Nicht das thatsächliche Gefühl des Componisten, als eine blos subjective Affection,
ist es, was die gleiche Stimmung in den Hörern wachruft. Räumt man der Musik solchʼ
eine zwingende Macht ein, so anerkennt man dadurch etwas Objectives in ihr, denn nur
dieses zwingt in allem Schönen. Dies Objective sind hier die musikalischen Bestimmtheiten
eines Tonstücks. Streng ästhetisch können wir von irgend einem Thema sagen: es klinge
stolz oder trübe, nicht aber: es sei ein Ausdruck der stolzen oder trüben Gefühle
des Componisten. Noch ferner liegen dem Charakter eines Tonwerkes die socialen und
politischen Verhältnisse, welche seine Zeit beherrschten. Jener musikalische Ausdruck
des Themaʼs ist nothwendige Folge seiner so und nicht anders gewählten Tonfactoren,
daß diese Wahl aus psychologischen oder kulturgeschichtlichen Ursachen hervorging,
müßte an dem bestimmten Werke (nicht blos aus Jahreszahl und Geburtsort) nachgewiesen
werden, und nachgewiesen, wäre dieser Zusammenhang zunächst eine lediglich historische
oder biographische Thatsache. Die ästhetische Betrachtung kann sich auf keine Umstände
stützen, die außerhalb des Kunstwerkes selbst liegen. |
Nicht das thatsächliche Gefühl des Componisten, als eine blos subjective Affection,
ist es, was die gleiche Stimmung in den Hörern wachruft. Räumt man der Musik solchʼ
eine zwingende Macht ein, so anerkennt man dadurch etwas Objectives in ihr, denn nur
dieses zwingt in allem Schönen. Dies Objective sind hier die musikalischen Bestimmtheiten
eines Tonstücks. Streng ästhetisch können wir von irgend einem Thema sagen: es klinge
stolz oder trübe, nicht aber: es sei ein Ausdruck der stolzen oder der trüben Gefühle
des Componisten. Noch ferner liegen dem Charakter eines Tonwerkes die socialen und
politischen Verhältnisse, welche seine Zeit beherrschten. Jener musikalische Ausdruck
des Themaʼs ist nothwendige Folge seiner so und nicht anders gewählten Tonfactoren;
daß diese Wahl aus psychologischen oder culturgeschichtlichen Ursachen hervorging,
müßte an dem bestimmten Werke (nicht blos aus Jahreszahl und Geburtsort) nachgewiesen
werden, und nachgewiesen, wäre dieser Zusammenhang zunächst eine lediglich historische
oder biographische Thatsache. Die ästhetische Betrachtung kann sich auf keine Umstände
stützen, die außerhalb des Kunstwerkes selbst liegen. |
Nicht das thatsächliche Gefühl des Componisten, als eine blos subjective Affection,
ist es, was die gleiche Stimmung in den Hörern wachruft. Räumt man der Musik solch
eine zwingende Macht ein, so anerkennt man dadurch deren Ursache als etwas Objectives
in ihr, denn nur dieses zwingt in allem Schönen. Dies Objective sind hier die musikalischen
Bestimmtheiten eines Tonstücks. Streng ästhetisch können wir von irgend einem Thema
sagen, es klinge stolz oder trübe, nicht aber, es sei ein Ausdruck der stolzen oder
der trüben Gefühle des Componisten. Noch ferner liegen dem Charakter eines Tonwerkes
die socialen und politischen Verhältnisse, welche seine Zeit beherrschten. Jener musikalische
Ausdruck des Themas ist nothwendige Folge seiner so und nicht anders gewählten Tonfactoren;
daß diese Wahl aus psychologischen oder culturgeschichtlichen Ursachen hervorging,
müßte an dem bestimmten Werke (nicht blos aus Jahreszahl und Geburtsort) nachgewiesen
werden, und nachgewiesen wäre dieser Zusammenhang zunächst eine lediglich historische
oder biographische Thatsache. Die ästhetische Betrachtung kann sich auf keine Umstände
stützen, die außerhalb des Kunstwerkes selbst liegen. |
Nicht das thatsächliche Gefühl des Componisten, als eine blos subjective Affection,
ist es, was die gleiche Stimmung in den Hörern wachruft. Räumt man der Musik solch
eine zwingende Macht ein, so anerkennt man dadurch deren Ursache als etwas Objectives
in ihr, denn nur dieses zwingt in allem Schönen. Dies Objective sind hier die musikalischen
Bestimmtheiten eines Tonstücks. Streng ästhetisch können wir von irgend einem Thema
sagen, es klinge stolz oder trübe, nicht aber, es sei ein Ausdruck der stolzen oder
der trüben Gefühle des Componisten. Noch ferner liegen dem Charakter eines Tonwerkes
als solchen die socialen und politischen Verhältnisse, welche seine Zeit beherrschten.
Jener musikalische Ausdruck des Themas ist nothwendige Folge seiner so und nicht anders
gewählten Tonfactoren; daß diese Wahl aus psychologischen oder culturgeschichtlichen
Ursachen hervorging, müßte an dem bestimmten Werke (nicht blos aus Jahreszahl und
Geburtsort) nachgewiesen werden, und nachgewiesen wäre dieser Zusammenhang, wie interessant
auch immer, zunächst eine lediglich historische oder biographische Thatsache. Die
ästhetische Betrachtung kann sich auf keine Umstände stützen, die außerhalb des Kunstwerks
selbst liegen. |
Nicht das thatsächliche Gefühl des Componisten, als eine bloß subjective Affection,
ist es, was die gleiche Stimmung in den Hörern wachruft. Räumt man der Musik solch
eine zwingende Macht ein, so anerkennt man dadurch deren Ursache als etwas Objectives
in ihr, denn nur dieses zwingt in allem Schönen. Dies Objective sind hier die musikalischen
Bestimmtheiten eines Tonstücks. Streng ästhetisch können wir von irgend einem Thema
sagen, es klinge stolz oder trübe, nicht aber, es sei ein Ausdruck der stolzen oder
der trüben Gefühle des Componisten. Noch ferner liegen dem Charakter eines Tonwerkes
als solchem die socialen und politischen Verhältnisse, welche seine Zeit beherrschen.
Jener musikalische Ausdruck des Themas ist nothwendige Folge seiner so und nicht anders
gewählten Tonfactoren; daß diese Wahl aus psychologischen oder culturgeschichtlichen
Ursachen hervorging, müßte an dem bestimmten Werke (nicht bloß aus Jahreszahl und
Geburtsort) nachgewiesen werden, und nachgewiesen wäre dieser Zusammenhang, wie interessant
auch immer, zunächst eine lediglich historische oder biographische Thatsache. Die
ästhetische Betrachtung kann sich auf keine Umstände stützen, die außerhalb des Kunstwerks
selbst liegen. |
Nicht das thatsächliche Gefühl des Komponisten, als eine bloß subjektive Affektion,
ist es, was die gleiche Stimmung in den Hörern wachruft. Räumt man der Musik solch
eine zwingende Macht ein, so anerkennt man dadurch deren Ursache als etwas Objektives
in ihr, denn nur dieses zwingt in allem Schönen. Dies Objektive sind hier die musikalischen
Bestimmtheiten eines Tonstücks. Streng ästhetisch können wir von irgend einem Thema
sagen, es klinge stolz oder trübe, nicht aber, es sei ein Ausdruck der stolzen oder
der trüben Gefühle des Komponisten. Noch ferner liegen dem Charakter eines Tonwerkes
als solchem die sozialen und politischen Verhältnisse, welche seine Zeit beherrschen.
Jener musikalische Ausdruck des Themas ist notwendige Folge seiner so und nicht anders
gewählten Tonfaktoren; daß diese Wahl aus psychologischen oder kulturgeschichtlichen
Ursachen hervorging, müßte an dem bestimmten Werke (nicht bloß aus Jahreszahl und
Geburtsort) nachgewiesen werden, und nachgewiesen wäre dieser Zusammenhang, wie interessant
auch immer, zunächst eine lediglich historische oder biographische Thatsache. Die
ästhetische Betrachtung kann sich auf keine Umstände stützen, die außerhalb des Kunstwerks
selbst liegen. |