Neue Freie Presse
Morgenblatt
Nr. 4529. Wien, Freitag, den 6. April 1877
0003Ed. H.
*)
Als wir jüngst die Lebensgeschichte Chopin’s
0006an der Hand seines neuesten Biographen M. Karasowski
0007durchwanderten, gelangten wir bis zu seiner Uebersiedlung
0008nach Paris (1831). Wie kommt es, daß aus den neunzehn
0009Jahren seines Pariser Aufenthalts, dieser bewegtesten, glän-
0010zendsten Zeit Chopin’s, nicht ein einziger von seinen zahl-
0011reichen Briefen an seine Familie auf uns gelangt ist? Der
0012Biograph antwortet auf diese Frage mit der Erzählung eines
0013wahrhaft barbarischen Vorgangs, der für die damaligen Zu-
0014stände Russisch-Polens nur zu charakteristisch ist. Es hatte
0015nach Chopin’s Tode seine Schülerin Miss Stirling den
0016Nachlaß ihres vergötterten Lehrers angekauft und in ihrer
0017schottischen Heimat eine Art Chopin-Museum daraus gebildet.
0018In ihrem Testamente vermachte sie diese werthvolle Samm-
0019lung, welche Chopin’s Salon-Einrichtung, sein Piano und
0020eine Menge werthvoller Andenken enthielt, der Mutter Cho-
0021pin’s, nach deren Tod sie der Schwester Chopin’s, Frau
0022Isabella Borcinska in Warschau, zufiel. Aus dem vierten
0023Stockwerke des von Letzterer bewohnten Hauses (es war
0024Eigenthum des Grafen Zamoyski) fiel eines Abends im
0025September 1863 ein Schuß, als gerade der Statt-
0026halter Graf Berg, von seiner tscherkessischen Leibgarde
0027umgeben, vorüberfuhr. Der Schuß traf glücklicherweise kei-
0028nen Menschen, trotzdem wurde wenige Minuten später das
0029Haus von Militär umzingelt, und eine wüthende Soldateska
0030begann von Stockwerk zu Stockwerk Alles, was sich vorfand,
0031zu zertrümmern (darunter allein fünfzehn bis zwanzig Cla-
0032viere) und aus den Fenstern auf die Straße herabzuwerfen.
0033Unten errichteten die Soldaten einen Holzstoß aus all den
0034Sachen und verbrannten singend und Branntwein trinkend
0035alle Bilder, Bücher und Papiere — darunter jene werth-
0036volle Sammlung von Chopin-Reliquien und dessen sämmt-
0037liche Briefe aus Paris an seine Familie. Ein echt russisches
0038Volksbeglückungsbild!
0039Paris entzückte den jungen Ankömmling, aber seine Lage
0040war dort eine zeitlang recht mißlich und unsicher. Gleich als
0041Concertgeber aufzutreten, konnte der noch gänzlich Unbe-
0042rühmte in Paris nicht wagen. Er entschloß sich, vorerst noch
0043zu lernen, und wendete sich an Friedrich Kalkbrenner, der
0044damals für den ersten Pianisten Europas galt. Als ihm
0045Chopin vorspielte, mußte Kalkbrenner offenbar das Genie
0046des jungen Polen erkennen, der von ihm kaum mehr viel zu
0047lernen hatte. Aber Kalkbrenner’s Ruhm als Lehrer konnte
0048durch einen so außerordentlichen Schüler nur gewinnen, und
0049er erklärte sich daher Chopin’s Wünschen geneigt, unter der
0050Bedingung, daß dieser sich verpflichte, wenigstens drei
0051Jahre bei ihm Unterricht zu nehmen. Chopin
0052konnte auf so lange Lehrzeit nicht eingehen, auch
0053fühlte er richtig die Gefahr heraus, die hier seiner
0054künstlerischen Originalität drohte. „Ich würde mich gewiß
0055auch entschließen,“ schreibt er an seinen Lehrer Elsner in
0056Warschau, „noch drei Jahre zu studiren, wenn ich die Ge-
0057wißheit hätte, das Ziel, welches ich mir selbst gesteckt habe,
0058dann zu erreichen. So viel ist mir klar, daß ich nie eine
0059Copie von Kalkbrenner werde; er wird nicht im Stande sein,
0060meinen vielleicht kühnen, aber edlen Willen zu brechen:
0061eine neue Kunst-Aera zu schaffen.“ So entsagte
0062er denn zu seinem Heil der Vormundschaft des prosaischen
0063Kalkbrenner, den er durch die Widmung seines E-moll-
0064Concertes besänftigte.
0065Nach vielen mühevollen Vorbereitungen brachte Chopin
0066endlich sein erstes Concert in Paris zu Stande, am
006726. Februar 1832 — es deckte nicht einmal die Unkosten!
0068Er hatte keine Aussicht, seine Stellung in Paris zu verbessern,
0069und trug sich mit dem Plane, nach Amerika zu übersiedeln.
0070Als seine Eltern dieses Vorhaben mißbilligten, entschloß er
0071sich zur Rückkehr nach der Heimat. Da führt ein glücklicher
0072Zufall ihm den Fürsten Valentin Radziwill auf der
0073Straße entgegen, der ihm wenigstens das Versprechen ab-
0074nimmt, diesen Abend noch mit ihm zu Rothschild zu
0075gehen. Die ganze Haute volée von Paris füllt die glän-
0076zenden Salons von Madame Rothschild, welche auf die
0077liebenswürdigste Weise Chopin ersucht, etwas zu spielen. Er
0078setzt sich an den Flügel und improvisirt in glücklichster Stim-
0079mung. Die Zuhörer bewundern entzückt dies neuentdeckte
0080Meteor, und noch während der Soirée selbst erhält Chopin
0081die schmeichelhaftesten Einladungen, in den ersten Häusern
0082von Paris Unterricht zu ertheilen. Wie mit einem Zauber-
0083schlag änderte sich von diesem Abend seine Lage, und Chopin
0084dachte nicht mehr daran, Paris zu verlassen.
0085Wie der Rothschild’sche Salon an jenem entscheidenden
0086Abend, so blieb der Salon überhaupt der eigentliche
0087Boden von Chopin’s Triumphen. Einige wenige Concerte
0088gab Chopin in großen Theater- und Concertsälen; da machte
0089jedoch sein überaus feines poetisches Spiel nicht entfernt den
0090tiefen Eindruck wie im Salon. Auch waren ihm die Concert-
0091Vorbereitungen höchst peinlich, ja jedes öffentliche Auftreten
0092unangenehm. „Ich bin nicht geeignet,“ sagte er eines Tages
0093zu Liszt, „Concerte zu geben, da ich von dem Publicum
0094scheu gemacht werde, mich von seinem Athem erstickt, von
0095seinen neugierigen Blicken mich paralysirt fühle; Sie aber,
0096Sie sind dazu berufen; denn wo Sie des Publicums Liebe
0097nicht gewinnen, da vermögen Sie wenigstens dasselbe zu er-
0098schüttern und zu betäuben.“ In den Jahren 1834 bis 1848
0099hat Chopin in Paris nur Ein öffentliches Concert gegeben;
0100doch veranstaltete er fast jedes Jahr im Pleyel’schen Clavier-
0101salon eine musikalische „Séance“, in welcher er stets allein
0102spielte, vor seinen näheren Bekannten und Verehrern, welche
0103das Billet mit zwanzig Francs bezahlten.
0104Im Mai 1834 machte Chopin zum erstenmale einen
0105Ausflug aus Paris; er reiste mit Ferdinand Hiller nach
0106Aachen, wo Mendelssohn (damals Director des Düssel-
0107dorfer Orchesters) das niederrheinische Musikfest dirigirte.
0108„Als Clavierspieler,“ schrieb Mendelssohn damals, „ist [2]
0109Chopin jetzt einer der allerersten; macht so neue
0110Sachen wie Paganini auf seiner Geige und bringt Wunder-
0111dinge herbei, die man sich nicht möglich gedacht hätte.“
0112Ein zweiter und letzter Aufenthalt Chopin’s in Deutschland
0113fiel in das Jahr 1836 und hatte zunächst Marienbad zum
0114Ziele, wohin ihn mehr eine Herzens-Angelegenheit als ärzt-
0115liche Vorschrift trieb. Die Wunde war endlich vernarbt,
0116welche die Verheiratung seiner Jugendliebe Constantia
0117Gladkowska ihm geschlagen, als Chopin in Paris ein reizen-
0118des polnisches Fräulein kennen lernte, Maria Wodzynska,
0119das bald sein ganzes Herz besaß. Er wußte, daß er Mitte
0120Juli die Holde mit ihrer Mutter in Marienbad finden
0121würde, und reiste voll beseligender Hoffnung hin. Die Bei-
0122den verlobten sich in Marienbad, und Chopin fühlte sich auf
0123dem Gipfel des Glückes. Er schied — wie er glaubte, nur
0124für kurze Zeit — von seiner Braut, um über Leipzig (wo
0125er Schumann’s Bekanntschaft machte) nach Paris zu
0126geben. Hier erhielt er, bald nach seiner Ankunft, die Nach-
0127richt, daß seine Braut Maria es vorgezogen habe, einen
0128Grafen zu heiraten. Es war dies die zweite schmerzliche Ent-
0129täuschung, die Chopin in der Liebe erfuhr; eine dritte, noch
0130härtere sollte bald nachfolgen. Wir meinen das für ihn so
0131unheilvolle Verhältniß zur George Sand. Dasselbe läßt
0132sich, wie uns dünkt, erst jetzt vollständig und richtig beur-
0133theilen, seit durch die neuesten Publicationen von Paul
0134de Musset und Paul Lindau die Herzensgeschichte der
0135Sand mit Alfred de Musset in wahrheitsgetreuer Schilde-
0136rung uns vorliegt. So verschiedenartig auch die äußeren Um-
0137stände gewesen, das Benehmen der George Sand gegen Chopin
0138findet sehr merkwürdige Analogien in ihrem zehn Jahre
0139früher mit Musset gespielten Liebesdrama. Kein Zweifel,
0140daß sowol der leidenschaftliche, maßlose Musset, wie der
0141überempfindliche, nervöse, kränkliche Chopin als Liebhaber
0142oft schwer zu behandeln, mitunter vielleicht schwer zu er-
0143tragen waren und die Geduld ihrer Geliebten auf manche
0144Probe setzten. Allein in der rückhaltlosen Ehrlichkeit ihrer
0145Leidenschaft erscheinen sie uns doch Beide sympathischer als
0146die kühle, überlegende Verständigkeit der Sand, welche, an-
0147fangs Feuer und Flamme, die Beiden doch ruhig in den Ab-
0148grund stürzen läßt, nachdem sie ihrer überdrüssig geworden.
0149Der Herzensbund zwischen George Sand und Musset dauerte
0150nur sechs Monate, ihre Beziehung zu Chopin über zehn
0151Jahre — der Hauptunterschied war somit, daß die schmerz-
0152liche Enttäuschung Musset’s mit acuter Heftigkeit auftrat,
0153während sie Chopin als chronisches Leiden langsam unter-
0154grub. Der erste Eindruck, den die berühmte Frau auf unseren
0155Tondichter machte, war — ganz wie bei Musset — kein
0156sehr angenehmer. „Ihr Gesicht,“ schreibt Chopin nach der
0157ersten Begegnung mit George Sand, „ist mir nicht sympathisch
0158und hat mir gar nicht gefallen; es ist sogar etwas darin,
0159was mich abstößt.“ Trotzdem währte es nicht lange, daß Chopin
0160— genau wie früher Musset — sich leidenschaftlich von der
0161genialen Frau angezogen, auch von ihrer Liebe nicht
0162wenig geschmeichelt fühlte. George Sand pflegte in dem
0163Maße kühler zu werden, als die Leidenschaft ihrer Anbeter
0164wuchs; bei Musset kam dies früher, bei Chopin später zu
0165Tage. „Am meisten,“ sagt Paul Lindau, „verletzte es
0166Musset, daß seine Geliebte beständig das Mütterliche und
0167Schwesterliche ihrer Zuneigung herauskehrte.“ Dasselbe that
0168sie mit Chopin, mit noch größerem Nachdrucke, aber
0169kaum mit größerem Rechte. Die schönen, im Momente des
0170Niederschreibens gewiß auch empfundenen Worte, welche sie
0171in ihren „Briefen einer Reisenden“ für Musset hat, finden
0172manches Seitenstück in dem 13. Band ihrer Selbstbiogra-
0173phie, wo sie ihr Zusammenleben mit Chopin schilderte.
0174Was sie hier wie dort von ihrer aufopfernden Hingebung,
0175ihrer „schwesterlichen“ Liebe und Treue aussagt, stimmt nicht
0176immer mit den beglaubigten Thatsachen, und über ihre Ge-
0177fühle führte sie, mit Paul Lindau zu sprechen, doppelte Buch-
0178haltung. Anfangs fühlte sich Chopin in der Liebe der George
0179Sand stolz und glücklich. Als sich im Herbst 1837 zum
0180erstenmale Anfälle von Brustleiden bei ihm zeigten, reiste
0181Chopin mit der George Sand und deren Kindern nach
0182Majorca, wo sie den reizbaren, ungeduldigen Kranken ohne
0183Zweifel mit liebevoller Ausdauer gehütet und gepflegt hat.
0184Weit günstiger als dieser durch tausend Unbequemlichkeiten
0185verbitterte Aufenthalt im Süden wirkte der folgende Som-
0186mer, den Chopin mit der Sand auf deren Gute
0187Nohant zubrachte, auf das Befinden des Leidenden.
0188Doch war ihm die größte Ruhe und Schonung geboten, eine
0189Vorschrift, der unser Patient sich nur wenig fügte. Den
0190Sommer verlebte er nun regelmäßig in Nohant, im Winter
0191bezog er einen Pavillon von George Sand’s Wohnung auf dem
0192Quai d’Orléans. Der Winter verschlimmerte in steigender
0193Progression, was der Sommer halbwegs gutgemacht; vom
0194Jahre 1840 an nahm Chopin’s Lungenleiden stetig zu und
0195verscheuchte bald jede Hoffnung auf Besserung. Zugleich
0196wurde seine Stimmung immer düsterer, seine Phantasie immer
0197aufgeregter.
0198Was für bittere Erfahrungen noch hinzutraten? Folgen
0199wir dem Berichte seines Biographen in den Hauptumrissen.
0200Chopin konnte es sich nicht mehr verhehlen, daß die Frau,
0201die ihn durch die Leidenschaftlichkeit ihrer Liebe an sich ge-
0202zogen, auf deren Beständigkeit er Felsen gebaut hätte, von
0203Tag zu Tag kälter gegen ihn wurde. Er, der sogar lebhaft
0204gewünscht hatte, sie zum Altar führen zu können, was die
0205Verhältnisse unmöglich machten, sah jedenfalls seinen Bund
0206mit der Geliebten als einen bleibenden und heiligen an; er
0207hätte sich durch nichts bewegen lassen, sich von ihr zu trennen.
0208Die Sand jedoch fühlte anders; der Kranke war ihr zur
0209Last geworden. Sie zeigte es ihm auf mancherlei Weise. Als
0210Chopin diese Kränkungen stillschweigend hinnahm, ohne an
0211eine Trennung von George Sand zu denken, griff sie zu einem
0212drastischen Mittel: zu der Veröffentlichung ihres Roman’s
0213„Lucrezia Floriani“. Nach der übereinstimmenden Ansicht
0214der Zeitgenossen war unter der Heldin Lucrezia die Ver-
0215fasserin selbst zu erkennen, in der Figur ihres kränklichen,
0216nervösen Liebhabers, des Fürsten Karl, hingegen unser Cho-
0217pin. Lucrezia schildert, wie sie nach einigen Jahren ihres
0218anfangs glücklichen Zusammenlebens von Karl immer mehr
0219gequält wird, bis ihre Liebe für ihn erloschen ist und einem [3]
0220schweren Märtyrerthum Platz macht. Lucrezia hat endlich ihre
0221Kräfte durch unausgesetzte Opfer und Leiden erschöpft und
0222stirbt. George Sand hat später in der „Histoire de ma vie“
0223allerdings behauptet, sie habe nicht daran gedacht, in dem
0224genannten Roman sich und Chopin zu schildern, aber die
0225Analogien waren doch zu auffallend, und selbst die Kinder
0226der George Sand fragten eines Tages, mit dem Roman in
0227der Hand: „Herr Chopin, wissen Sie, daß Sie mit dem
0228Fürsten Karl gemeint sind?“ Noch immer war Chopin so
0229rücksichtsvoll — so schwach, möchten wir lieber sagen — zu
0230bleiben. Wenn ich die Frau, die ich verehrte und liebte, jetzt
0231verlasse, dachte er, so mache ich den Roman zur wahren Ge-
0232schichte und gebe sie der Verachtung der Besseren preis.
0233Zu Anfang des Jahres 1847 führte die Sand durch
0234einen heftigen Auftritt den vollständigen Bruch herbei.
0235Auf ihre Vorwürfe erwiderte Chopin nur, er werde
0236ihr Haus sofort verlassen und wünsche für sie
0237nicht mehr zu existiren. Die Sand machte keine Ein-
0238wendungen; Chopin verließ sie augenblicklich und für immer.
0239In Folge dieser heftigen Gemüthsaufregungen erlitt Chopin’s
0240Gesundheit neuerdings eine gefährliche Verschlimmerung. Man
0241rieth ihm, im Frühling 1848 nach England zu reisen, wohin
0242Freunde und Verehrer ihn so oft und dringend eingeladen
0243hatten. Kurz vor seiner Abreise sollte er noch eine letzte, un-
0244vermuthete Begegnung mit George Sand haben. Es war in
0245einer Soirée, wo sie, unbemerkt von den Gästen, auf Chopin
0246zuging und ihm mit dem leisen Ausruf „Friedrich!“ die Hand
0247entgegenstreckte. Chopin wurde todtenblaß, starrte sie einen
0248Moment an und verließ schweigend den Salon. Wie früher
0249nach ihrem Bruche mit Musset, so fühlte die Sand jetzt auch
0250Chopin gegenüber Reue, aber hier wie dort scheiterten ihre
0251Versuche einer Wiederversöhnung. In England wird Chopin
0252auf das glänzendste gefeiert, in Schottland genießt er die
0253zuvorkommendste Gastfreundschaft auf dem Gute der Schwe-
0254stern Stirling. Trotzdem gefällt ihm der Aufenthalt nicht;
0255er klagt über die fortwährenden Nebel und über die uner-
0256trägliche Last, mit welcher die gesellschaftlichen Verpflichtungen
0257auf ihn, den Müden und Leidenden, drücken. Zum Concert-
0258geben zwingt er sich, um etwas zu verdienen. „Ich fühle
0259mich schwächer,“ schreibt er aus Schottland einem polnischen
0260Freunde, „ich kann nicht componiren, nicht aus Mangel an
0261Lust, sondern aus physischen Ursachen, und weil ich
0262mich jede Woche wo anders befinde. Aber was soll
0263ich thun? Wenigstens spare ich etwas zum Winter.“
0264Immer häufiger stoßen wir auf Aeußerungen trüber Hoff-
0265nungslosigkeit. „Ich empfinde überhaupt nichts mehr, ich
0266vegetire nur noch und warte geduldig auf mein Ende.“ Auch
0267die Erinnerungen an die geliebte Frau ließen ihn nicht los,
0268die Geister entschwundenen Glücks und schmerzlicher Krän-
0269kungen. „Ich habe niemals Jemanden verflucht,“ schreibt er
0270einem Freunde, „aber jetzt bin ich des Lebens so überdrüssig,
0271daß ich nahe daran bin, die Lucrezia zu verfluchen. Aber
0272dort leidet man auch, und leidet deßhalb mehr, weil man ihr
0273der Bosheit täglich älter wird!“
0274Endlich kann er Anfangs 1849 das ihm „schreckliche
0275London“ verlassen und nach Paris zurückkehren. Hier macht
0276die Krankheit rapide Fortschritte; seine Verwandten werden
0277benachrichtigt, und Chopin’s Schwester Louise eilt nach Paris,
0278ihm durch ihre Liebe und Pflege die letzten Tage zu erleich-
0279tern. Chopin starb am 17. October 1849. Er hatte, seiner
0280Verehrung für Mozart getreu, gebeten, man möchte zu seiner
0281Seelenmesse Mozart’s Requiem aufführen. Da bis dahin
0282die Mitwirkung von Frauen in der Madeleine-Kirche nicht
0283gestattet war, bedurfte es dazu der besonderen Genehmigung
0284der geistlichen Behörde. Sie wurde ertheilt, und unter Mit-
0285wirkung von Lablache und der Viardot-Garcia er-
0286tönte Mozart’s Requiem bei der von Meyerbeer ge-
0287leiteten Trauerfeierlichkeit. Seinem Wunsche gemäß wurde
0288Chopin auf dem Père-Lachaise begraben, und zwar neben
0289Bellini, mit dem er sehr befreundet gewesen. Man streute
0290polnische Erde auf seinen Sarg. Es war dieselbe Erde, die
0291sich Chopin vor neunzehn Jahren in dem Dorfe Wola zum
0292Andenken an sein Vaterland mitgenommen und sorgsam auf-
0293bewahrt hatte, damit sie — sollte er nicht in polnischer Erde
0294ruhen — ihn wenigstens in fremdem Boden bedecke.
| Name (alt) | Karl |
|---|---|
| Werk |
|
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Lebensdaten | 1812-1870 |
|---|---|
| Beschreibung |
|
| GND | 124852920 |
| WIKIDATA | Q364591 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Name (alt) | Krzyzanowska, Justine |
|---|---|
| Lebensdaten | 1782-1861 |
| Beschreibung |
|
| GND | 122909054 |
| WIKIDATA | Q9356382 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Lebensdaten | 1791-1864 |
|---|---|
| Beschreibung |
|
| GND | 118581945 |
| WIKIDATA | Q105237 |
| PMB | 8931 |
| OEML | musik_M/Meyerbeer_Giacomo |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Lebensdaten | 1782-1840 |
|---|---|
| Beschreibung |
|
| GND | 118591177 |
| WIKIDATA | Q66075 |
| PMB | 5175 |
| OEML | musik_P/Paganini_Niccolo |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Name (alt) | Viardot-Garcia |
|---|---|
| Lebensdaten | 1821-1910 |
| Beschreibung |
|
| GND | 118804375 |
| WIKIDATA | Q122998 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Lebensdaten | 1839-1919 |
|---|---|
| Beschreibung |
|
| GND | 118780034 |
| WIKIDATA | Q86886 |
| PMB | 12078 |
| Überprüft | einmalig |
| Weitere Details |
| Lebensdaten | 1790-1874 |
|---|---|
| Beschreibung |
|
| GND | 117586714 |
| WIKIDATA | Q571572 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Lebensdaten | 1814-1872 |
|---|---|
| Beschreibung |
|
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Lebensdaten | 1757-1831 |
|---|---|
| Beschreibung |
|
| GND | 118792555 |
| WIKIDATA | Q314019 |
| OEBL | oebl_P/Pleyel_Ignaz-Josef_1757_1831 |
| OEML | musik_P/Pleyel_Brueder |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Lebensdaten | 1809-1847 |
|---|---|
| Beschreibung |
|
| GND | 118580779 |
| WIKIDATA | Q46096 |
| PMB | 12228 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Lebensdaten | 1819-1900 |
|---|---|
| Beschreibung |
|
| WIKIDATA | Q18016278 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Werk |
|
|---|---|
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Name (alt) | Elsner, Joseph |
|---|---|
| Lebensdaten | 1769-1854 |
| Beschreibung |
|
| GND | 118688855 |
| WIKIDATA | Q471647 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Lebensdaten | 1756-1791 |
|---|---|
| Beschreibung |
|
| GND | 118584596 |
| WIKIDATA | Q254 |
| PMB | 12303 |
| OEML | musik_M/Mozart_Familie |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Lebensdaten | 1790-1859 |
|---|---|
| Beschreibung |
|
| WIKIDATA | Q130539160 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Lebensdaten | 1825-1899 |
|---|---|
| Beschreibung |
|
| GND | 1188077546 |
| WIKIDATA | Q5086211 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Lebensdaten | 1794-1858 |
|---|---|
| Beschreibung |
|
| GND | 116636041 |
| WIKIDATA | Q477681 |
| OEML | musik_L/Lablache_Luigi |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Name (alt) | Louise |
|---|---|
| Lebensdaten | 1807-1855 |
| Beschreibung |
|
| GND | 124389074 |
| WIKIDATA | Q6699463 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Name (alt) | Radziwill, Valentin |
|---|---|
| Lebensdaten | 1775-1833 |
| Beschreibung |
|
| GND | 115548149 |
| WIKIDATA | Q561112 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Lebensdaten | 1811-1886 |
|---|---|
| Beschreibung |
|
| GND | 118573527 |
| WIKIDATA | Q41309 |
| PMB | 8679 |
| OEBL | oebl_L/Liszt_Franz_1811_1886 |
| OEML | musik_L/Liszt_Familie |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Lebensdaten | 1811-1885 |
|---|---|
| Beschreibung |
|
| GND | 118704931 |
| WIKIDATA | Q213530 |
| OEML | musik_H/Hiller_Ferdinand |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Lebensdaten | 1804-1859 |
|---|---|
| Beschreibung |
|
| WIKIDATA | Q3117939 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Lebensdaten | 1804-1880 |
|---|---|
| Beschreibung |
|
| GND | 104081236 |
| WIKIDATA | Q350179 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Lebensdaten | 1810-1857 |
|---|---|
| Beschreibung |
|
| GND | 118585940 |
| WIKIDATA | Q179680 |
| PMB | 12311 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Name (alt) | Amantine Aurore Lucile Dupin de Francueil |
|---|---|
| Lebensdaten | 1804-1876 |
| Beschreibung |
|
| GND | 118605348 |
| WIKIDATA | Q3816 |
| PMB | 9643 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Name (alt) | Chopin, Friedrich |
|---|---|
| Lebensdaten | 1810-1849 |
| Beschreibung |
|
| GND | 118520539 |
| WIKIDATA | Q1268 |
| PMB | 14959 |
| OEML | musik_C/Chopin_Frederic |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Lebensdaten | 1810-1856 |
|---|---|
| Beschreibung |
|
| GND | 118611666 |
| WIKIDATA | Q7351 |
| PMB | 12733 |
| OEML | musik_S/Schumann_Ehepaar |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Lebensdaten | 1800-1874 |
|---|---|
| Beschreibung |
|
| GND | 10072454X |
| WIKIDATA | Q514713 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Name (alt) | Chopin, Isabella |
|---|---|
| Lebensdaten | 1811-1881 |
| Beschreibung |
|
| WIKIDATA | Q98112689 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Name (alt) | Gladkowska, Constantia |
|---|---|
| Lebensdaten | 1810-1889 |
| Beschreibung |
|
| WIKIDATA | Q3486556 |
| Überprüft | einmalig |
| Weitere Details |
| Lebensdaten | 1801-1835 |
|---|---|
| Beschreibung |
|
| GND | 118655191 |
| WIKIDATA | Q170209 |
| PMB | 6211 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Name (alt) | Karasowski, Moriz |
|---|---|
| Lebensdaten | 1823-1892 |
| Beschreibung |
|
| GND | 116054123 |
| WIKIDATA | Q4214233 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Name (alt) | Wodzynska |
|---|---|
| Lebensdaten | 1819-1897 |
| Beschreibung |
|
| GND | 1033726710 |
| WIKIDATA | Q273923 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Lebensdaten | 1785-1849 |
|---|---|
| Beschreibung |
|
| GND | 118559559 |
| WIKIDATA | Q170270 |
| PMB | 19028 |
| OEML | musik_K/Kalkbrenner_Friedrich |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Land | FR, France |
|---|---|
| Typ | P, city, village,... |
| Geonames | 2988507 |
| GND | 4044660-8 |
| WIKIDATA | Q90 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Alternativname | Klein-Paris |
|---|---|
| Land | DE, Germany |
| Typ | P, city, village,... |
| Geonames | 2879139 |
| GND | 4035206-7 |
| WIKIDATA | Q2079 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Land | DE, Germany |
|---|---|
| Typ | P, city, village,... |
| Geonames | 2934246 |
| GND | 4013255-9 |
| WIKIDATA | Q1718 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Alternativname | Warschau |
|---|---|
| Land | PL, Poland |
| Typ | P, city, village,... |
| Geonames | 756135 |
| GND | 4079048-4 |
| WIKIDATA | Q270 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Alternativname | Majorca |
|---|---|
| Land | ES, Spain |
| Typ | T, mountain,hill,rock,... |
| Geonames | 2514239 |
| GND | 4074511-9 |
| WIKIDATA | Q8828 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Land | GB, United Kingdom |
|---|---|
| Typ | P, city, village,... |
| Geonames | 2643743 |
| GND | 4074335-4 |
| WIKIDATA | Q84 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Geonames | 12076814 |
|---|---|
| GND | 4115388-1 |
| WIKIDATA | Q445609 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Geonames | 2990253 |
|---|---|
| GND | 4212868-7 |
| WIKIDATA | Q656447 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Typ | L, parks,area, ... |
|---|---|
| Geonames | 6255148 |
| GND | 4015701-5 |
| WIKIDATA | Q46 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Alternativname | Marienbad |
|---|---|
| Land | CZ, Czechia |
| Typ | P, city, village,... |
| Geonames | 3071024 |
| GND | 4037541-9 |
| WIKIDATA | Q523469 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Land | FR, France |
|---|---|
| Typ | S, spot, building, farm |
| Geonames | 6452891 |
| GND | 4075890-4 |
| WIKIDATA | Q311 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Land | DE, Germany |
|---|---|
| Typ | P, city, village,... |
| Geonames | 3247449 |
| GND | 4000003-5 |
| WIKIDATA | Q1017 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Alternativname | Russland; Rußland |
|---|---|
| Land | RU, Russia |
| Typ | A, country, state, region,... |
| Geonames | 2017370 |
| GND | 4076899-5 |
| WIKIDATA | Q159 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Alternativname | Amerika; Nordamerika; Vereinigte Staaten; Union |
|---|---|
| Land | US, United States |
| Typ | A, country, state, region,... |
| Geonames | 6252001 |
| GND | 4078704-7 |
| WIKIDATA | Q30 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Land | GB, United Kingdom |
|---|---|
| Typ | A, country, state, region,... |
| Geonames | 6269131 |
| GND | 4014770-8 |
| WIKIDATA | Q21 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Alternativname | Polen |
|---|---|
| Land | PL, Poland |
| Typ | A, country, state, region,... |
| Geonames | 798544 |
| GND | 4046496-9 |
| WIKIDATA | Q36 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Geonames | 755330 |
|---|---|
| GND | 4119155-9 |
| WIKIDATA | Q1020136 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Alternativname | Schottland |
|---|---|
| Land | GB, United Kingdom |
| Typ | A, country, state, region,... |
| Geonames | 2638360 |
| GND | 4053233-1 |
| WIKIDATA | Q22 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Land | DE, Germany |
|---|---|
| Typ | A, country, state, region,... |
| Geonames | 2921044 |
| GND | 4011882-4 |
| WIKIDATA | Q183 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Alternativname | Russisch-Polen |
|---|---|
| WIKIDATA | Q2068091 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Geonames | 12746727 |
|---|---|
| WIKIDATA | Q3412676 |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Autor(en) | |
|---|---|
| GND ID | 300037090 |
| Digitalisat | vorhanden |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Autor(en) | |
|---|---|
| GND ID | 4380877-3 |
| Digitalisat | vorhanden |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Autor(en) | |
|---|---|
| GND ID | 300110464 |
| Digitalisat | vorhanden |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Autor(en) | |
|---|---|
| Digitalisat | vorhanden |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Autor(en) | |
|---|---|
| Alternativtitel | Briefe einer Reisenden |
| GND ID | 7712608-7 |
| Digitalisat | vorhanden |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| GND ID | 7640546-1 |
|---|---|
| Digitalisat | vorhanden |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Autor(en) | |
|---|---|
| Digitalisat | vorhanden |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Autor(en) | |
|---|---|
| Digitalisat | vorhanden |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
| Autor(en) | |
|---|---|
| Digitalisat | vorhanden |
| Überprüft | mehrfach |
| Weitere Details |
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