Als Goethe in hohem Alter noch einmal die Gewalt der Liebe erfuhr, da erwachte in
ihm zugleich eine nie gekannte Empfänglichkeit für Musik. Er schreibt über jene wunderbaren
Marienbader Tage (1823) an Zelter : „Die ungeheure Gewalt der Musik auf mich in diesen
Tagen! Die Stimme der Milder, das Klangreiche der Szymanowska, ja sogar die öffentlichen
Exhibitionen des hiesigen Jägercorps falten mich auseinander, wie man eine geballte
Faust freundlich flach läßt. Ich bin völlig überzeugt, daß ich im ersten Takte Deiner
Singakademie den Saal verlassen müßte.“ Zu einsichtsvoll, um nicht den großen Antheil
nervöser Aufregung in dieser Erscheinung zu erkennen, schließt Goethe mit den Worten:
„Du würdest mich von einer krankhaften Reizbarkeit heilen, die denn doch eigentlich
als die Ursache jenes Phänomens anzusehen ist.“ Diese Beobachtungen müssen uns schon
aufmerksam machen, daß in den musikalischen Wirkungen auf das Gefühl ein fremdes,
nicht rein ästhetisches Element mit im Spiele sei. Eine rein ästhetische Wirkung wendet
sich an die volle Gesundheit des Nervenlebens, und zählt auf kein krankhaftes Mehr
oder Weniger desselben. |
Als Goethe in hohem Alter noch einmal die Gewalt der Liebe erfuhr, da erwachte in
ihm zugleich eine nie gekannte Empfänglichkeit für Musik. Er schreibt über jene wunderbaren
Marienbader Tage (1823) an Zelter : „Die ungeheure Gewalt der Musik auf mich in diesen
Tagen! Die Stimme der Milder, das Klangreiche der Szymanowska, ja sogar die öffentlichen
Exhibitionen des hiesigen Jägercorps falten mich auseinander, wie man eine geballte
Faust freundlich flach läßt. Ich bin völlig überzeugt, daß ich im ersten Tacte Deiner
Singakademie den Saal verlassen müßte.“ Zu einsichtsvoll, um nicht den großen Antheil
nervöser Aufregung in dieser Erscheinung zu erkennen, schließt Goethe mit den Worten:
„Du würdest mich von einer krankhaften Reizbarkeit heilen, die denn doch eigentlich
als die Ursache jenes Phänomens anzusehen ist.“ Diese Beobachtungen müssen uns schon
aufmerksam machen, daß in den musikalischen Wirkungen auf das Gefühl ein fremdes,
nicht rein ästhetisches Element mit im Spiele sei. Eine rein ästhetische Wirkung wendet
sich an die volle Gesundheit des Nervenlebens, und zählt auf kein krankhaftes Mehr
oder Weniger desselben. |
Als Goethe in hohem Alter noch einmal die Gewalt der Liebe erfuhr, da erwachte in
ihm zugleich eine nie gekannte Empfänglichkeit für Musik. Er schreibt über jene wunderbaren
Marienbader Tage (1823) an Zelter : „Die ungeheure Gewalt der Musik auf mich in diesen
Tagen! Die Stimme der Milder, das Klangreiche der Szymanowska, ja sogar die öffentlichen
Exhibitionen des hiesigen Jägercorps falten mich auseinander, wie man eine geballte
Faust freundlich flach läßt. Ich bin völlig überzeugt, daß ich im ersten Tacte Deiner
Singakademie den Saal verlassen müßte.“ Zu einsichtsvoll, um nicht den großen Antheil
nervöser Aufregung in dieser Erscheinung zu erkennen, schließt Goethe mit den Worten:
„Du würdest mich von einer krankhaften Reizbarkeit heilen, die denn doch eigentlich
als die Ursache jenes Phänomens anzusehen ist.“ Diese Beobachtungen müssen uns schon
aufmerksam machen, daß in den musikalischen Wirkungen auf das Gefühl häufig ein fremdes,
nicht rein ästhetisches Element mit im Spiele sei. Eine rein ästhetische Wirkung wendet
sich an die volle Gesundheit des Nervenlebens, und zählt auf kein krankhaftes Mehr
oder Weniger desselben. |
Als Goethe in hohem Alter noch einmal die Gewalt der Liebe erfuhr, da erwachte in
ihm zugleich eine nie gekannte Empfänglichkeit für Musik. Er schreibt über jene wunderbaren
Marienbader Tage (1823) an Zelter : „Die ungeheure Gewalt der Musik auf mich in diesen
Tagen! Die Stimme der Milder, das Klangreiche der Szymanowska, ja sogar die öffentlichen
Exhibitionen des hiesigen Jägercorps falten mich aus einander, wie man eine geballte
Faust freundlich flach läßt. Ich bin völlig überzeugt, daß ich im ersten Tacte Deiner
Singakademie den Saal verlassen müßte.“ Zu einsichtsvoll, um nicht den großen Antheil
nervöser Aufregung in dieser Erscheinung zu erkennen, schließt Goethe mit den Worten:
„Du würdest mich von einer krankhaften Reizbarkeit heilen, die denn doch eigentlich
als die Ursache jenes Phänomens anzusehen ist.“ Diese Beobachtungen müssen uns schon
aufmerksam machen, daß in den musikalischen Wirkungen auf das Gefühl häufig ein fremdes,
nicht rein ästhetisches Element mit im Spiele sei. Eine rein ästhetische Wirkung wendet
sich an die volle Gesundheit des Nervenlebens, und zählt auf kein krankhaftes Mehr
oder Weniger desselben. |
Als Goethe in hohem Alter noch einmal die Gewalt der Liebe erfuhr, da erwachte in
ihm zugleich eine nie gekannte Empfänglichkeit für Musik. Er schreibt über jene wunderbaren
Marienbader Tage (1823) an Zelter : „Die ungeheure Gewalt der Musik auf mich in diesen
Tagen! Die Stimme der Milder, das Klangreiche der Szymanowska, ja sogar die öffentlichen
Exhibitionen des hiesigen Jägercorps falten mich auseinander, wie man eine geballte
Faust freundlich flach läßt. Ich bin völlig überzeugt, daß ich im ersten Takte Deiner
Singakademie den Saal verlassen müßte.“ Zu einsichtsvoll, um nicht den großen Anteil
nervöser Aufregung in dieser Erscheinung zu erkennen, schließt Goethe mit den Worten:
„Du würdest mich von einer krankhaften Reizbarkeit heilen, die denn doch eigentlich
als die Ursache jenes Phänomens anzusehen ist.“ Diese Beobachtungen müssen uns schon
aufmerksam machen, daß in den musikalischen Wirkungen auf das Gefühl häufig ein fremdes,
nicht rein ästhetisches Element mit im Spiele sei. Eine rein ästhetische Wirkung wendet
sich an die volle Gesundheit des Nervenlebens, und zählt auf kein krankhaftes Mehr
oder Weniger desselben. |
Als Goethe in hohem Alter noch einmal die Gewalt der Liebe erfuhr, da erwachte in
ihm zugleich eine nie gekannte Empfänglichkeit für Musik. Er schreibt über jene wunderbaren
Marienbader Tage (1823) an Zelter : „Die ungeheure Gewalt der Musik auf mich in diesen
Tagen! Die Stimme der Milder, das Klangreiche der Szymanowska, ja sogar die öffentliche
Exhibition des hiesigen Jägercorps falten mich auseinander, wie man eine geballte
Faust freundlich flach läßt. Ich bin völlig überzeugt, daß ich im ersten Takte Deiner
Singakademie den Saal verlassen müßte.“ Zu einsichtsvoll, um nicht den großen Anteil
nervöser Aufregung in dieser Erscheinung zu erkennen, schließt Goethe mit den Worten:
„Du würdest mich von einer krankhaften Reizbarkeit heilen, die denn doch eigentlich
als die Ursache jenes Phänomens anzusehen ist.“ Diese Beobachtungen müssen uns schon
aufmerksam machen, daß in den musikalischen Wirkungen auf das Gefühl häufig ein fremdes,
nicht rein ästhetisches Element mit im Spiele sei. Eine rein ästhetische Wirkung wendet
sich an die volle Gesundheit des Nervenlebens und zählt auf kein krankhaftes Mehr
oder Weniger desselben. |