Dem declamatorischen Princip im Recitativ entspricht das dramatische in der Oper.
Die Finale in Mozartʼs Opern stehen im richtigsten Einklang mit ihrem Text. Hört man
sie ohne diesen, so werden Mittelglieder etwa unklar bleiben, die Hauptpartien und
deren Ganzes aber an sich schöne Musik sein. Das gleichmäßige Genügen an die musikalischen
und die dramatischen Anforderungen gilt bekanntlich darum mit Recht für das Ideal
der Oper. Daß jedoch das Wesen derselben eben dadurch ein steter Kampf ist zwischen
dem Princip der dramatischen Genauigkeit und dem der musikalischen Schönheit, ein
unaufhörliches Concediren des einen an das andere, dies ist meines Wissens nie erschöpfend
entwickelt worden. Nicht die Unwahrheit, daß sämmtliche handelnde Personen singen,
macht das Princip der Oper schwankend und schwierig, – solche Illusionen geht die
Phantasie mit großer Leichtigkeit ein – die unfreie Stellung aber, welche Musik und
Text zu einem fortwährenden Ueberschreiten oder Nachgeben zwingt, macht, daß die Oper
wie ein constitutioneller Staat auf einem steten Kampfe zweier berechtigter Gewalten
beruht. Dieser Kampf, in dem der Künstler bald das eine, bald das andere Princip muß
siegen lassen, ist der Punkt, aus welchem alle Unzulänglichkeiten der Oper entspringen,
und alle Kunstregeln auszugehen haben, welche eben für die Oper Entscheidendes sagen
wollen. In ihre Consequenzen verfolgt, müssen das musikalische und das dramatische
Princip einander nothwendig durchschneiden. Nur sind die beiden Linien lang genug,
um dem menschlichen Auge eine beträchtliche Strecke hindurch parallel zu scheinen. |
Steigen wir empor vom declamatorischen Princip im Recitativ zum dramatischen in der
Oper. Die Musikstücke in Mozartʼs Opern stehen im vollsten Einklang mit ihrem Text.
Hört man selbst die complicirtesten, die Finales, ohne Text, so werden Mittelglieder
etwa unklar bleiben, die Hauptpartien und deren Ganzes aber an sich schöne Musik sein.
Das gleichmäßige Genügen an die musikalischen und die dramatischen Anforderungen gilt
bekanntlich darum mit Recht für das Ideal der Oper. Daß jedoch das Wesen derselben
eben dadurch ein steter Kampf ist zwischen dem Princip der dramatischen Genauigkeit
und dem der musikalischen Schönheit, ein unaufhörliches Concediren des einen an das
andere, dies ist meines Wissens nie erschöpfend entwickelt worden. Nicht die Unwahrheit,
daß sämmtliche handelnde Personen singen, macht das Princip der Oper schwankend und
schwierig, – solche Illusionen geht die Phantasie mit großer Leichtigkeit ein – die
unfreie Stellung aber, welche Musik und Text zu einem fortwährenden Ueberschreiten
oder Nachgeben zwingt, macht, daß die Oper wie ein constitutioneller Staat auf einem
steten Kampfe zweier berechtigter Gewalten beruht. Dieser Kampf, in dem der Künstler
bald das eine, bald das andere Princip muß siegen lassen, ist der Punkt, aus welchem
alle Unzulänglichkeiten der Oper entspringen, und alle Kunstregeln auszugehen haben,
welche eben für die Oper Entscheidendes sagen wollen. In ihre Consequenzen verfolgt,
müssen das musikalische und das dramatische Princip einander nothwendig durchschneiden.
Nur sind die beiden Linien lang genug, um dem menschlichen Auge eine beträchtliche
Strecke hindurch parallel zu scheinen. |
Steigen wir empor vom declamatorischen Princip im Recitativ zum dramatischen in der
Oper. Die Musikstücke in Mozartʼs Opern stehen im vollen Einklang mit ihrem Text.
Hört man selbst die complicirtesten, die Finales, ohne Text, so werden Mittelglieder
etwa unklar bleiben, die Hauptpartien und deren Ganzes aber an sich schöne Musik sein.
Das gleichmäßige Genügen an die musikalischen und die dramatischen Anforderungen gilt
bekanntlich darum mit Recht für das Ideal der Oper. Daß jedoch das Wesen derselben
eben dadurch ein steter Kampf ist zwischen dem Princip der dramatischen Genauigkeit
und dem der musikalischen Schönheit, ein unaufhörliches Concediren des einen an das
andere, dies ist meines Wissens nie erschöpfend entwickelt worden. Nicht die Unwahrheit,
daß sämmtliche handelnde Personen singen, macht das Princip der Oper schwankend und
schwierig – solche Illusionen geht die Phantasie mit großer Leichtigkeit ein – die
unfreie Stellung aber, welche Musik und Text zu einem fortwährenden Ueberschreiten
oder Nachgeben zwingt, macht, daß die Oper wie ein constitutioneller Staat auf einem
steten Kampfe zweier berechtigter Gewalten beruht. Dieser Kampf, in dem der Künstler
bald das eine, bald das andere Princip muß siegen lassen, ist der Punkt, aus welchem
alle Unzulänglichkeiten der Oper entspringen, und alle Kunstregeln auszugehen haben,
welche eben für die Oper Entscheidendes sagen wollen. In ihre Consequenzen verfolgt,
müssen das musikalische und das dramatische Princip einander nothwendig durchschneiden.
Nur sind die beiden Linien lang genug, um dem menschlichen Auge eine beträchtliche
Strecke hindurch parallel zu scheinen. |
Steigen wir empor vom declamatorischen Princip im Recitativ zum dramatischen in der
Oper. Die Musikstücke in Mozartʼs Opern stehen im vollem Einklang mit ihrem Text.
Hört man selbst die complicirtesten, die Finales, ohne Text, so werden Mittelglieder
etwa unklar bleiben, die Hauptpartien und deren Ganzes aber an sich schöne Musik sein.
Das gleichmäßige Genügen an die musikalischen und die dramatischen Anforderungen gilt
bekanntlich darum mit Recht für das Ideal der Oper. Daß jedoch das Wesen derselben
eben dadurch ein steter Kampf ist zwischen dem Princip der dramatischen Genauigkeit
und dem der musikalischen Schönheit, ein unaufhörliches Concediren des einen an das
andere, dies ist meines Wissens nie erschöpfend entwickelt worden. Nicht die Unwahrheit,
daß sämmtliche handelnde Personen singen, macht das Princip der Oper schwankend und
schwierig – solche Illusionen geht die Phantasie mit großer Leichtigkeit ein – die
unfreie Stellung aber, welche Musik und Text zu einem fortwährenden Ueberschreiten
oder Nachgeben zwingt, macht, daß die Oper wie ein constitutioneller Staat auf einem
steten Kampfe zweier berechtigter Gewalten beruht. Dieser Kampf, in dem der Künstler
bald das eine, bald das andere Princip muß siegen lassen, ist der Punkt, aus welchem
alle Unzulänglichkeiten der Oper entspringen, und alle Kunstregeln auszugehen haben,
welche eben für die Oper Entscheidendes sagen wollen. In ihre Consequenzen verfolgt,
müssen das musikalische und das dramatische Princip einander nothwendig durchschneiden.
Nur sind die beiden Linien lang genug, um dem menschlichen Auge eine beträchtliche
Strecke hindurch parallel zu scheinen. |
Steigen wir empor vom deklamatorischen Prinzip im Rezitativ zum dramatischen in der
Oper. Die Musikstücke in Mozarts Opern stehen im vollen Einklang mit ihrem Text. Hört
man selbst die kompliziertesten, die Finales, ohne Text, so werden Mittelglieder etwa
unklar bleiben, die Hauptpartien und deren Ganzes aber an sich schöne Musik sein.
Das gleichmäßige Genügen an die musikalischen und die dramatischen Anforderungen gilt
bekanntlich darum mit Recht für das Ideal der Oper. Daß jedoch das Wesen derselben
eben dadurch ein steter Kampf ist zwischen dem Prinzip der dramatischen Genauigkeit
und dem der musikalischen Schönheit, ein unaufhörliches Konzedieren des einen an das
andere, dies ist meines Wissens nie erschöpfend entwickelt worden. Nicht die Unwahrheit,
daß sämtliche handelnde Personen singen, macht das Prinzip der Oper schwankend und
schwierig – solche Illusionen geht die Phantasie mit großer Leichtigkeit ein – die
unfreie Stellung aber, welche Musik und Text zu einem fortwährenden Überschreiten
oder Nachgeben zwingt, macht, daß die Oper wie ein konstitutioneller Staat auf einem
steten Kampfe zweier berechtigter Gewalten beruht. Dieser Kampf, in dem der Künstler
bald das eine, bald das andere Prinzip muß siegen lassen, ist der Punkt, aus welchem
alle Unzulänglichkeiten der Oper entspringen, und alle Kunstregeln auszugehen haben,
welche eben für die Oper Entscheidendes sagen wollen. In ihre Konsequenzen verfolgt,
müssen das musikalische und das dramatische Prinzip einander notwendig durchschneiden.
Nur sind die beiden Linien lang genug, um dem menschlichen Auge eine beträchtliche
Strecke hindurch parallel zu scheinen. |
Steigen wir empor vom deklamatorischen Prinzip im Rezitativ zum dramatischen in der
Oper. Die Musikstücke in Mozarts Opern stehen im vollen Einklang mit ihrem Text. Hört
man selbst die kompliziertesten, die Finales, ohne Text, so werden Mittelglieder etwa
unklar bleiben, die Hauptpartien und deren Ganzes aber an sich schöne Musik sein.
Das gleichmäßige Genügen an die musikalischen und die dramatischen Anforderungen gilt
bekanntlich darum mit Recht für das Ideal der Oper. Daß jedoch das Wesen derselben
eben dadurch ein steter Kampf ist zwischen dem Prinzip der dramatischen Genauigkeit
und dem der musikalischen Schönheit, ein unaufhörliches Konzedieren des einen an das
andere, dies ist meines Wissens nie erschöpfend entwickelt worden. Nicht die Unwahrheit,
das sämtliche handelnde Personen singen, macht das Prinzip der Oper schwankend und
schwierig – solche Illusionen geht die Phantasie mit großer Leichtigkeit ein – die
unfreie Stellung aber, welche Musik und Text zu einem fortwährenden Überschreiten
oder Nachgeben zwingt, macht, daß die Oper wie ein konstitutioneller Staat auf einem
steten Kampfe zweier berechtigter Gewalten beruht. Dieser Kampf, in dem der Künstler
bald das eine, bald das andere Prinzip muß siegen lassen, ist der Punkt, aus welchem
alle Unzulänglichkeiten der Oper entspringen, und alle Kunstregeln auszugehen haben,
welche eben für die Oper Entscheidendes sagen wollen. In ihre Konsequenzen verfolgt,
müssen das musikalische und das dramatische Prinzip einander notwendig durchschneiden.
Nur sind die beiden Linien lang genug, um dem menschlichen Auge eine beträchtliche
Strecke hindurch parallel zu scheinen. |