| Das vergessen auch unsere Sänger, welche in Momenten größten Affectes Worte, ja Sätze
                                    sprechend herausstoßen und damit die höchste Steigerung der Musik gegeben zu haben
                                    glauben. Sie übersehen, daß der Uebergang vom Singen zum Sprechen stets ein Sinken
                                    ist, so wie der höchste normale Sprechton noch immer tiefer klingt als selbst die
                                    tieferen Gesangstöne desselben Organes. Ebenso schlimm als diese praktischen Folgen,
                                    ja noch schlimmer, weil nicht alsogleich durch das Experiment geschlagen, sind die
                                    Theorien, welche der Musik die Entwicklungs- und Constructionsgesetze der Sprache
                                    aufdringen wollen, wie es in älterer Zeit Rousseau und Rameau gethan, in neuerer Zeit
                                    von den Jüngern R.  Wagnerʼs versucht wird. Es wird dabei das wahrhafte Herz der Musik,
                                    die in sie selbst befriedigte Formschönheit, durchstoßen und dem Phantom der „Bedeutung“
                                    nachgejagt. Eine Aesthetik der Tonkunst müßte es daher zu ihren wichtigsten Aufgaben
                                    zählen, die Grundverschiedenheit zwischen dem Wesen der Musik und dem der Sprache
                                    unerbittlich darzulegen, und in allen Folgerungen das Princip festzuhalten, daß wo
                                    es sich um Specifisch-Musikalisches handelt, die Analogien mit der Sprache jede Anwendung
                                    verlieren. | 
                                 Das vergessen auch unsere Sänger, welche in Momenten größten Affectes Worte, ja Sätze
                                    sprechend herausstoßen und damit die höchste Steigerung der Musik gegeben zu haben
                                    glauben. Sie übersehen, daß der Uebergang vom Singen zum Sprechen stets ein Sinken
                                    ist, so wie der höchste normale Sprechton noch immer tiefer klingt als selbst die
                                    tieferen Gesangstöne desselben Organes. Ebenso schlimm als diese praktischen Folgen,
                                    ja noch schlimmer, weil nicht alsogleich durch das Experiment geschlagen, sind die
                                    Theorien, welche der Musik die Entwicklungs- und Constructionsgesetze der Sprache
                                    aufdringen wollen, wie es in älterer Zeit zum Theil von Rousseau und Rameau , in neuerer
                                    Zeit von den Jüngern R.  Wagnerʼs versucht wird. Es wird dabei das wahrhafte Herz
                                    der Musik, die in sich selbst befriedigte Formschönheit, durchstoßen und dem Phantom
                                    der „Bedeutung“ nachgejagt. Eine Aesthetik der Tonkunst müßte es daher zu ihren wichtigsten
                                    Aufgaben zählen, die Grundverschiedenheit zwischen dem Wesen der Musik und dem der
                                    Sprache unerbittlich darzulegen, und in allen Folgerungen das Princip festzuhalten,
                                    daß, wo es sich um Specifisch-Musikalisches handelt, die Analogien mit der Sprache
                                    jede Anwendung verlieren. | 
                                 Das vergessen auch unsere Sänger, welche in Momenten größten Affectes Worte, ja Sätze
                                    sprechend herausstoßen und damit die höchste Steigerung der Musik gegeben zu haben
                                    glauben. Sie übersehen, daß der Uebergang vom Singen zum Sprechen stets ein Sinken
                                    ist, so wie der höchste normale Sprechton noch immer tiefer klingt als selbst die
                                    tieferen Gesangstöne desselben Organes. Ebenso schlimm als diese praktischen Folgen,
                                    ja noch schlimmer, weil nicht allsogleich durch das Experiment geschlagen, sind die
                                    Theorien, welche der Musik die Entwicklungs- und Constructionsgesetze der Sprache
                                    aufdringen wollen, wie es in älterer Zeit zum Theil von Rousseau und Rameau , in neuerer
                                    Zeit von den Jüngern R.  Wagnerʼs versucht wird. Es wird dabei das wahrhafte Herz
                                    der Musik, die in sich selbst befriedigte Formschönheit, durchstoßen und dem Phantom
                                    der „Bedeutung“ nachgejagt. Eine Aesthetik der Tonkunst müßte es daher zu ihren wichtigsten
                                    Aufgaben zählen, die Grundverschiedenheit zwischen dem Wesen der Musik und dem der
                                    Sprache unerbittlich darzulegen, und in allen Folgerungen das Princip festzuhalten,
                                    daß, wo es sich um Specifisch-Musikalisches handelt, die Analogien mit der Sprache
                                    jede Anwendung verlieren. | 
                                 Das vergessen auch unsere Sänger, welche in Momenten größten Affects Worte, ja Sätze
                                    sprechend herausstoßen und damit die höchste Steigerung der Musik gegeben zu haben
                                    glauben. Sie übersehen, daß der Uebergang vom Singen zum Sprechen stets ein Sinken
                                    ist, so wie der höchste normale Sprechton noch immer tiefer klingt als selbst die
                                    tieferen Gesangstöne desselben Organes. Ebenso schlimm als diese praktischen Folgen,
                                    ja noch schlimmer, weil nicht allsogleich durch das Experiment geschlagen, sind die
                                    Theorien, welche der Musik die Entwicklungs- und Constructionsgesetze der Sprache
                                    aufdringen wollen, wie es in älterer Zeit zum Theil von Rousseau und Rameau , in neuerer
                                    Zeit von den Jüngern R.  Wagnerʼs versucht wird. Es wird dabei das wahrhafte Herz
                                    der Musik, die in sich selbst befriedigte Formschönheit, durchstoßen und dem Phantom
                                    der „Bedeutung“ nachgejagt. Eine Aesthetik der Tonkunst müßte es daher zu ihren wichtigsten
                                    Aufgaben zählen, die Grundverschiedenheit zwischen dem Wesen der Musik und dem der
                                    Sprache unerbittlich darzulegen, und in allen Folgerungen das Princip festzuhalten,
                                    daß, wo es sich um Specifisch-Musikalisches handelt, die Analogien mit der Sprache
                                    jede Anwendung verlieren. | 
                                 Das vergessen auch unsere Sänger, welche in Momenten größten Affekts Worte, ja Sätze
                                    sprechend herausstoßen und damit die höchste Steigerung der Musik gegeben zu haben
                                    glauben. Sie übersehen, daß der Übergang vom Singen zum Sprechen stets ein Sinken
                                    ist, so wie der höchste normale Sprechton noch immer tiefer klingt als selbst die
                                    tieferen Gesangstöne desselben Organes. Ebenso schlimm als diese praktischen Folgen,
                                    ja noch schlimmer, weil nicht allsogleich durch das Experiment geschlagen, sind die
                                    Theorien, welche der Musik die Entwickelungs- und Konstruktionsgesetze der Sprache
                                    aufdringen wollen, wie es in älterer Zeit zum Teil von Rousseau und Rameau , in neuerer
                                    Zeit von den Jüngern R.  Wagners versucht wird. Es wird dabei das wahrhafte Herz der
                                    Musik, die in sich selbst befriedigte Formschönheit, durchstoßen und dem Phantom der
                                    „Bedeutung“ nachgejagt. Eine Ästhetik der Tonkunst müßte es daher zu ihren wichtigsten
                                    Aufgaben zählen, die Grundverschiedenheit zwischen dem Wesen der Musik und dem der
                                    Sprache unerbittlich darzulegen, und in allen Folgerungen das Prinzip festzuhalten,
                                    daß, wo es sich um Spezifisch-Musikalisches handelt, die Analogien mit der Sprache
                                    jede Anwendung verlieren. |