Die Zeit jener ästhetischen Systeme ist vorüber, welche das Schöne nur in Bezug auf
die dadurch wachgerufenen „Empfindungen“ betrachtet haben. Der Drang nach objectiver
Erkenntniß der Dinge, soweit sie menschlicher Forschung vergönnt ist, mußte eine Methode
stürzen, welche von der subjectiven Empfindung ausging, um nach einem Spaziergang
über die Peripherie des untersuchten Phänomens wieder zur Empfindung zurückzugelangen.
Kein Pfad führt ins Centrum der Dinge, allein jeder muß dahin gerichtet sein. Der
Muth und die Fähigkeit, den Dingen selbst an den Leib zu rücken, zu untersuchen, was
losgelöst von den tausendfältig wechselnden Eindrücken, die sie auf den Menschen üben,
ihr Bleibendes, Objectives, wandellos Giltiges sei, – sie charakterisiren die moderne
Wissenschaft in ihren verschiedensten Zweigen. |
Die bisherige Behandlungsweise der musikalischen Aesthetik leidet fast durchaus an
dem empfindlichen Mißgriff, daß sie sich nicht sowohl mit der Ergründung dessen, was
in der Musik schön ist, als vielmehr mit der Schilderung der Gefühle abgiebt, die
sich unser dabei bemächtigen. Diese Untersuchungen entsprechen vollständig dem Standpunkt
jener älteren ästhetischen Systeme, welche das Schöne nur in Bezug auf die dadurch
wachgerufenen Empfindungen betrachteten und bekanntlich auch die Philosophie des Schönen
als eine Tochter der Empfindung (αίσδησιϛ) aus der Taufe hoben. |
Die bisherige Behandlungsweise der musikalischen Aesthetik leidet fast durchaus an
dem empfindlichen Mißgriff, daß sie sich nicht sowohl mit der Ergründung dessen, was
in der Musik schön ist, als vielmehr mit der Schilderung der Gefühle abgiebt, die
sich unser dabei bemächtigen. Diese Untersuchungen entsprechen vollständig dem Standpunkt
jener älteren ästhetischen Systeme, welche das Schöne nur in Bezug auf die dadurch
wachgerufenen Empfindungen betrachteten und bekanntlich auch die Philosophie des Schönen
als eine Tochter der Empfindung (αίσϑησιϛ) aus der Taufe hoben. |
Die bisherige Behandlungsweise der musikalischen Ästhetik leidet fast durchaus an
dem empfindlichen Mißgriff, daß sie sich nicht sowohl mit der Ergründung dessen, was
in der Musik schön ist, als vielmehr mit der Schilderung der Gefühle abgiebt, die
sich unser dabei bemächtigen. Diese Untersuchungen entsprechen vollständig dem Standpunkt
jener älteren ästhetischen Systeme, welche das Schöne nur in Bezug auf die dadurch
wachgerufenen Empfindungen betrachteten und bekanntlich auch die Philosophie des Schönen
als eine Tochter der Empfindung (αίσϑησιϛ) aus der Taufe hoben. |