Man darf dann vielleicht sagen: Beethovenʼs Ouvertüre „Prometheus“ sei zu wenig großartig
für diesen Vorwurf. Allein nirgend kann man ihr von Innen her beikommen, nirgend ihr
eine musikalische Lücke oder Mangelhaftigkeit nachweisen. Sie ist vollkommen, weil
sie ihren musikalischen Inhalt vollständig ausführt; ihr dichterisches Thema analog
auszuführen ist eine zweite, ganz verschiedene Forderung. Diese entsteht und verschwindet
mit dem Titel. Ueberdies kann ein solcher Anspruch an ein Tonwerk mit bestimmter Ueberschrift
nur auf gewisse charakteristische Eigenschaften lauten: daß die Musik erhaben, düster,
oder niedlich, froh klinge, von einfacher Exposition zu betrübtem oder freudigem Abschluß
sich entwickle u. s. w. An die Dichtkunst oder Malerei stellt der Stoff die Forderung
einer bestimmten concreten Individualität, nicht bloßer Eigenschaften. Darum wäre
es recht wohl denkbar, daß Beethovenʼs Ouvertüre zu „Egmont“ allenfalls „Wilhelm Tell“
oder „Jeanne dʼArc“ überschrieben sein könnte. Das Drama Egmont, das Bild Egmont lassen
höchstens die Verwechslung zu, daß dies ein anderes Individuum in den gleichen Verhältnissen,
nicht aber, daß es ganz andere Verhältnisse sind. |
Man darf dann vielleicht sagen, Beethovenʼs Ouvertüre „Prometheus“ sei zu wenig großartig
für diesen Vorwurf. Allein nirgend kann man ihr von Innen her beikommen, nirgend ihr
eine musikalische Lücke oder Mangelhaftigkeit nachweisen. Sie ist vollkommen, weil
sie ihren musikalischen Inhalt vollständig ausführt; ihr dichterisches Thema analog
auszuführen ist eine zweite, ganz verschiedene Forderung. Diese entsteht und verschwindet
mit dem Titel. Ueberdies kann ein solcher Anspruch an ein Tonwerk mit bestimmter Ueberschrift
nur auf gewisse charakteristische Eigenschaften lauten: daß die Musik erhaben, düster
oder niedlich, froh klinge, von einfacher Exposition zu betrübtem oder freudigem Abschluß
sich entwickle u. s. w. An die Dichtkunst oder Malerei stellt der Stoff die Forderung
einer bestimmten concreten Individualität, nicht bloßer Eigenschaften. Darum wäre
es recht wohl denkbar, daß Beethovenʼs Ouvertüre zu „Egmont“ allenfalls „Wilhelm Tell“
oder „Jeanne dʼArc“ überschrieben sein könnte. Das Drama Egmont, das Bild Egmont lassen
höchstens die Verwechslung zu, daß dies ein anderes Individuum in den gleichen Verhältnissen,
nicht aber, daß es ganz andere Verhältnisse sind. |
Man darf dann vielleicht sagen, Beethovenʼs Ouvertüre „Prometheus“ sei zu wenig großartig
für diesen Vorwurf. Allein nirgend kann man ihr von Innen her beikommen, nirgend ihr
eine musikalische Lücke oder Mangelhaftigkeit nachweisen. Sie ist vollkommen, weil
sie ihren musikalischen Inhalt vollständig ausführt; ihr dichterisches Thema analog
auszuführen ist eine zweite, ganz verschiedene Forderung. Diese entsteht und verschwindet
mit dem Titel. Ueberdies kann ein solcher Anspruch an ein Tonwerk mit bestimmter Ueberschrift
nur auf gewisse charakteristische Eigenschaften lauten: daß die Musik erhaben oder
niedlich, düster oder froh klinge, von einfacher Exposition zu betrübtem oder freudigem
Abschluß sich entwickle u. s. w. An die Dichtkunst oder Malerei stellt der Stoff die
Forderung einer bestimmten concreten Individualität, nicht bloßer Eigenschaften. Darum
wäre es recht wohl denkbar, daß Beethovenʼs Ouvertüre zu „Egmont“ ebenfalls „Wilhelm
Tell“ oder „Jeanne dʼArc“ überschrieben sein könnte. Das Drama Egmont, das Bild Egmont
lassen höchstens die Verwechslung zu, daß dies ein anderes Individuum in den gleichen
Verhältnissen, nicht aber, daß es ganz andere Verhältnisse sind. |
Man darf dann vielleicht sagen, Beethovenʼs Ouverture „Prometheus“ sei zu wenig großartig
für diesen Vorwurf. Allein nirgend kann man ihr von Innen her beikommen, nirgend ihr
eine musikalische Lücke oder Mangelhaftigkeit nachweisen. Sie ist vollkommen, weil
sie ihren musikalischen Inhalt vollständig ausführt; ihr dichterisches Thema analog
auszuführen ist eine zweite, ganz verschiedene Forderung. Diese entsteht und verschwindet
mit dem Titel. Ueberdies kann ein solcher Anspruch an ein Tonwerk mit bestimmter Ueberschrift
nur auf gewisse charakteristische Eigenschaften lauten: daß die Musik erhaben oder
niedlich, düster oder froh klinge, von einfacher Exposition zu betrübtem oder freudigem
Abschluß sich entwickle u. s. w. An die Dichtkunst oder Malerei stellt der Stoff die
Forderung einer bestimmten concreten Individualität, nicht bloßer Eigenschaften. Darum
wäre es recht wohl denkbar, daß Beethovenʼs Ouverture zu „Egmont“ ebenfalls „Wilhelm
Tell“ oder „Jeanne dʼArc“ überschrieben sein könnte. Das Drama Egmont, das Bild Egmont
lassen höchstens die Verwechslung zu, daß dies ein anderes Individuum in den gleichen
Verhältnissen, nicht aber, daß es ganz andere Verhältnisse sind. |
Man darf dann vielleicht sagen, Beethovens Ouverture „Prometheus“ sei zu wenig großartig
für diesen Vorwurf. Allein nirgend kann man ihr von innen her beikommen, nirgend ihr
eine musikalische Lücke oder Mangelhaftigkeit nachweisen. Sie ist vollkommen, weil
sie ihren musikalischen Inhalt vollständig ausführt; ihr dichterisches Thema analog
auszuführen ist eine zweite, ganz verschiedene Forderung. Diese entsteht und verschwindet
mit dem Titel. Überdies kann ein solcher Anspruch an ein Tonwerk mit bestimmter Überschrift
nur auf gewisse charakteristische Eigenschaften lauten: daß die Musik erhaben oder
niedlich, düster oder froh klinge, von einfacher Exposition zu betrübtem Abschluß
sich entwickle u. s. w. An die Dichtkunst oder Malerei stellt der Stoff die Forderung
einer bestimmten konkreten Individualität, nicht bloßer Eigenschaften. Darum wäre
es recht wohl denkbar, daß Beethovens Ouverture zu „Egmont“ ebenfalls „Wilhelm Tell“
oder „Jeanne dʼArc“ überschrieben sein könnte. Das Drama Egmont, das Bild Egmont lassen
höchstens die Verwechslung zu, daß dies ein anderes Individuum in den gleichen Verhältnissen,
nicht aber, daß es ganz andere Verhältnisse sind. |