0198Gesichtes, sondern auch um des Clavierspieles willen. Sie
0199hat einen kraftvollen Anschlag, eine correcte und glänzende
0200Bravour von unverkennbar Tausig-Liszt’schem Gepräge.
0201Tiefere Empfindung und künstlerische Eigenart haben wir
0202an dieser vorwiegend technisch ausgezeichneten Künstlerin nicht
0203wahrgenommen.


0204Großes Aufsehen machten die ersten öffentlichen Zöglings-
0205Productionen der „Schauspielschule des Wiener
0206Conservatoriums
“. Wir brauchen nicht zu wieder-
0207holen, was in diesen Blättern bereits von den berufensten
0208Stimmen über die Nothwendigkeit und die Bedeutung dieser
0209ersten künstlerisch geleiteten Schauspielschule in Oesterreich 
0210geäußert wurde. Der Erfolg ihrer ersten theatralischen Pro-
0211duction hat alle günstigen Vorhersagungen bestätigt.
0212Auf einer bescheidenen, aber vollständig und zweck-
0213mäßig hergerichteten Bühne im kleinen Musikvereinssaale
0214spielten die Zöglinge den ersten Act von Laube’sKarls-
0215schüler“ und ein älteres einactiges Lustspiel: „Das war
0216ich.“ Die Leistungen der angehenden Künstler, die erst seit
0217wenigen Wochen in dramatischen Aufgaben beschäftigt sind,
0218waren selbst in den minder gelungenen Partien durchaus
0219anständig, in den besten jedoch geradezu vortrefflich. Zu
0220diesen gehören in den „Karlsschülern“ Fräulein Wessely 
0221als Francisca und Herr Grünberger als Herzog Karl.
0222Noch viel gerundeter und frischer ging am ersten Abende
0223das einactige Lustspiel, in welchem sich besonders Fräulein
0224P. Tullinger und Fräulein Eugenie Wohlmuth aus-
0225zeichneten. Schüler des Conservatoriums führten dazu unter
0226Director Hellmesberger’s Leitung zwei Ouvertüren von
0227Mozart und Spontini exact und feurig auf. Am zweiten
0228Abende wurden dieselben Stücke mit ganz veränderter Be[3]
0229setzung gespielt, eine pädagogisch vortreffliche Maßregel,
0230welche Gerechtigkeit gegen Alle ermöglicht und dem Ein-
0231zelnen Gelegenheit bietet, sich in heterogenen Rollenfächern
0232zu erproben. Ein solches Experimentiren paßt vollkommen
0233für die Schule und vermag den langen Irrweg abzukürzen,
0234den so viele junge Schauspieler im praktischen Bühnenleben
0235durchlaufen müssen. Es währt oft lange, bevor ein noch un-
0236sicheres oder bezweifeltes Talent sein eigentliches Fach ent-
0237deckt. Wir erinnern uns manches jungen Heldenspielers, der
0238für talentlos galt, bis ihn eines Tages Leitung oder Zufall
0239dem Fache der Bösewichte oder Naturburschen zuführte, und
0240Nestroy war nicht der Erste, der seine Carrière als mittel-
0241mäßiger Sarastro in der „Zauberflöte“ begann, um sie
0242als berühmter Komiker zu beschließen. Am zweiten
0243Abende glückten die „Karlsschüler“ noch weit besser,
0244da die Rollen der Laura und der Generalin Riger in Fräu-
0245lein Tullinger und Fräulein Eugenie Wohlmuth 
0246ungleich bessere Darstellerinnen fanden. Insbesondere über-
0247raschte Fräulein Wohlmuth durch das Talent, sich in
0248ein älteres Rollenfach zu finden, in mancher humoristischen
0249Rede geradezu an Frau Haizinger erinnernd. Mit Auszeich-
0250nung spielte am zweiten Abende Fräulein v. Hamm die
0251Francisca, und Fräulein Maurer war als schlimme Nach-
0252barin so bös und alt, wie man es von einem guten jungen
0253Mädchen nur immer verlangen kann. Die Genannten sind
0254sämmtlich Schüler der Herren Friedmann, Bau-
0255meister
und Arnau. Die uneigennützige Hingebung, mit
0256welcher diese vielbeschäftigten anerkannten Künstler sich der
0257jungen Theaterschule widmen, der unermüdliche Eifer, den
0258Joseph Weilen als Vorstand derselben entwickelt, ver-
0259dienen die lebhafteste Anerkennung. Es ist erfreulich, daß die
0260nur auf die Theilnahme des Publicums angewiesene Theater-
0261schule mit ihrem knappen Budget jetzt schon so Tüchtiges
0262leistet. Aber noch viel erfreulicher wäre es, wollte irgend ein
0263vernünftiger Mäcen sein überflüssiges Geld dieser künstleri-
0264schen Pflanzschule widmen, welche unter günstigen Verhält-
0265nissen für die Schauspielkunst bald dasselbe Ansehen und
0266Gewicht erlangen müßte, wie unser Musik-Conservatorium
0267für die vaterländische Tonkunst.