Krüger , der geist- und kenntnißreichste Verfechter des musikalischen „Inhalts“ gegen
Hegel und Kahlert, behauptet, die Musik gebe blos eine andere Seite desselben Inhalts,
welcher den übrigen Künsten, z. B. der Malerei zusteht. „Jede plastische Gestalt,“
sagt er (Beiträge, 131), „ist eine ruhende: sie giebt nicht die Handlung, sondern
die gewesene Handlung oder das Seiende. Also nicht: Apollo überwindet, sagt das Gemälde
aus, sondern es zeigt den Ueberwinder, den zornigen Kämpfer“ etc. Hingegen „die Musik
giebt zu jenen stillstehenden plastischen Substantiven das Verbum, die Thätigkeit,
das innere Wogen hinzu, und wenn wir dort als den wahren ruhenden Inhalt erkannt haben:
Zürnend, Liebend, so erkennen wir hier nicht minder den wahren bewegten Inhalt: Zürnt,
Liebt, Rauscht, Wogt, Stürmt.“ Letzteres ist nur zur Hälfte richtig: „rauschen, wogen
und stürmen“ kann die Musik, aber „zürnen“ und „lieben“ kann sie nicht. Das sind schon
hineingefühlte Leidenschaften. Wir müssen hier auf unser zweites Kapitel zurückweisen,
das in seiner negativen Tendenz die Frage vom Inhalt der Musik eben so wesentlich
unterstützt, als es das dritte Kapitel mit seinen positiven Bestimmungen über das
rein formale Wesen der musikalischen Schönheit thut. Krüger fährt fort der Bestimmtheit
des gemalten Inhalts die des musicirten an die Seite zu stellen. Er sagt: „Der Bildner
stellt Orest von Furien verfolgt dar: es erscheint auf der Außenfläche seines Leibes,
in Auge, Mund, Stirn und Haltung der Ausdruck des Flüchtigen, Düstern, Verzweifelten,
neben ihm die Gestalten des Fluchs, die ihn beherrschen, in gebietender, furchtbarer
Hoheit, ebenfalls äußerlich in verharrenden Umrissen, Gesichtszügen, Stellungen. Der
Tondichter stellt Orest den Verfolgten nicht im beruhenden Umriß hin, sondern nach
der Seite, die dem Bildner fehlt: er singt das Grausen und Beben seiner Seele, die
fliehend kämpfende Regung“ u. s. f. Dies ist, unserer Meinung, ganz falsch. Der Tonkünstler
kann den Orestes weder so noch so, er kann ihn gar nicht darstellen. |
Krüger , der geist- und kenntnißreichste Verfechter des musikalischen „Inhalts“ gegen
Hegel und Kahlert, behauptet, die Musik gebe blos eine andere Seite desselben Inhalts,
welcher den übrigen Künsten, z. B. der Malerei zusteht. „Jede plastische Gestalt,“
sagt er (Beiträge, 131), „ist eine ruhende: sie giebt nicht die Handlung, sondern
die gewesene Handlung oder das Seiende. Also nicht: Apollo überwindet, sagt das Gemälde
aus, sondern es zeigt den Ueberwinder, den zornigen Kämpfer“ etc. Hingegen „die Musik
giebt zu jenen stillstehenden plastischen Substantiven das Verbum, die Thätigkeit,
das innere Wogen hinzu, und wenn wir dort als den wahren ruhenden Inhalt erkannt haben:
Zürnend, Liebend, so erkennen wir hier nicht minder den wahren bewegten Inhalt: Zürnt,
Liebt, Rauscht, Wogt, Stürmt.“ Letzteres ist nur zur Hälfte richtig: „rauschen, wogen
und stürmen“ kann die Musik, aber „zürnen“ und „lieben“ kann sie nicht. Das sind schon
hineingefühlte Leidenschaften. Wir müssen hier auf unser zweites Kapitel zurückweisen,
das in seiner negativen Tendenz die Frage vom Inhalt der Musik eben so wesentlich
unterstützt, als es das dritte Kapitel mit seinen positiven Bestimmungen über das
rein formale Wesen der musikalischen Schönheit thut. Krüger fährt fort der Bestimmtheit
des gemalten Inhalts die des musicirten an die Seite zu stellen. Er sagt: „Der Bildner
stellt Orest von Furien verfolgt dar: es erscheint auf der Außenfläche seines Leibes,
in Auge, Mund, Stirn und Haltung der Ausdruck des Flüchtigen, Düstern, Verzweifelten,
neben ihm die Gestalten des Fluchs, die ihn beherrschen, in gebietender, furchtbarer
Hoheit, ebenfalls äußerlich in verharrenden Umrissen, Gesichtszügen, Stellungen. Der
Tondichter stellt Orest den Verfolgten nicht im beruhenden Umriß hin, sondern nach
der Seite, die dem Bildner fehlt: er singt das Grausen und Beben seiner Seele, die
fliehend kämpfende Regung“ u. s. f. Dies ist, unserer Meinung, ganz falsch. Der Tonkünstler
kann den Orestes weder so noch so, er kann ihn gar nicht darstellen. |
Krüger , der geist- und kenntnißreichste Verfechter des musikalischen „Inhalts“ gegen
Hegel und Kahlert, behauptet, die Musik gebe blos eine andere Seite desselben Inhalts,
welcher den übrigen Künsten, z. B. der Malerei zusteht. „Jede plastische Gestalt,“
sagt er (Beiträge, 131), „ist eine ruhende: sie giebt nicht die Handlung, sondern
die gewesene Handlung oder das Seiende. Also nicht: Apollo überwindet, sagt das Gemälde
aus, sondern es zeigt den Ueberwinder, den zornigen Kämpfer“ etc. Hingegen „die Musik
giebt zu jenen stillstehenden plastischen Substantiven das Verbum, die Thätigkeit,
das innere Wogen hinzu, und wenn wir dort als den wahren ruhenden Inhalt erkannt haben:
Zürnend, Liebend, so erkennen wir hier nicht minder den wahren bewegten Inhalt: Zürnt,
Liebt, Rauscht, Wogt, Stürmt.“ Letzteres ist nur zur Hälfte richtig: „rauschen, wogen
und stürmen“ kann die Musik, aber „zürnen“ und „lieben“ kann sie nicht. Das sind schon
hineingefühlte Leidenschaften. Wir müssen hier auf unser zweites Kapitel zurückweisen,
das in seiner negativen Tendenz die Frage vom Inhalt der Musik eben so wesentlich
unterstützt, als es das dritte Kapitel mit seinen positiven Bestimmungen über das
rein formale Wesen der musikalischen Schönheit thut. Krüger fährt fort, der Bestimmtheit
des gemalten Inhalt die des musicirten an die Seite zu stellen. Er sagt: „Der Bildner
stellt Orest von Furien verfolgt dar: es erscheint auf der Außenfläche seines Leibes,
in Auge, Mund, Stirn und Haltung der Ausdruck des Flüchtigen, Düstern, Verzweifelten,
neben ihm die Gestalten des Fluchs, die ihn beherrschen, in gebietender, furchtbarer
Hoheit, ebenfalls äußerlich in verharrenden Umrissen, Gesichtszügen, Stellungen. Der
Tondichter stellt Orest den Verfolgten nicht im beruhenden Umriß hin, sondern nach
der Seite, die dem Bildner fehlt: er singt das Grausen und Beben seiner Seele, die
fliehend kämpfende Regung“ u. s. f. Dies ist, unserer Meinung, ganz falsch. Der Tonkünstler
kann den Orestes weder so noch so, er kann ihn gar nicht darstellen. |
Krüger , der geist- und kenntnißreichste Verfechter des musikalischen „Inhalts“ gegen
Hegel und Kahlert, behauptet, die Musik gebe blos eine andere Seite desselben Inhalts,
welcher den übrigen Künsten, z. B. der Malerei zusteht. „Jede plastische Gestalt“
, sagt er (Beiträge, 131), „ist eine ruhende: sie giebt nicht die Handlung, sondern
die gewesene Handlung oder das Seiende. Also nicht: Apollo überwindet, sagt das Gemälde
aus, sondern es zeigt den Ueberwinder, den zornigen Kämpfer“ etc. Hingegen „die Musik
giebt zu jenen stillstehenden plastischen Substantiven das Verbum, die Thätigkeit,
das innere Wogen hinzu, und wenn wir dort als den wahren ruhenden Inhalt erkannt haben:
Zürnend, Liebend, so erkennen wir hier nicht minder den wahren bewegenden Inhalt:
Zürnt, Liebt, Rauscht, Wogt, Stürmt.“ Letzteres ist nur zur Hälfte richtig: „rauschen,
wogen und stürmen“ kann die Musik, aber „zürnen“ und „lieben“ kann sie nicht. Das
sind schon hineingefühlte Leidenschaften. Wir müssen hier auf unser zweites Kapitel
zurückweisen. Krüger fährt fort, der Bestimmtheit des gemalten Inhalts die des musicirten
an die Seite zu stellen. Er sagt: „Der Bildner stellt Orest von Furien verfolgt dar:
es erscheint auf der Außenfläche seines Leibes, in Auge, Mund, Stirn und Haltung der
Ausdruck des Flüchtigen, Düstern, Verzweifelten, neben ihm die Gestalten des Fluchs,
die ihn beherrschen, in gebietender, furchtbarer Hoheit, ebenfalls äußerlich in verharrenden
Umrissen, Gesichtszügen, Stellungen. Der Tondichter stellt Orest den Verfolgten nicht
im beruhenden Umriß hin, sondern nach der Seite, die dem Bildner fehlt: er singt das
Grausen und Beben seiner Seele, die fliehend kämpfende Regung“ u. s. f. Dies ist,
meines Erachtens, ganz falsch. Der Tonkünstler kann den Orestes weder so noch so,
er kann ihn gar nicht darstellen. |
Krüger , der geist- und kenntnißreichste Verfechter des musikalischen „Inhalts“ gegen
Hegel und Kahlert, behauptet, die Musik gebe blos eine andere Seite desselben Inhalts,
welcher den übrigen Künsten, z. B. der Malerei zusteht. „Jede plastische Gestalt,“
sagt er (Beiträge, 131), „ist eine ruhende: sie giebt nicht die Handlung, sondern
die gewesene Handlung oder das Seiende. Also nicht: Apollo überwindet, sagt das Gemälde
aus, sondern es zeigt den Ueberwinder, den zornigen Kämpfer“ etc. Hingegen „die Musik
giebt zu jenen stillstehenden plastischen Substantiven das Verbum, die Thätigkeit,
das innere Wogen hinzu, und wenn wir dort als den wahren ruhenden Inhalt erkannt haben:
Zürnend, Liebend, so erkennen wir hier nicht minder den wahren bewegenden Inhalt:
„Zürnt, Liebt, Rauscht, Wogt, Stürmt.“ Letzteres ist nur zur Hälfte richtig: „rauschen,
wogen und stürmen“ kann die Musik, aber „zürnen“ und „lieben“ kann sie nicht. Das
sind schon hineingefühlte Leidenschaften. Wir müssen hier auf unser zweites Kapitel
zurückweisen. Krüger fährt fort, der Bestimmtheit des gemalten Inhalts die des musicirten
an die Seite zu stellen. Er sagt: „Der Bildner stellt Orest von Furien verfolgt dar:
es erscheint auf der Außenfläche seines Leibes, in Auge, Mund, Stirn und Haltung der
Ausdruck des Flüchtigen, Düstern, Verzweifelten, neben ihm die Gestalten des Fluchs,
die ihn beherrschen, in gebietender, furchtbarer Hoheit, ebenfalls äußerlich in verharrenden
Umrissen, Gesichtszügen, Stellungen. Der Tondichter stellt Orest den Verfolgten nicht
im beruhenden Umriß hin, sondern nach der Seite, die dem Bildner fehlt: er singt das
Grausen und Beben seiner Seele, die fliehend kämpfende Regung“ u. s. f. Dies ist meines
Erachtens ganz falsch. Der Tonkünstler kann den Orestes weder so noch so, er kann
ihn gar nicht darstellen. |
Krüger , wohl der kenntnißreichste Verfechter des musikalischen „Inhalts“ gegen Hegel
und Kahlert, behauptet, die Musik gebe blos eine andere Seite desselben Inhalts, welcher
den übrigen Künsten, z. B. der Malerei zusteht. „Jede plastische Gestalt,“ sagt er
(Beiträge, 131), „ist eine ruhende: sie giebt nicht die Handlung, sondern die gewesene
Handlung oder das Seiende. Also nicht: Apollo überwindet, sagt das Gemälde aus, sondern
es zeigt den Ueberwinder, den zornigen Kämpfer“ etc. Hingegen „die Musik giebt zu
jenen stillstehenden plastischen Substantiven das Verbum, die Thätigkeit, das innere
Wogen hinzu, und wenn wir dort als den wahren ruhenden Inhalt erkannt haben: Zürnend,
Liebend, so erkennen wir hier nicht minder den wahren bewegenden Inhalt: „Zürnt, Liebt,
Rauscht, Wogt, Stürmt.“ Letzteres ist nur zur Hälfte richtig: „rauschen, wogen und
stürmen“ kann die Musik, aber „zürnen“ und „lieben“ kann sie nicht. Das sind schon
hineingefühlte Leidenschaften. Wir müssen hier auf unser zweites Kapitel zurückweisen.
Krüger fährt fort, der Bestimmtheit des gemalten Inhalts die des musicirten an die
Seite zu stellen. Er sagt: „Der Bildner stellt Orest von Furien verfolgt dar: es erscheint
auf der Außenfläche seines Leibes, in Auge, Mund, Stirn und Haltung der Ausdruck des
Flüchtigen, Düstern, Verzweifelten, neben ihm die Gestalten des Fluchs, die ihn beherrschen,
in gebietender, furchtbarer Hoheit, ebenfalls äußerlich in verharrenden Umrissen,
Gesichtszügen, Stellungen. Der Tondichter stellt Orest den Verfolgten nicht im beruhenden
Umriß hin, sondern nach der Seite, die dem Bildner fehlt: er singt das Grausen und
Beben seiner Seele, die fliehend kämpfende Regung“ u. s. f. Dies ist meines Erachtens
ganz falsch. Der Tonkünstler kann den Orestes weder so noch so, er kann ihn gar nicht
darstellen. |
Krüger , wohl der kenntnißreichste Verfechter des musikalischen „Inhalts“ gegen Hegel
und Kahlert, behauptet, die Musik gebe bloß eine andere Seite desselben Inhalts, welcher
den übrigen Künsten, z. B. der Malerei zusteht. „Jede plastische Gestalt“ , sagt er
(Beiträge, 131), „ist eine ruhende: sie giebt nicht die Handlung, sondern die gewesene
Handlung oder das Seiende. Also nicht: Apollo überwindet, sagt das Gemälde aus, sondern
es zeigt den Ueberwinder, den zornigen Kämpfer“ etc. Hingegen „die Musik giebt zu
jenen stillstehenden plastischen Substantiven das Verbum, die Thätigkeit, das innere
Wogen hinzu, und wenn wir dort als den wahren ruhenden Inhalt erkannt haben: Zürnend,
Liebend, so erkennen wir hier nicht minder den wahren bewegenden Inhalt: Zürnt, Liebt,
Rauscht, Wogt, Stürmt.“ Letzteres ist nur zur Hälfte richtig: „rauschen, wogen und
stürmen“ kann die Musik, aber „zürnen“ und „lieben“ kann sie nicht. Das sind schon
hineingefühlte Leidenschaften. Wir müssen hier auf unser zweites Kapitel zurückweisen.
Krüger fährt fort, der Bestimmtheit des gemalten Inhalts die des musicirten an die
Seite zu stellen. Er sagt: „Der Bildner stellt Orest von Furien verfolgt dar: es erscheint
auf der Außenfläche seines Leibes, in Auge, Mund, Stirn und Haltung der Ausdruck des
Flüchtigen, Düstern, Verzweifelten, neben ihm die Gestalten des Fluchs, die ihn beherrschen,
in gebietender, furchtbarer Hoheit, ebenfalls äußerlich in verharrenden Umrissen,
Gesichtszügen, Stellungen. Der Tondichter stellt Orest den Verfolgten nicht im beruhenden
Umriß hin, sondern nach der Seite, die dem Bildner fehlt: er singt das Grausen und
Beben seiner Seele, die fliehend kämpfende Regung“ u. s. f. Dies ist meines Erachtens
ganz falsch. Der Tonkünstler kann den Orestes weder so noch so, er kann ihn gar nicht
darstellen. |
Krüger , wohl der kenntnisreichste Verfechter des musikalischen „Inhalts“ gegen Hegel
und Kahlert, behauptet, die Musik gebe bloß eine andere Seite desselben Inhalts, welcher
den übrigen Künsten, z. B. der Malerei zusteht. „Jede plastische Gestalt,“ sagt er
(Beiträge, 131), „ist eine ruhende: sie giebt nicht die Handlung, sondern die gewesene
Handlung oder das Seiende. Also nicht: Apollo überwindet, sagt das Gemälde aus, sondern
es zeigt den Überwinder, den zornigen Kämpfer“ etc. Hingegen „die Musik giebt zu jenen
stillstehenden plastischen Substantiven das Verbum, die Thätigkeit, das innere Wogen
hinzu, und wenn wir dort als den wahren ruhenden Inhalt erkannt haben: zürnend, liebend,
so erkennen wir hier nicht minder den wahren bewegenden Inhalt: zürnt, liebt, rauscht,
wogt, stürmt.“ Letzteres ist nur bis zur Hälfte richtig: „rauschen, wogen und stürmen“
kann die Musik, aber „zürnen“ und „lieben“ kann sie nicht. Das sind schon hineingefühlte
Leidenschaften. Wir müssen hier auf unser zweites Kapitel zurückweisen. Krüger fährt
fort, der Bestimmtheit des gemalten Inhalts die des musizierten an die Seite zu stellen.
Er sagt: „Der Bildner stellt Orest von Furien verfolgt dar: es erscheint auf der Außenfläche
seines Leibes, in Auge, Mund, Stirn und Haltung der Ausdruck des Flüchtigen, Düstern,
Verzweifelten, neben ihm die Gestalten des Fluchs, die ihn beherrschen, in gebietender,
furchtbarer Hoheit, ebenfalls äußerlich in verharrenden Umrissen, Gesichtszügen, Stellungen.
Der Tondichter stellt Orest den Verfolgten nicht im beruhenden Umriß hin, sondern
nach der Seite, die dem Bildner fehlt: er singt das Grausen und Beben seiner Seele,
die fliehend kämpfende Regung“ u. s. f. Dies ist meines Erachtens ganz falsch. Der
Tonkünstler kann den Orestes weder so noch so, er kann ihn gar nicht darstellen. |