Dennoch will man dem Wesen der Musik immer von diesem Punkte aus beikommen. Dennoch
wird stets die Besprechung eines Tonwerks mit der „Empfindung“ angehoben, die es hervorruft,
und Lob oder Tadel nach dem Maß der eigenen subjectiven Affection bestimmt. Als wenn
man das Wesen des Weines ergründete, indem man sich betrinkt! Die Erkenntniß eines
Gegenstandes und dessen unmittelbare Wirkung auf unsre Subjectivität sind himmelweit
verschiedene Dinge, ja man muß der letzteren in eben dem Maße sich zu entwinden wissen,
als man der ersteren nahe kommen will. Das Verhalten unsrer Gefühlszustände zu irgend
einem Schönen ist vielmehr Gegenstand der Psychologie als der Aesthetik. Sei die Wirkung
der Musik so groß oder so klein als sie wolle – von ihr darf man nicht ausgehen, wenn
man das Wesen dieser Kunst zu erforschen unternimmt. Hegel hat erschöpfend gezeigt,
wie die Untersuchung der „Empfindungen,“ welche eine Kunst erweckt, ganz im Unbestimmten
stehen bleibt und gerade vom eigentlichen, concreten Inhalt absieht. „Was empfunden
wird,“ sagt er, „bleibt eingehüllt in der Form abstractester, einzelner Subjectivität
und deshalb sind auch die Unterschiede der Empfindung ganz abstracte, keine Unterschiede
der Sache selbst.“ (Aesthetik I, 42.) |
Dennoch will man dem Wesen der Musik immer von diesem Punkte aus beikommen. Dennoch
wird stets die Besprechung eines Tonwerks mit der „Empfindung“ angehoben, die es hervorruft,
und Lob oder Tadel nach dem Maß der eignen subjectiven Affection bestimmt. Als wenn
man das Wesen des Weines ergründete, indem man sich betrinkt! Die Erkenntniß eines
Gegenstandes und dessen unmittelbare Wirkung auf unsre Subjectivität sind himmelweit
verschiedene Dinge, ja man muß der letzteren in eben dem Maße sich zu entwinden wissen,
als man der ersteren nahe kommen will. Das Verhalten unsrer Gefühlszustände zu irgend
einem Schönen ist vielmehr Gegenstand der Psychologie als der Aesthetik. Sei die Wirkung
der Musik so groß oder so klein als sie wolle – von ihr darf man nicht ausgehen, wenn
man das Wesen dieser Kunst zu erforschen unternimmt. Hegel hat erschöpfend gezeigt,
wie die Untersuchung der „Empfindungen“, welche eine Kunst erweckt, ganz im Unbestimmten
stehen bleibt und gerade vom eigentlichen, concreten Inhalt absieht. „Was empfunden
wird,“ sagt er, „bleibt eingehüllt in der Form abstractester, einzelner Subjectivität
und deshalb sind auch die Unterschiede der Empfindung ganz abstracte, keine Unterschiede
der Sache selbst.“ (Aesthetik I, 42.) |
Dennoch will man dem Wesen der Musik immer von diesem Punkte aus beikommen. Dennoch
wird stets die Besprechung eines Tonwerks mit der „Empfindung“ angehoben, die es hervorruft,
und Lob oder Tadel nach dem Maß der eignen subjectiven Affection bestimmt. Als wenn
man das Wesen des Weines ergründete, indem man sich betrinkt! Das Verhalten unsrer
Gefühlszustände zu irgend einem Schönen ist vielmehr Gegenstand der Psychologie als
der Aesthetik. Sei die Wirkung der Musik so groß oder so klein als sie wolle – von
ihr darf man nicht ausgehen, wenn man das Wesen dieser Kunst zu erforschen unternimmt.
Hegel hat erschöpfend gezeigt, wie die Untersuchung der „Empfindungen“, welche eine
Kunst erweckt, ganz im Unbestimmten stehen bleibt und gerade vom eigentlichen, concreten
Inhalt absieht. „Was empfunden wird“ , sagt er, „bleibt eingehüllt in der Form abstractester,
einzelner Subjectivität, und deshalb sind auch die Unterschiede der Empfindung ganz
abstracte, keine Unterschiede der Sache selbst.“ (Aesthetik I, 42.) |
Dennoch will man dem Wesen der Musik immer von diesem Punkte aus beikommen. Dennoch
wird stets die Besprechung eines Tonwerks mit der „Empfindung“ angehoben, die es hervorruft,
und Lob oder Tadel nach dem Maß der eignen subjectiven Affection bestimmt. Als wenn
man das Wesen des Weines ergründete, indem man sich betrinkt! Das Verhalten unsrer
Gefühlszustände zu irgend einem Schönen ist vielmehr Gegenstand der Psychologie als
der Aesthetik. Sei die Wirkung der Musik so groß oder so klein als sie wolle – von
ihr allein darf man nicht ausgehen, wenn man das Wesen dieser Kunst zu erforschen
unternimmt. Hegel hat erschöpfend gezeigt, wie die Untersuchung der „Empfindungen“,
welche eine Kunst erweckt, ganz im Unbestimmten stehen bleibt und gerade vom eigentlichen,
concreten Inhalt absieht. „Was empfunden wird,“ sagt er, „bleibt eingehüllt in der
Form abstractester, einzelner Subjectivität, und deshalb sind auch die Unterschiede
der Empfindung ganz abstracte, keine Unterschiede der Sache selbst.“ (Aesthetik I, 42.) |